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0285 - Die dritte Waffe

Titel: 0285 - Die dritte Waffe
Autoren: Unbekannt
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haben Sie diesmal zu präsentieren?"
    „Noch immer die gleiche, Sir", antwortete Aboyer, der noch völlig außer Atem war. „Das Fernsehen."
    Aboyer berichtete hastig, was er erfahren hatte und begründete seinen Verdacht. Atlan wurde immer nachdenklicher.
    „Sie riechen nach Whisky", sagte er, als Aboyer geendet hatte.
    „Schon möglich, Sir", gab Aboyer zu.
    „Betrunken?" Atlans Stimme klang scharf.
    „Ein bißchen, Sir", gestand Aboyer.
    Atlan stand auf und schob seinen Sitz zurück. Er warf einen Blick auf die Uhr.
    „Wir könnten es noch schaffen, Ras", sagte er zu dem Afro-Terraner, der sich ebenfalls erhoben hatte.
    Erstaunt sah Aboyer, wie der Farbige den Arm des Lordadmirals ergriff. Bevor der Agent überhaupt begriff, was vor sich ging, waren Atlan und der Neger entmaterialisiert.
    „Ein Teleporter!" rief Willy fassungslos. „Das war Ras Tschubai."
    Unwillkürlich wanderten Aboyers Blicke zur Uhr. Unerbittlich waren die Zeiger weitergerückt. Sie standen jetzt auf 8: 47. Auf den Bildschirmen konnte Aboyer sehen, daß sich die Solar Hall fast gefüllt hatte. Er fragte sich, ob die Fragmente der dritten Waffe bereits vollzählig am Konferenzort waren. Wahrscheinlich nicht, überlegte er, da sie sich sonst bereits zusammengefügt hätten.
    Aboyer strich über sein Haar und merkte, daß es noch vollkommen durchnäßt war. Erst jetzt dachte er daran, in welchem verwahrlosten Zustand er dem Arkoniden entgegengetreten war.
    „Glauben Sie, daß die Konferenz stattfinden wird, Al?" drang Willys Stimme in seine Gedanken.
    „Ich hoffe es", sagte Aboyer.
    „Dann möchte ich Sie bitten, mich zur Solar Hall zu fliegen", sagte das Plasmawesen. „Sie wissen, daß ich eine Rede halten möchte."
    Zwei Agenten kamen herein und nahmen die Plätze Atlans und Tschubais ein. Aboyer kümmerte sich nicht um sie. Er nickte Willy zu.
    „Gehen wir", sagte er. „Wir haben ja einen Gleiter."
    „Wenn es sich einrichten läßt", sagte Willy in seiner bescheidenen Art, „könnten Sie diesmal vielleicht etwas langsamer fliegen, Al."
     
    *
     
    „Es ist ziemlich ruhig, Sir", bemerkte John Marshall, als er neben Perry Rhodan in der Schwebeloge Platz nahm.
    „Die Ruhe vor dem Sturm", meinte Rhodan und blickte sich um.
    „Mein Verlangen nach Beifall ist nicht besonders groß, aber der Empfang, den mir die Administratoren bereitet haben, war nicht gerade herzlich."
    „Vielleicht ändert sich die Stimmung, sobald Sie Ihre Rede gehalten haben, Chef", sagte Marshall. Seinen Worten fehlte die Überzeugung, und er war sich dessen bewußt.
    Rhodan lehnte sich im Sitz zurück. „Ich kann den Gesandten keine neuen Angebote machen", sagte er. „Ich werde alles wiederholen, was man in den Kolonien bereits weiß. Nein, John, es gibt nur eine Chance, die Meinung der Administratoren zu ändern: eine öffentliche Demonstration der gefährlichen Macht, die die MdI entfalten."
    „Wenn ich Sie richtig verstehe, würden Sie es begrüßen, wenn es zu einem Zwischenfall käme, Sir", stellte Marshall bestürzt fest.
    Rhodan preßte die Handflächen gegeneinander und blickte auf die Uhr.
    „Wissen Sie, daß es wahrscheinlich eine dritte Fragmentwaffe gibt, John?" erkundigte er sich.
    „Sie scherzen", murmelte Marshall.
    „Keineswegs." Rhodan deutete in den Saal. „Alle Anzeichen sprechen dafür, daß die MdI einen Anschlag auf diese Konferenz ausüben werden, weil sich hier alle wichtigen Männer des Imperiums versammeln."
    „Ich möchte Sie nicht kritisieren, Sir, aber wenn nur der geringste Verdacht besteht, daß es eine dritte Waffe gibt, müssen Sie die Konferenz im letzten Augenblick absagen."
    „Ich glaube, daß Atlan und einige seiner Freunde Jagd auf die dritte Waffe machen", erklärte Rhodan. „Ich habe mich nicht darum gekümmert. Wir haben alle Sicherheitsmaßnahmen getroffen, die erforderlich sind. Noch nicht einmal eine Mücke könnte unbemerkt in die Solar Hall eindringen. Ich hoffe, daß unsere Gegner die Nerven verlieren und trotz aller Vorsichtsmaßnahmen einen Attentatsversuch riskieren. Dann haben wir den Beweis aus erster Hand, den wir brauchen, um die Administratoren zu überzeugen."
    „Das ist ein gewaltiges Risiko, Sir", sagte Marshall.
    Rhodan nickte. „Ich weiß, John. Der Kampf gegen die MdI ist in eine entscheidende Phase getreten. Wenn es unseren Gegnern jetzt gelingt, das Imperium durch innere Streitigkeiten zu spalten, haben sie leichtes Spiel. Es hängt vom Ausgang dieser Konferenz ab, wie der Krieg
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