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0287 - Sein Mörder war schon unterwegs

0287 - Sein Mörder war schon unterwegs

Titel: 0287 - Sein Mörder war schon unterwegs
Autoren: Sein Mörder war schon unterwegs
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will: etwa über die Feuerleiter oder durch ein Kellerfenster und so weiter.«
    »Welches Ziel hat die Beobachtung?«, erkundigte sich Bill. »Gesetzt den Fall, es würde tatsächlich jemand von den Kidnappern auftauchen. Sollen wir den Mann festnehmen?«
    »Auf keinen Fall«, entschied ich. »Der Mann darf höchstens heimlich gefilmt werden. Wenn deine Leute es einrichten können, dass sie ihm folgen, ohne dass er Verdacht schöpfen kann, wäre das natürlich wunderbar. Aber sie dürfen nichts dabei riskieren. Solange die Entführer das Kind haben, müssen wir mit der größten Behutsamkeit zu Werke gehen. Das Leben des Kindes ist wichtiger als alles andere. Wir dürfen es nicht dadurch gefährden, dass wir die Entführer in Panik versetzen. Und das könnte nur allzu leicht dadurch geschehen, dass sie merken, dass wir sie bereits verfolgen.«
    »Verstanden«, nickte Bill. »Ich könnte ungefähr vierundzwanzig Mann einsetzen. Ich werde sie in Lieferwagen und änderen Tarnungen verteilen, sodass alle Seiten des Hauses ständig unter unserer Kontrolle liegen.«
    Ich wusste, dass unsere Überwachungsabteilung so etwas organisieren kann, dass keine Maus ungesehen ins Haus kommen könnte. Das FBI hat in solchen Dingen eine Menge Erfahrung und eine noch größere Menge von Möglichkeiten. In Bills Händen war die Sache bestimmt gut aufgehoben.
    »Wenn aber die Kidnapper nicht persönlich in Erscheinung treten?«, fragte Bill. »Wenn sie etwa nur telefonieren?«
    »Wir haben mit Czernys Genehmigung seine Telefonleitung angezapft und ein Tonband angeschlossen. In Czernys Wohnung halten sich Ravelli und Stein auf. Heute Abend um zehn werden sie abgelöst. Im Treppenhaus sind Hillerday und Campson, die um acht abgelöst werden. Und Czerny weiß Bescheid, dass er einen von den Kidnappern vielleicht eintreffenden Brief sofort ungeöffnet an die beiden Beamten übergibt, die sich in seiner Wohnung aufhalten. Diese Kollegen haben ein Besteck bei sich, mit dem sie auf Umschlag und Briefbogen eventuell vorhandene Fingerabdrücke sofort sichern könnten.«
    »Außerdem würde der Brief natürlich im Labor untersucht werden«, sagte Bill fragend.
    »Selbstverständlich. Art der verwendeten Tinte, Herkunft des Papiers oder bei einer Schreibmaschinenschrift den Typ der Maschine und so weiter.«
    »Okay«, nickte Bill und ging zur Tür. »Ich will mich an die Arbeit machen. Wie lange wirst du zu erreichen sein?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Vermutlich werden Phil und ich wieder einmal die Nacht über in diesem gemütlichen Office sitzen müssen. Vor uns liegt noch ein ganzer Berg von Arbeit.«
    »Gut, dann weiß ich ja, wo ich euch erreichen kann, wenn sich bei der Beobachtung des Hauses etwas Interessantes ergeben sollte. So long, Jerry.«
    Ich nickte ihm zu und griff zum Telefon. Czerny meldete sich sofort, und seine Stimme klang begreiflicherweise sehr aufgeregt. Wenn bei ihm das Telefon klingelte, musste er ja jedes Mal damit rechnen, dass es die Kidnapper sein konnten.
    »Hier ist Cotton, Mr. Czerny«, sagte ich. »Ich möchte Sie noch um etwas bitten: Suchen Sie alle existierenden Fotos zusammen, die von Ihrer Tochter im Laufe des letzten Jahres aufgenommen worden sind. Stecken Sie alle in einen Umschlag und händigen Sie sie dem Beamten aus, den ich schicken werde.«
    »Ja, Agent Cotton.«
    »Haben Sie inzwischen ein bisschen nachgedacht?«
    »Pausenlos. Aber ich kenne niemanden in meinem Bekanntenkreis, dem ich eine so scheußliche Tat Zutrauen könnte.«
    »Es geht nicht darum, wem Sie etwas Zutrauen, Czerny. Wir haben schon Mörder verhaftet, die aussahen wie die Unschuld in Person. Machen 'Sie eine Liste aller Leute, die Sie kennen. Schreiben Sie alles in die Liste, was Sie über diese Leute wissen. Selbst die intimsten Kleinigkeiten, die Ihnen vielleicht bekannt sind. Wir sind durch Eid zur Verschwiegenheit verpflichtet, Sie brauchen also keine Angst zu haben, dass irgendetwas von Ihren Informationen je an die Öffentlichkeit dringen könnte.«
    »Eine Liste von allen Leuten, die ich kenne?«
    »Ja, Sie haben mich völlig richtig verstanden.«
    »Cotton, eine solche Liste wird ja Hunderte von Namen umfassen, wenn ich sie wirklich gründlich anlege.«
    »Das sollen Sie. Lassen Sie sich von der Anzahl nicht beirren. Solange wir noch keine Fingerzeige haben, müssen wir auf der breitesten Basis arbeiten. Jeder kann es gewesen sein. Der Milchmann, die Platzanweiserin im nächsten Kino oder der U-Bahn-Kontrolleur oder Ihr
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