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0287 - Sein Mörder war schon unterwegs

0287 - Sein Mörder war schon unterwegs

Titel: 0287 - Sein Mörder war schon unterwegs
Autoren: Sein Mörder war schon unterwegs
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angeblich bester Freund. Lassen Sie niemand und nichts aus.«
    »Na gut. Auf diese Weise bin ich wenigstens beschäftigt.«
    »Ich melde mich wieder«, sagte ich und drückte die Gabel nieder, um meine Leitung freizubekommen für das nächste Gespräch. Ich wählte die Nummer der Kraftfahrzeugdiebstahlsabteilung der Stadtpolizei und ließ mich mit Lieutenant Verten verbinden, mit dem ich noch vom Tatort aus über Sprechfunk schon gesprochen hatte.
    »Hallo, Verten«, sagte ich, als sich der Lieutenant gemeldet hatte. »Hier ist Cotton. Ich hatte Sie um eine Aufstellung aller Diebstähle gebeten, die sich heute bis ungefähr ein Uhr mittags ereignet haben müssen. Haben Sie die Aufstellung schon?«
    »In zehn Minuten ist sie fertig, Cotton. Ich schicke sie Ihnen dann sofort ins Office. Einverstanden?«
    »Ja, natürlich. Vielen Dank, Verten.«
    »Keine Ursache. Noch etwas?«
    »Ja. Benachrichtigen Sie mich unverzüglich, wenn irgendwo ein gestohlener Wagen wieder auf kreuzt, der schwarz aussieht. Und versuchen Sie, dafür zu sorgen, dass jedes wiedergefundene schwarze Fahrzeug nicht berührt wird. Das FBI wird es abschleppen lassen damit wir es hier gründlich nach Fingerspuren absuchen können.«
    »Okay, Cotton. Wird gemacht.«
    Ich dankte ihm und legte den Hörer zurück. Nachdem ich mir eine Zigarette angesteckt hatte, lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück, schloss die Augen und dachte die ganze Geschichte durch. Es wäre alles einfacher gewesen, wenn die Negerin nicht verwundet worden wäre. Sie war der Zeuge, auf den wir die größte Hoffnung setzten. Sie musste uns mehr als alle anderen über das Aussehen der Kidnapper unterrichten können. Aber sie lag im Krankenhaus, war operiert worden und schlief die Narkose aus. Damit, dass wir sie befragen konnten, war nicht vor morgen früh zu rechnen.
    ***
    Das ganze Kidnapping war so verwegen ausgeführt worden wie selten eines davor. Natürlich hatten die Entführer die Lebensgewohnheiten von Czerny gekannt. Vor allem aber hatten sie gewusst, dass Czerny täglich um die Mittagszeit mit seiner Tochter einen Spaziergang machte. Dass er an diesem Tag zufällig zu Hause geblieben war, war unser Pech, denn es hätte bedeutet, dass wir einen Augenzeugen mehr gehabt hätten, wenn er wie üblich mitgegangen wäre.
    Plötzlich stutzte ich. Warum war Czerny ausgerechnet an diesem Tag zu Hause geblieben? Warum?
    Es hat auch schon Fälle von Kindesentführung gegeben, bei denen die Eltern in Wahrheit mit den Entführern alles abgesprochen hatten, weil sie hofften, sie könnten ihre geschäftliche Pleite damit verschleiern, dass sie vorgaben, sie hätten einen großen Betrag an die Entführer ihres Kindes zahlen müssen.
    Aber Czerny betrieb kein Geschäft. Er hatte sogar seinen Beruf an den Nagel gehängt, nachdem er die halbe Million Dollar beim Quiz gewonnen hatte. Er behauptete, dass er neunzig Prozent des Geldes so angelegt hätte, dass ihm die Zinsen ein erträgliches Leben sicherten. Aber vorläufig war das nichf mehr als eine Behauptung.
    Ich griff erneut zum Telefon.
    »Ich bin’s schon wieder, Czerny«, sagte ich. »Sie müssen mir noch ein paar Auskünfte geben. Bei welcher Bank oder welchen Banken haben Sie Ihr Geld angelegt?«
    »Wozu wollen Sie das wissen?«
    Ich log ihm etwas vor: »Es könnte doch sein, dass einer der Bankangestellten die Kidnapper auf Ihr Vermögen aufmerksam gemacht hat, Czerny. Man muss jede Möglichkeit in Betracht ziehen.«
    »Ach so… Na ja. Davon verstehen Sie mehr als ich. Mein Geld liegt bei der Bank von Manhattan.«
    »Würden Sie mir einen Gefallen tun, Czerny? Ich kann bei der Bank keinerlei Nachforschungen anstellen lassen, wenn Sie die Bank in unserem Fall nicht vom Bankgeheimnis entbinden.«
    »Das will ich gern tun. Ich rufe gleich den Direktor an und sage ihm, dass er Ihren Leuten jede gewünschte Auskunft geben soll, Cotton.«
    »Danke. Und noch etwas. Sie sagten, dass Sie eigentlich jeden Tag bei dem Spaziergang dabei gewesen wären. Heute jedoch ging Ihre Haushälterin mit Ihrer Tochter allein. Warum sind Sie zu Hause geblieben?«
    »Mein Schwager besuchte mich. Er hatte eine persönliche Angelegenheit mit mir zu besprechen.«
    »Was für eine persönliche Angelegenheit, Czerny?«
    »Cotton, das hat doch nun wirklich nichts mit der Entführung von Claudia zu tun!«
    »Können Sie das beschwören, Czerny?«, fragte ich skeptisch.
    »Jederzeit!«
    »Dann sind Sie hinsichtlich dieses Schwurs ziemlich leichtfertig. Czerny, ich
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