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0285 - Die dritte Waffe

Titel: 0285 - Die dritte Waffe
Autoren: Unbekannt
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Gesicht.
    „Es wird nichts geschehen, Sir!" raunte der Teleporter ihm zu.
    „Atlan hat den Attentäter in einem Fernsehsatelliten erschossen.
    Der Zünder ist sichergestellt."
    Der Bann war gebrochen. Fast schien es Rhodan, als pulsiere das Blut wieder schneller durch seine Adern, als sei er von neuer Kraft erfüllt. Er trat einen Schritt vor, so daß seine Stimme von sämtlichen Mikrophonen übertragen werden konnte.
    „Es wird nichts geschehen, meine Damen und Herren", sagte er mit ruhiger Stimme. „Lordadmiral Atlan von der USO hat soeben den Zünder der dritten Fragmentwaffe sichergestellt. Ich werde veranlassen, daß diese Bombe sofort in einem Robotschiff in den Weltraum transportiert und gezündet wird. Dann werden wir endgültig wissen, welcher gefährliche Anschlag die Solar Hall oder sogar den gesamten Kontinent vernichten sollte."
    Ohrenbetäubender Beifall brach los. Einige Administratoren, die in den vorderen Reihen saßen, sprangen auf, rannten auf Rhodan zu und beglückwünschten ihn. Tschubai wurde zurückgedrängt.
    Rhodan sah, wie sich einige Agenten der Solaren Abwehr darum bemühten, die dritte Waffe aus der Halle zu schaffen. Medo-Roboter kamen herein, um sich der 32 Verletzten anzunehmen.
    Der Tumult innerhalb der Solar Hall war so groß, daß Rhodans Bemühungen, sich wieder Gehör zu verschaffen, scheiterten.
    Einem kleinen kahlköpfigen Mann gelang es, sich bis zu Rhodan vorzuarbeiten. Rhodan erkannte König Sahl von Farong, einer jener Administratoren, die schon vor Beginn der Konferenz Rhodans Rücktritt gefordert hatten.
    Sahls kahler Schädel war mit Schweiß bedeckt „Die Meister der Insel, nicht wahr?" fragte er.
    Rhodan nickte und versuchte Tschubai irgendwo in der Menge zu entdecken.
    „Wir waren alle Narren", gab Sahl zu und kratzte sich verlegen am Kinn. „Geld war uns wichtiger als der Aufbau der Kolonien.
    Unsere Verblendung ging so weit, daß wir die Gefahr nicht mehr erkannten, in der wir alle schwebten."
    „Es war meine Schuld", sagte Rhodan. „Ich hätte diese Konferenz absagen müssen. Es war unverantwortlich, Sie und die anderen Abgeordneten in Lebensgefahr zu bringen. Schließlich war es uns nicht unbekannt, daß die MdI ein Attentat versuchen wollten."
    Sahl grinste erleichtert. „Wir haben diese Lektion verdient, Sir", sagte er. „Ich glaube, Sie können sich jetzt darauf verlassen, daß wir Ihre wirtschaftlichen Maßnahmen voll unterstützen. Außerdem werden Sie von uns jede Hilfe im Kampf gegen die MdI erhalten."
    Es war genauso gekommen, wie Rhodan es vorhergesehen hatte. Er fühlte jedoch keinen Triumph. Das Risiko war zu groß gewesen.
    „Bitte gehen Sie an Ihre Plätze zurück!" rief er in die Mikrophone.
    „Wir werden uns doch durch den kleinen Zwischenfall nicht beeindrucken lassen."
    Als die Gesandten das Rednerpodium verließen, gelang es Ras Tschubai, wieder an Rhodans Seite zu kommen.
    „Die Waffe ist bereits unterwegs zum Raumhafen, Sir", teilte er Rhodan mit. „Atlan wird sie vom TV-Satelliten aus zünden, sobald sie sich jenseits der Plutobahn befindet."
    „War es nicht gefährlich, bis zum letzten Augenblick zu warten?"
    fragte Rhodan mit gedämpfter Stimme.
    „Ich verstehe nicht, worauf sie hinauswollen, Sir", behauptete Tschubai verwundert.
    „Wie lange wußte Atlan schon, wo er den Attentäter zu suchen hatte?" fragte Rhodan.
    „Wir erfuhren es kurz nach halb neun", erklärte Tschubai ernst „Aboyer und Matten-Willy brachten uns die Nachricht, daß sich innerhalb der Station TV-4-Sol ein rätselhafter Kabelbruch ereignet hatte."
    „Sie jagen mir nachträglich noch Angst ein", sagte Rhodan.
    „Haben Sie Befehle für mich, Sir?"
    „Im Augenblick nicht. Halten Sie sich jedoch bereit. Ich werde jetzt die Konferenz mit ein paar Minuten Verspätung eröffnen."
     
    *
     
    „Das können Sie nicht tun, Al" protestierte Matten-Willy heftig, als Aboyer sich weigerte, weiter als bis zum Haupteingang der Solar Hall mitzugehen. „Ich will Sie in meiner Rede erwähnen."
    „Ich bin unrasiert, nicht gekämmt übermüdet und rieche nach Whisky" sagte Aboyer. „All das kann Ihre Rede nicht eindrucksvoller machen. Deshalb ist es besser, wenn wir uns verabschieden, Willy. Ich glaube auch nicht, daß jetzt noch etwas passiert. Es ist gleich halb zehn. Die Absperrungen um die Solar Hall wurden aufgehoben, nachdem man die dritte Fragmentwaffe weggebracht hat."
    Willy ließ einen Tentakel auf seinen schwammigen Körper klatschen.
    „Eigentlich
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