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0281 - Shimadas Mordaugen

0281 - Shimadas Mordaugen

Titel: 0281 - Shimadas Mordaugen
Autoren: Jason Dark
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die genaue Adresse.
    »Und was haben Sie bei ihr gemacht?« hakte Suko nach.
    Rosa hob ihre dicken Arme. »Sie nach Hause gefahren. Ist das so schlimm? Ich habe eben ein gutes Herz. Zahlt sich wieder nicht aus, wie man sieht.«
    »Waren Sie auch in der Wohnung.«
    »Ja, auf einen Reisschnaps.«
    »Ist Ihnen etwas aufgefallen?«
    »Nein.«
    »War die Wohnung klein, groß…«
    »Beschissen«, erwiderte sie voller Wut. »Nur eins hat mir gefallen, hat mir sogar imponiert, aber das hing nicht mit der Bude zusammen, sondern mit dem Mädchen. Es war die Ahnentafel.«
    Ich wunderte mich. »Sayana hatte eine Ahnentafel?«
    »Wenn ich's sage. Ich habe extra danach gefragt und sie dann noch ausgelacht, weil sie sich so ein Ding an die Wand hing. Aber sie ließ sich nicht beirren. Sie sprach von einer großen Ahnenreihe väter- und mütterlicherseits. Auf dieses Ding war sie verdammt stolz und bezeichnete es als ihren kostbarsten Besitz.«
    Ich wandte mich an meinen Freund Suko. »Ist das üblich mit diesen Ahnentafeln?«
    »Bei manchen schon.«
    »Warum bei dir nicht?« fragte ich leise.
    »Weil meine Herkunft im Dunkeln liegt.«
    Ich grinste. »So siehst du auch aus.«
    »Kann ich jetzt gehen?« unterbrach Rosa mit ihrer Kratzstimme unser Gespräch.
    »Ja. Falls wir Sie noch brauchen, kommen wir auf Sie zurück.«
    Rosa verschwand, während ich mich an Sugar wandte. In diesem Augenblick änderte sich die Situation schlagartig.
    Wir alle hörten das Klirren und die schrillen Schreie. Die Geräusche drangen aus dem Innern des Baus. Und zwar von dort, wo sich auch die große Scheibe drehte…
    Suko und ich hetzten aus dem Raum!
    ***
    Wie ihr Freund Suko, so stammte auch Shao aus China. Sie hatte Suko in Hongkong kennengelernt, als sie noch Feinde waren. Dann jedoch war es zu einer Wandlung gekommen, die man bei beiden mit dem Wort Liebe umschreiben konnte.
    Ja, sie hatten sich verliebt. So stark, daß es Shao nichts ausmachte, Suko nach London zu folgen, obwohl er einem so gefährlichen Beruf nachging.
    Eine gemeinsame Wohnung hatten sie in dem Haus gefunden, in dem auch ihr bester Freund, der Geisterjäger John Sinclair, wohnte und beide fühlten sich wohl.
    Wenn Shao auch oft Angst um ihren Freund hatte, so gab sie das nie so recht zu. Sie wollte nicht, daß Suko in seinen beruflichen Aktivitäten eingeschränkt wurde.
    Auch Shao hatte schon einige lebensgefährliche Abenteuer überstanden und bei einem der letzten hatte sie feststellen müssen, daß sie eine besondere Person war.
    Als sie in die Klauen des Dämons Susanoo geriet, da war ihr klargeworden, daß sie von Amaterasu, der Sonnengöttin, abstammte und ihr sogar ähnelte. [1]
    Dies war das bisher einschneidendste Erlebnis in ihrem Dasein gewesen, aber auch dies hatte Shao überwunden, wobei sie von Suko die nötige Unterstützung bekommen hatte.
    An diesem Morgen war sie einkaufen gewesen. Einige Spezialitäten, die sie nur in besonderen Läden bekam, weil sie aus China eingeführt werden mußten.
    Mit ihrer Korbtasche bewaffnet, verließ sie die U-Bahn und strebte zu Fuß der Wohnung zu. Suko hatte ihr versprochen, an diesem Freitag früh zurückzusein, daraus schien allerdings nichts zu werden, denn bei einem Anruf beim Yard hatte Glenda der fragenden Shao erklärt, daß Suko zu einem Einsatz gerufen worden war. Worum es genau ging, wußte Glenda auch nicht, nur daß eine Peep-Show eine Rolle spielte.
    Shao war natürlich überrascht. Bisher hatten Suko und John mit diesen Shows nicht viel am Hut gehabt. So etwas fiel in ein anderes Ressort.
    Vom Himmel schien die Sonne. Es war wirklich ein Jahrhundertsommer, der Europa in seinen warmen Fesseln hielt.
    Shao hoffte, daß sie am Wochenende Zeit hatte, um zum Strand zu fahren.
    Dem Wetter angemessen, war Shao gekleidet. Sie trug einen bunten Sommerrock aus dünnem Stoff, der bei Gegenlicht durchsichtig war.
    Unter dem gelben Sonnentop wippten ihre Brüste lustig bei jedem Schritt, und wenn der Wind in das lange Haar fuhr, dann wehte er es hoch. Es war eine schwarze Pracht.
    Es befanden sich nicht sehr viele Männer auf der Straße. Diejenigen, die der Chinesin entgegenkamen, riskierten oft mehr als einen Blick. Für eine Asiatin war Shao ziemlich groß, dazu gut gewachsen, und sie achtete sehr auf ihre schlanke Linie.
    Im Haus war es kühl. Zunächst fröstelte sie, als sie die Halle betrat und der Portier in seiner Loge strahlende Augen bekam, als er Shao entdeckte.
    »Ist das nicht ein Wetterchen heute?« rief
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