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0285 - In den Tiefen von Loch Ness

0285 - In den Tiefen von Loch Ness

Titel: 0285 - In den Tiefen von Loch Ness
Autoren: Werner Kurt Giesa
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konnte, seinen Haß über den Tod hinaus zu vergessen?
    Vor langer Zeit, erklärte Nessy, tötete Glenn MacRaven mein Junges im Ei. Ich kam zu spät, um es zu verhindern, und ich konn te ihn nicht mehr erreichen, weil meine Schlafstarre bevorstand. Doch ich verfluchte ihn. Aus der Ferne beobachtete ich ihn mit meiner Magie. Er scheffelte Reichtum, um sich gegen meine Rache abzusichern. Doch es hätte ihm nichts geholfen.
    Da kam Leonardo deMontagne. Er zwang mich unter seinen Bann und manipulierte mich so, daß meine Berührung Menschen zu Skeletten werden lassen konnte, und diese konnten den finsteren Keim nun ebenfalls weitergeben. Doch dieser Fluch schwand im gleichen Moment wieder, in dem Leonardos Kontrolle von mir wich.
    Sei also unbesorgt.
    Leonardo bediente sich meiner. Doch um das Blut dieses Bodens an die Hölle zu binden, verlangte er von mir, daß ich meine Rache erfüllen sollte. Das Skelettwesen, das in die Burg geholt wurde, sollte mir Glenn MacRaven ausliefern. Und Leonardo wollte Raven’s Castle für sich als Stützpunkt in Besitz nehmen.
    Und dann fand ich Gryf in der Nähe, rief um seine Hilfe, und er brachte euch mit. Und so ist nun auch der letzte Fluch gebrochen. Ich danke euch allen.
    Das sitzende, riesige Wesen erhob sich und drehte sich bedächtig um.
    »He - wohin willst du«, fragte Zamorra.
    Zurück in den See. Was zu tun war, ist getan. Und vielleicht geht mein langes Leben bald endlich seinem Ende zu. Ich werde unter Wasser verschwinden. Mögen die Menschen mich weiterhin für eine Legende halten. Grüße meinen alten und treuesten Freund Gryf!
    Nessy tappte schwerfällig davon.
    Zamorra starrte dem Wesen nach, dem Relikt aus einer längst vergangenen Zeit, das doch gar nicht mehr in diese zu modern gewordene Zeit paßte. Und er wußte, daß er Nessy nicht würde halten können.
    Er glaubte auch nicht, daß es noch einmal ein Wiedersehen geben würde. Nessy war gekommen und würde wieder gehen. Eine kurze Episode in einem langen Leben, mehr nicht.
    Aber plötzlich drehte sich der große Kopf am langen Hals noch einmal zu Zamorra um.
    Zamorra… Freund! Sind wir uns nicht schon einmal begegnet… vor sehr, sehr langer Zeit?
    ***
    Einige Tage später wurden die sterblichen Überreste Sir Glenns beigesetzt. Für Melissa Stuart gab es nur einen leeren Sarg. Roderick MacRaven übernahm Raven’s Castle, um es in alter Tradition wieder weiterzuführen.
    Gryf verkündete, noch ein paar Tage länger auf Raven’s Castle bleiben zu wollen. Da gäbe es nämlich ein hübsches Mädchen, eine gewisse Angely MacRaven, von der er erst noch sehr ausgiebig Abschied nehmen müsse. Zamorra und Nicole zwinkerten sich zu. Immerhin schafften sie es, Gryf zu überreden, daß er sie per zeitlosen Sprung zurück zum Château Montagne brachte.
    Woher sollten sie auch ahnen, daß sie es einfacher gehabt hätten, in England zu bleiben? Denn dort war eine unheimliche Gefahr zu neuem Leben erwacht. Eine längst totgeglaubte Gefahr.
    Unter den Steinkreisen von Stonehenge lauerte das Grauen…
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 278 »Tupilak, das Schneemonster«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 269 »Der Höllenspiegel«, Professor Zamorra Nr. 278 »Tupilak, das Schneemonster«
    [3] Siehe Professor Zamorra Nr. 264 »Das Schlangen-Monstrum«
    [4] Siehe Professor Zamorra Nr. 264 »Das Schlangen-Monstrum«
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