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0291 - Killer-Hunde

0291 - Killer-Hunde

Titel: 0291 - Killer-Hunde
Autoren: Jason Dark
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verhielt sich ruhig. Eine gefährliche Ruhe. Aufgegeben hatten sie sicherlich nicht. Sie warteten nur auf einen günstigen Zeitpunkt.
    Es wurde still.
    Da heulte kein Wind, da fuhr keine Kälte durch die Ritzen, alles war still. Wie auf einer einsamen Südseeinsel kam ich mir vor.
    Leider umringten mich keine Hula-Mädchen, sondern mordgierige Hunde.
    Minuten vergingen.
    Drei, vier – fünf. Ich zählte nicht mehr mit, bis ich ein Geräusch vernahm, das mich aufschreckte. Es war von draußen her an meine Ohren gedrungen und hatte mit den Lauten, die ich in letzter Zeit so oft vernehmen mußte nichts zu tun.
    Eine Stimme war es.
    »Öffne, John Sinclair!«
    Ich stand wie festgewachsen. Verdammt, da kannte jemand meinen Namen. Und mich hatte eine Frau gerufen.
    Ich überlegte. Die Gedanken schlugen in meinem Gehirn wahre Purzelbäume, denn ich kam zu dem Ergebnis, die Stimme schon einmal vernommen zu haben. Es lag noch nicht lange zurück, vielleicht ein paar Stunden. Mit wem hatte ich denn geredet?
    »Öffne, Sinclair!«
    Ich überlegte. Es war eine Falle. Wenn ich die Tür aufzog, gab ich den Hunden gleichzeitig die Chance, in das Innere des Blockhauses einzudringen. Andererseits würden sie es sowieso irgendwann schaffen. Es war nur eine Frage der Zeit.
    Wie sollte ich mich verhalten!
    »Mach auf!«
    »Okay«, sagte ich, denn ich hatte mich in diesen Augenblicken entschlossen.
    Auf das Kreuz und die Beretta verließ ich mich, wobei ich die Waffe sichtbar in der Hand, das Kreuz aber noch versteckt hielt. Mit einer Hand schlug ich den Riegel zurück, griff zur Klinke und zog die Tür auf.
    Eine nackte Frau stand vor mir.
    Eine Frau, die ich tatsächlich kannte.
    Morgana Layton!
    ***
    Sie war zwar nackt und dennoch nicht so nackt, wie man es eigentlich mit diesem Wort ausdrücken will.
    Die Frau stand vor mir, und mein Blick erfaßte sie vom Kopf bis hin zu den Fußspitzen. Eine glatte Haut sah ich nicht. Eigentlich überhaupt keine Haut, sondern nur eine helle Fläche von undefinierbarer Farbe, die mit einem dünnen, aber gleichzeitig sehr dicht wachsenden Fell bedeckt war.
    Auch das Gesicht zeigte diesen dünnen Fellfilm, und es sah seltsam aus, als Morgana Layton lächelte. Ich suchte nach einem Ausdruck für dieses Lächeln und fand es katzenhaft.
    Ja, sie lächelte so wie eine Katze manchmal ihr Gesicht verzieht.
    Die Waffe hielt ich in der Hand, und die Mündung wies in Nabelhöhe auf das Wesen zwischen Frau und Wolf. Das schien die Layton nicht zu beeindrucken, sie fragte völlig normal: »Darf ich eintreten?«
    Ich ließ mir Zeit mit der Antwort, schaute an ihr vorbei und suchte die Helfer, ihre Hunde.
    Die Hunde ließen sich nicht blicken, sie lauerten im Verborgenen, und ich war sicher, daß sie eingreifen würden, sobald ihnen ihre Herrin den entsprechenden Befehl gab.
    »Ich warte auf eine Antwort, John Sinclair!«
    »Bitte.«
    Sie löste sich von der Schwelle, trat in die Blockhütte hinein und ließ es auch geschehen, daß ich an ihr vorbeiging und die Tür wieder schloß. Als ich mich drehte, hatte auch sie sich umgewandt.
    Wir beide schauten uns an.
    Wie ein unwirkliches Wesen kam sie mir vor. Ein mit Fell bedeckter Mensch. Ein normales Gesicht, der Körper, die Schenkel, die Brüste, über allem lag das Fell, und ich konnte nicht anders bei diesem seltsamen Anblick. Ich mußte mich einfach schütteln.
    Zwischen uns stand das Schweigen. In dem Raum hatte sich auch die Atmosphäre verändert. Sie war dichter geworden, gleichzeitig wirkte sie unwirklich, denn hier standen sich zwei völlig verschiedene Lebewesen gegenüber.
    Feinde sogar!
    Und noch etwas sah ich.
    Das Fell war vom Kopf bis zu den Füßen nicht so glatt, wie es bei einer ersten Betrachtung aussah. Es zeigte die Einkerbungen, die ich schon einmal gesehen hatte, als Morgana Layton noch eine Wölfin gewesen war. Aus der Nähe betrachtet, konnte ich die Einkerbungen genau identifizieren und stellte fest, daß es Kugellöcher waren, die sich im Fell abzeichneten.
    Morgana Layton hatte meinen Blick bemerkt. Wieder lächelte sie, bevor sie sagte: »Ja, man hat auf mich geschossen.«
    »Das sehe ich.«
    »Es hat nichts genutzt. Auch dein Freund, dieser Kommissar, konnte es nicht schaffen, mich zu stoppen!«
    Mich durchfuhr ein heißer Schreck. Ich wußte genau, daß Will eine mit geweihten Silberkugeln geladene Waffe bei sich trug.
    Die Layton erriet meine Gedanken. »Silberkugeln, ich weiß es, John Sinclair. Auch gegen sie bin ich immun.«
    Da
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