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028 - Tod in der Gespenster-Villa

028 - Tod in der Gespenster-Villa

Titel: 028 - Tod in der Gespenster-Villa
Autoren: Larry Brent
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sich
für das Dinner und erhielten einen Platz zugeteilt. X-RAY- 3 erkundigte sich
nach dem Herrn des Hauses.
    »Lord of Shannon wird jeden
Augenblick im Speisesaal erscheinen, meine Herren. Es ist Tradition des Hauses,
daß der Besitzer jeden Gast persönlich begrüßt…«
    »Wunderbar«, freute sich Iwan.
»Ich habe noch nie einem echten Lord die Hand geschüttelt …«
     
    ●
     
    Die lange Tafel war eine
Augenweide.
    Rund siebzig Personen fanden daran
Platz, für etwa vierzig Gäste war gedeckt.
    Livrierte Diener trugen auf. Ein
üppiges Mahl und erlesene Weine wurden serviert.
    Iwan Kunaritschew entschied sich
später noch für einen dreißigjährigen Highland Whisky.
    Als er ihn kostete, verklärte sich
sein Gesichtsausdruck.
    »Er zergeht wie Butter auf der
Zunge«, war X-RAY-7 nur zu einem Flüstern fähig. »Hoffen wir, Towarischtsch,
daß unser Aufenthalt in diesem Haus ein paar herrliche Tage andauert…«
    »Das kann ich dir nicht
versprechen, Brüderchen«, dämpfte Larry Brent die Erwartungshaltung seines
Freundes. »Vielleicht sind wir schneller wieder draußen, als uns lieb ist. Es
wird sich zeigen, wie Lord of Shannon reagiert, wenn er erfährt, daß wir ihm als
Gastgeschenk seine eigene Familienchronik mitgebracht haben…«
    Der Hinweis des Mädchens an der
Rezeption, daß Lord of Shannon jeden Augenblick im Speisesaal auftauchen würde,
um schließlich mit seinen Gästen das Nachtmahl einzunehmen, erfüllte sich doch
nicht so schnell.
    Zehn Minuten vergingen, eine
Viertelstunde…
    Am Verhalten der Dienerschaft
merkten die beiden aufmerksamen Agenten, daß irgend etwas den Zeitplan des
Lords durcheinandergebracht hatte. Er kam noch immer nicht.
    Musiker in alten Kostümen nahmen
ihre Plätze ein.
    Die Gäste am Tisch störten sich
nicht an der Verzögerung, bekamen sie zum Teil nicht mal richtig mit. Die
Gespräche an der herrlich gedeckten Tafel waren in Gang.
    Larry Brent unterhielt sich mit
einer grazilen Dänin namens Grit. Sie gehörte zu der Reisegesellschaft, deren
Bus draußen stand und die für die Nacht in der Gespenster-Villa Zimmer gemietet
hatte.
    Grit kam aus Kopenhagen, hatte
blaue Augen und eine Kurzhaarfrisur, die zu ihrem unkomplizierten Typ paßte.
    Sie trug an einem goldenen
Kettchen einen gefaßten, dunkelblauen Saphir, der zu dem Stein in ihrem Ring
paßte.
    Grit war aufgeregt, wenn sie an
die Nacht dachte. Sie hatte schon viel über Geister und Spuk gelesen, aber aus
eigener Erfahrung konnte sie nicht sprechen. Zum erstenmal befand sie sich in
einem Haus, in dem angeblich Geister gehört und sogar gesehen wurden, wenn man
Glück hatte… Eine Garantie gab es dafür nicht.
    Geister waren eben unberechenbar.
    Neben Grit saß ein junger Mann,
der eine schwere Hornbrille mit dunkelgetönten Gläsern trug.
    Larry vermutete, daß sein
Gegenüber, ein Belgier namens Fernand, ein Augenleiden hatte und seine Pupillen
extrem lichtempfindlich waren. Im Gespräch wurde dies schließlich auch
bestätigt.
    Fernand war still, beinahe
schüchtern und hörte mehr zu, als selbst etwas zu sagen. Mit einiger Verspätung
traf Lord of Shannon ein, auf den ersten Blick eine Persönlichkeit, ein Mann,
dessen Wesen sofort raumbeherrschend war.
    Lord of Shannon kam nicht allein.
In seiner Begleitung befand sich ein hagerer Mann mit schütterem Haar und
randloser Brille. Das war Dr. Landing, der vor wenigen Minuten aus London
eingetroffen war und sich einen ersten Eindruck von Lord Bernhards Tochter
Glendale verschafft hatte, die noch immer unter den Nachwirkungen des zu hoch dosierten
Beruhigungsmittels stand. Landing hatte deshalb seine Untersuchung auf später
verschoben.
    Als der Hausherr eintrat, erhoben
sich die Gäste spontan von ihren Stühlen und spendeten Beifall.
    Bernhard of Shannon bedankte sich
mit ernstem Lächeln.
    Er schien Sorgen zu haben, die
einem Menschenkenner wie X-RAY-3 nicht entgingen, obwohl der Lord dies durch
eine heitere, ungezwungene Art zu überspielen versuchte.
    Er entschuldigte sich für die
Verspätung heute abend. Dies sei ungewöhnlich, denn Pünktlichkeit würde in
diesem Haus großgeschrieben; schließlich könne man auch nicht einfach die
Geisterstunde verschieben, die eben von den jenseitigen Wesenheiten zwischen
Mitternacht und ein Uhr festgelegt sei…
    Lachen antwortete ihm.
    Lord of Shannon nannte auch den Grund
der Verspätung. Ein alter Freund, Dr. Landing, sei zufällig in dieser Gegend
und hätte ihm einen Besuch abgestattet. Landing sei in London zu
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