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028 - Tod in der Gespenster-Villa

028 - Tod in der Gespenster-Villa

Titel: 028 - Tod in der Gespenster-Villa
Autoren: Larry Brent
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miteinander
verbindet, ein so herrliches Dreieck - eine Pyramide ergeben. Die Pyramide ist
seit altersher ein magisches Zeichen und hatte bei den alten Völkern am Nil und
in Mesopotamien eine besondere Bedeutung. In Pyramiden mauerte man Menschen
ein, verbarg man Schätze und die Gräber der Pharaonen…
    Sie sind Träger von Rätseln und
Geheimnissen aus ferner Zeit. Was für eine Bedeutung, Brüderchen, hat unsere
Pyramide? Geht von ihrer Spitze eine direkte Gefahr aus, oder ist das gesamte
Feld zwischen den drei Linien ein Bezirk, der irgend etwas mit den Aktivitäten
der unheimlichen Satans- und Dämonenanbeter aus dem Stamm der Crowdens zu tun
hat?«
    Iwan zuckte die Achseln und
fingerte automatisch nach seinem Zigarettenetui, was Larry Brent mit einigem
Unbehagen registrierte.
    »Kommt ganz darauf an, wie schnell
wir hinter die wahren Absichten unserer Gegner kommen, Towarischtsch«, murmelte
der Russe mit der Zigarette zwischen den Lippen, die er noch nicht angezündet
hatte. »Vielleicht sind wir durch diesen zufälligen Apport der of Shannon’schen
Familienchronik näher an einer Lösung, als wir glauben…«
    »Dinge, die einem unverhofft in
den Weg fallen, soll man aufheben und denjenigen zurückbringen, denen sie
gehören. Lord Bernhard wird bestimmt überrascht sein, wenn wir ihm erzählen,
auf welche Weise wir in den Besitz seiner Familienchronik gelangt sind.«
    »Oder auch nicht, Towarischtsch…
es kann auch eine Falle sein.«
    »Du wirst es nicht für möglich
halten, aber daran habe ich auch schon gedacht.«
     
    ●
     
    Gegen Abend wurde der Betrieb
stärker.
    Sioban Coutrey hatte wieder alle
Hände voll zu tun.
    Sie schleppte Biergläser, brachte
belegte Brote oder Schüsseln mit Eintopf und ließ die altbekannten plumpen
Annäherungsversuche ebenso über sich ergehen wie die abgedroschenen Witze, die
sie schon tausendmal gehört hatte.
    Zum x-ten Mal an diesem Abend
schlang sie die Schlaufe, die die Schürze hielt fest, weil einer der jungen
Burschen sie mit einem blitzschnellen Griff öffnete, sobald sie vorbeikam und
nicht auf der Hut war.
    Es gab auch Verschnaufpausen.
    In einer solchen ging sie für
einige Minuten vor die Tür, atmete tief die kühle, frische Luft ein, und ihr
Blick ging verträumt und nachdenklich in die Ferne, Richtung Küste, die in der
Dunkelheit nur zu ahnen war.
    Was sie den ganzen Tag über nicht
mehr gespürt und fast vergessen hatte, fing wieder an:
    Die Schmerzen in dem Finger, den
sie sich auf unerklärliche Weise verletzt hatte.
    Unwillkürlich verzog Sioban die
Lippen.
    Einen Moment war sie versucht,
sich vom Haus zu entfernen und in die Dunkelheit zu gehen, als wäre ein leiser
Ruf erfolgt, der nur ihr galt.
    »Sioban!« rief es aus der
Wirtschaft. »He, was ist denn los? Ich will ein Bier haben…«
    Ein bärtiger Mann streckte den
Kopf durch das Fenster. »Euer Bier taugt nicht viel«, fuhr er fort, als sie
sich umwandte und ihm zulächelte. »Dauernd sind die Gläser leer…«
    »Ich komme gleich, Thomas. Du
kriegst dein Bier…«
    »Aber diesmal mit dem Schaum nach
unten«, zog der bärtige, leicht angesäuselte Alte den Kopf aus der schmalen
Fensteröffnung zurück. Aus dem Schankraum klangen die alten Lieder, in die die
Gäste einstimmten. Sioban Coutrey merkte, daß es ihr schwerfiel, in die
Gastwirtschaft zurückzukehren.
    Es zog sie zur Küste… sie wußte
selbst nicht wieso.
    Hing es mit Klaus Thorwald
zusammen, von dem es bis zur Stunde noch immer kein Lebenszeichen gab, von dem
niemand wußte, was aus ihm geworden war?
     
    ●
     
    Er lebte noch, aber er hatte keine
Möglichkeit auf sich aufmerksam zu machen.
    Seine Lage war unverändert, eher
noch ärger geworden. Klaus Thorwald fühlte sich schwach und ausgelaugt. Er
wußte nicht, wie viele Stunden seit seiner Gefangennahme und dem Wiedererwachen
vergangen waren.
    Seither hatte man ihm keine
Nahrung gebracht, nichts zu trinken…
    Gerade der Durst aber quälte ihn.
    Seine Kehle war wie ausgedorrt,
die Zunge fühlte sich pelzig an.
    Hemd und Hose waren zerrissen, und
an vielen Stellen schimmerte die nackte Haut durch. Gesicht, Arme, Beine und
Brust waren übersät von kleinen Wunden.
    Rattenbisse…
    Jene dunkle Gestalt, die nach
Thorwalds Erwachen aus der Ohnmacht in dem kühlen, feuchten und fensterlosen
Keller aufkreuzte und die Ratten auf ihn hetzte, hatte sich als Lord Crowden zu erkennen gegeben.
    Zurückgelassen hatte er eine
Fackel. Sie steckte in einer eisernen Halterung an der Wand
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