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0285 - Die dritte Waffe

Titel: 0285 - Die dritte Waffe
Autoren: Unbekannt
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haben wir uns nie besonders gut vertragen, Al", sagte er nachdenklich. „Ich meine dafür, daß wir Freunde sind. „ „Ach du meine Güte!" entfuhr es Aboyer. „Nun werden Sie nur nicht philosophisch."
    „Wenn Sie mich nicht hineinbegleiten, begehe ich irgendeine Dummheit", prophezeite Matten-Willy.
    „Wenn schon", knurrte Aboyer. „Wenn Sie erst mal dort drinnen sind, werden Sie sich sowieso aus Angst im Boden verkriechen."
    „Das sollten Sie nicht sagen, Al", sagte Willy mit weinerlicher Stimme. „Sie nehmen mir die Freude an meiner Rede."
    Aboyer deutete zum Eingang. „Gehen Sie hinein oder nicht?"
    Willy ließ sich ostentativ zusammensinken, bis er ganz flach und violett war. Ein einsames Stielauge ragte noch aus seinem Körper.
    Der Translator baumelte daran herum.
    „Sie benehmen sich wie ein dickköpfiges Kind", rief Aboyer ärgerlich. Er drehte sich um und ging davon. Als er den Gleiter erreichte, den er sich „ausgeliehen" hatte, war Willy schon wieder an seiner Seite.
    „Wohin gehen Sie, Al?" verlangte er zu wissen.
    „Nach Hause", sagte Aboyer. „Wohin dachten Sie denn?"
    „Wenn ich an Ihren schäbigen Ledersessel denke", seufzte Willy, „an die Flaschenwände und den muffigen Geruch in Ihrer Wohnung, kommt mir meine Rede vollkommen unwichtig vor."
    „Nein!" stieß Aboyer entschieden hervor.
    Willy klammerte sich mit drei Tentakeln an ihm fest und hinderte ihn daran, den Gleiter zu besteigen.
    „Entweder gehen Sie mit mir in die Solar Hall, oder ich mit Ihnen nach Hause", sagte Willy.
    „Nein!" sagte Aboyer. Sie starteten drei Minuten später.
     
    *
     
    Um 11:45 betrat Lordadmiral Atlan die Solar Hall. Sein Erscheinen wurde mit Beifall begrüßt. Der Administrator von Plaza de Bravos, der gerade eine Rede hielt, räumte den Platz vor den Mikrophonen für den Arkoniden.
    Atlan verbeugte sich kurz.
    „Die dritte Fragmentwaffe wurde vor fünfzehn Minuten gezündet", teilte er den Konferenzteilnehmern mit. „Messungen ergaben, daß die Bombe ein atomarer Kernzünder für Sauerstoffatome war.
    Wäre sie im Konferenzsaal explodiert, wären sämtliche Sauerstoffatome in einen Kernprozeß getreten. Die Erde hätte sich in eine sonnenheiße Fackel verwandelt."
    Seine Worte lösten Bestürzung aus.
    „Außerdem bringe ich die ersten Nachrichten aus der Klinik mit, in die man die zweiunddreißig Administratoren gebracht hat, die sich die MdI als Opfer ausgewählt hatten. Den Verletzten geht es verhältnismäßig gut. Sie können die Konferenz über Television verfolgen. Keines der Bauteile hat in den Körperhohlräumen organische Schäden hinterlassen. Wir wissen noch nicht, wie es den MdI gelungen ist, die Waffenfragmente in den Körpern der Abgeordneten unterzubringen. Wahrscheinlich handelt es sich um eine überragende Transmittertechnik, die dabei angewandt wurde."
    Seine Worte lösten heftige Debatten unter den Konferenzteilnehmern aus. Der Arkonide verließ das Rednerpodium und begab sich in die Schwebeloge, in der Perry Rhodan und John Marshall saßen.
    Ein extraterrestrischer Abgeordneter hatte sich gemeldet und schritt zum Rednerpodium. Die Konferenz wurde fortgesetzt. Sie wurde zu einem vollen Erfolg für Perry Rhodan und die Imperiumsregierung. Der Großadministrator erhielt alle Vollmachten, um gegen die MdI vorzugehen.
    Gegen 14:30 wandte sich Rhodan zum erstenmal an Atlan.
    „Ich glaube, jetzt brauchen wir uns keine Sorgen mehr um unsere Verbündeten zu machen."
    „Ja", stimmte Atlan zu. „Es ist erstaunlich, daß das Imperium auch diese Krise überstanden hat. Aber vergiß nicht, daß die Meister der Insel noch nicht geschlagen sind. Die erneute Niederlage wird sie veranlassen, ihre Anstrengungen noch zu verstärken."
    Rhodan lächelte. „Ich werde mich hüten, deine Warnungen weiterhin zu ignorieren", sagte er.
    „Dann hatte die Konferenz doch einen guten Zweck", sagte Atlan und lehnte sich bequem im Sitz zurück.
     
    *
     
    Miras-Etrin beugte sich nach vorn und schaltete den Lautsprecher des Interkoms ein. Er wußte, daß sich Broysens Stellvertreter melden würde.
    „Wir haben den Impuls immer noch nicht empfangen, Maghan" sagte der Duplo besorgt. „Er müßte längst durchgekommen sein."
    „Sie warten vergeblich" sagte Miras-Etrin und schaltete wieder ab.
    Er wußte bereits seit einer Stunde daß sein Plan fehlgeschlagen war. Es war ihm gleichgültig, wodurch das Attentat gescheitert war.
    Miras-Etrin war kein Mann, der fehlgeschlagenen Plänen nachtrauerte. Die
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