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0291 - Killer-Hunde

0291 - Killer-Hunde

Titel: 0291 - Killer-Hunde
Autoren: Jason Dark
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Hunden geschehen war, aber ich schwieg, denn niemand sollte von meiner Doppelexistenz erfahren. Aber Lupina hatte mich vor einer Person gewarnt. Sie sprach im Traum zu mir, denn sie wußte genau, daß sie im Moment eine Gefangene war. John Sinclair, so hieß die Warnung. Und ich wußte somit, daß ich einmal auf Sie oder dich treffen würde. Es war nur eine Frage der Zeit.«
    »Jetzt stehen wir uns gegenüber«, sagte ich.
    »Ja.«
    »Und was hast du vor?«
    »Ich überlege, ob ich dich von meinen Hunden töten lasse. Ich würde vielen damit einen Gefallen tun.«
    »Das stimmt«, gab ich zu. »Weshalb zögerst du dann, denn du gehörst zur anderen Seite.«
    »Gehöre ich das wirklich?«
    »Als Werwolf immer.«
    »Seit wann können Silberkugeln Werwölfen nichts anhaben?«
    Genau daran hatte ich auch schon gedacht. Die Wölfin war mit geweihten Silberkugeln beschossen worden. Die Geschosse hatten ihr nichts getan. Wie war dies möglich?
    Abermals lächelte sie mich katzenhaft an. »Ich bin eben eine besondere Art von Werwolf. Das geweihte Silber kam viel später auf. Als ich zum erstenmal lebte, existierten andere Feinde und andere Magien, gegen die wir Wölfe auch kämpfen mußten. Und wir haben sie überlebt.«
    »Welche Magien waren das?«
    »Ich habe es vergessen, John Sinclair. Vielleicht kommt es irgendwann einmal zurück. Ob du das noch erlebst…?«
    »Denke nach!« forderte ich sie auf, ohne auf ihre letzte Bemerkung einzugehen.
    »Du bist gespannt, das kann ich mir vorstellen. Ja, wir haben Magien überlebt. Sehr alte sogar, die Millionen Jahre später wieder hervorgeholt wurden. Uralte Zauberriten, mitgebracht von Wesen, die furchtbar sind. Ich weiß nicht, ob du es gehört hast, aber ich erinnere mich wieder an sie. Urzeit-Götter…«
    Mein Arm mit der Waffe war längst nach unten gesunken. Ich dachte auch nicht mehr, daß vor mir eine Werwölfin stand, sondern bewegte meine Gedanken in andere Richtungen.
    »Vielleicht die Großen Alten?« Es war ein Schuß ins Blaue, mehr nicht, aber er konnte gelingen.
    »Es ist möglich, daß man sie später so genannt hat. Auch wir kämpften gegen sie…«
    »Und habt überlebt!«
    Dieser Satz rutschte mir raus. Erst Sekunden später fiel mir auf, wie wichtig er eigentlich war. Mein Gott, da gab es Wesen, die der Magie der Großen Alten höchstwahrscheinlich widerstanden hatten.
    Das mußte man sich mal vorstellen.
    Völlig andere Perspektiven eröffneten sich mir. Sollte Morgana sich weiter erinnern, mußte es auch möglich sein, mir mindestens eine Waffe zu nennen, die ich gegen die Großen Alten eingesetzt habe.
    Aber wir waren Feinde!
    Dieser Satz quälte mich. Ich hob den Kopf, schaute sie wieder an und sah in dieses farblose, glatte Wolfsgesicht. Ich, der Geisterjäger John Sinclair, sollte mit einem schwarzmagischen Geschöpf zusammenarbeiten, das Killer-Hunde befehligte.
    Konnte ich das überhaupt?
    »Ich weiß, John Sinclair, welche Gedanken dich nun quälen. Auch du kennst die Magie der Ur-Götzen oder bist mit ihr in Berührung gekommen. Es ist bestimmt noch ein sehr weiter Weg, den ich vielleicht allein gehen muß, denn meine Träume könnten intensiver werden und mir mehr Informationen liefern…«
    Da hörte ich die Schüsse.
    Sie waren mitten in die Rede der Werwölfin gefallen. Ich spannte mich, auch sie zuckte zusammen und starrte mich an.
    »Die Hunde!« flüsterte sie. »Sie haben ein Opfer.«
    »Wen?«
    »Ist dir keiner gefolgt?«
    Eine verdammt gute Frage, die ich mir leicht selbst beantworten konnte. Natürlich war mir jemand gefolgt. Zwar nicht direkt, aber er würde nach mir suchen.
    Will Mallmann!
    »Du warst also nicht allein?« wurde ich von der Werwölfin gefragt.
    »Doch, ich bin allein gekommen.«
    »Es muß noch jemand im Wald umherirren und dich suchen. Er ist sogar in der Nähe. Ich höre alles, ich bin sensitiv. Ich spüre die Gedanken der Tiere. Hast du verstanden, Sinclair? Die Gedanken!«
    »Ja, ich kann es mir vorstellen. Du befehligst die Tiere. Deshalb rufe sie zurück!«
    Sie lachte auf. Dabei drang auch ein Fauchen aus ihrem Mund. Sie konnte ihre Doppelexistenz eben nicht verleugnen. »Welchen Grund sollte ich haben?«
    »Noch sind wir keine echten Feinde«, erklärte ich. »Ich möchte dich auch nicht als Feindin haben. Wir sollten zusammenhalten. In dieser Minute mache ich dir den Vorschlag.«
    Morgana Layton überlegte. Scharf waren ihre Blicke. Die Augen besaßen nicht die fahle Farbe der Haut, sondern erinnerten mich an
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