Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0285 - Die dritte Waffe

Titel: 0285 - Die dritte Waffe
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zu. Rhodan hatte sich gerade erhoben und schritt, begleitet von zwei Wächtern, auf das Rednerpodium zu. Die Uhrzeit wurde kurz eingeblendet.
    Broysen verglich die Zeitangabe mit seinem eigenen Zeitmesser.
    Es gab keine Differenz.
    Rhodan betrat das Rednerpodium, um die Delegierten zu begrüßen.
    Da sprang das Bild weg. Broysen, dessen Kehle wie ausgetrocknet war, erwartete, daß die TV-Techniker umblenden würden. Gleich darauf erschien die Frau mit den roten Haaren auf dem Bildschirm. Sie war von ihrem Platz aufgesprungen und krümmte sich vor Schmerzen. Broysen konnte genau verfolgen, wie sich ein Teil der Waffe aus ihrem Körper löste und davonschwebte.
    Seine Hände griffen nach dem Zünder. Der Zeitpunkt war gekommen. Sobald die Waffe zusammengefügt über den Köpfen der Konferenzteilnehmer hing, mußte Broysen den Zünder betätigen.
     
    *
     
    Ras Tschubai und Atlan materialisierten in einem der Kontrolltürme des Raumflughafens von Terrania. Die diensttuenden Techniker sprangen überrascht auf, als sie den Arkoniden erkannten. Ein Blick aus der Beobachtungskanzel auf das Landefeld hinaus zeigte Atlan, daß der gesamte Flugverkehr ruhte. So war es angeordnet worden.
    Ohne sich um die Männer innerhalb der Kontrollstelle zu kümmern, stellte Atlan eine Bildfunkverbindung zur Raumhafenzentrale her. Ungeduldig wartete er, bis der diensthabende Offizier sichtbar wurde.
    „Major Carruth, Sir", meldete sich der Raumfahrer, als er Atlan erkannte. „Ich dachte, Sie hielten sich jetzt im HO der Abwehr auf."
    „Keine Zeit für Erklärungen, Major", sagte Atlan. „Tschubai und ich brauchen eine Moskito-Jet, die startbereit ist."
    Carruth begriff sofort, daß nur ungewöhnliche Ereignisse den Lordadmiral der USO veranlaßt haben konnten, seinen Platz im Gebäude der Abwehr zu verlassen.
    „Landefeld Dreiundzwanzig, Sir!" sagte er. „Die Jets dort sind mit Piloten besetzt. Ich werde durchgeben, daß man eine Maschine für Sie räumen läßt."
    Atlan wußte, daß im Raumhafen mehrere Jäger bereitstanden, um sofort eingreifen zu können. Carruths Gesicht verschwand vom Bildschirm.
    Atlan wandte sich an einen Techniker innerhalb des Kontrollturmes.
    „Bringen Sie Landefeld Dreiundzwanzig auf einen der Beobachtungsschirme. Aber beeilen Sie sich."
    „Gewiß, Sir." Der Mann beschäftigte sich mit den Schaltknöpfen der Kontrollgeräte. Gleich darauf sah Atlan mehrere Moskito-Jets auf dem Bildschirm.
    „Wird das genügen, Ras?" wandte er sich an den Teleporter.
    „Natürlich", Tschubai nickte und streckte eine Hand aus. Der Arkonide ergriff sie. Mit einem Teleportersprung über vier Kilometer hinweg sprang Tschubai mit seinem Begleiter zum Landefeld Dreiundzwanzig.
    Als sie materialisierten wurden sie von einem bärtigen Captain der Raumabwehr begrüßt. Der Offizier führte sie zu der ersten Maschine in der Startreihe. Atlan und Tschubai kletterten auf ihre Sitze. Der Arkonide nahm den Pilotensitz ein.
    Er ließ die Jet auf das freie Landefeld hinausrollen. Die Antriebsaggregate waren bereits warmgelaufen.
    Die Kanzel klappte zu. Tschubai gab Atlan ein Zeichen, daß alles in Ordnung war.
    „Wir fliegen TV-Vier-Sol direkt an", sagte Atlan, während er die Maschine hochzog. „Sobald wir so nahe heran sind, daß wir die Station sehen können, springen wir an Bord."
    „Glauben Sie, daß wir irgend etwas finden?" wollte Tschubai wissen.
    Atlan blickte auf die Uhr. Es war vier Minuten vor neun.
    „Ich gehe jetzt auf volle Beschleunigung", sagte er zu Tschubai.
    „Wir dürfen keine Zeit verlieren."
    Tschubai wunderte sich nicht darüber, daß seine Frage unbeantwortet blieb. Wahrscheinlich wußte der Arkonide selbst nicht, was er von der Sache halten sollte. Wenn jedoch die Angaben Aboyers stimmten, dann konnten sie damit rechnen, innerhalb des Satelliten irgend etwas zu finden.
     
    *
     
    Der Ablauf der Zeit schien sich zu verlangsamen. Broysen starrte wie gebannt auf den Bildschirm und beobachtete, wie ein Fragment nach dem anderen sich aus den Körpern der 32 Abgeordneten löste und davonschwebte. Die Fernsehtechniker hatten ihre Sensation und dachten nicht daran, sich aus der Solar Hall auszublenden.
    Broysen atmete schwer. Der Schlag seines Herzens dröhnte ihm in den Ohren. Von allen Seiten näherten sich die 32 Waffenteile dem Mittelpunkt des Konferenzgebäudes. Broysen hatte nie geglaubt, daß er diese Geschehnisse so genau beobachten könnte. Er mußte sich dazu zwingen, den Zünder nicht frühzeitig zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher