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028 - Tod in der Gespenster-Villa

028 - Tod in der Gespenster-Villa

Titel: 028 - Tod in der Gespenster-Villa
Autoren: Larry Brent
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Alex. Er ist der Zeitungsboy und hat es immer sehr
eilig. Im Vorbeifahren wirft er die Zeitung durchs Fenster in die Wirtsstube…«
    »Diesen Service laß ich mir gefallen«,
nickte X-RAY-3. »Zum Frühstück die Zeitung…« Genau so kam es.
    Sie waren dabei, Toast, Eier und
Schinken zu verspeisen und den starken Kaffee zu schlürfen, den Sioban
kredenzte, als draußen das Geräusch eines sich nähernden Autos zu vernehmen war.
    Ein klappriger Ford tauchte vor
dem Gasthaus auf, ohne daß der Fahrer die Geschwindigkeit verringerte.
    Gerade war das Führerhaus auf Höhe
des niedrigen Fensters.
    Larry und Iwan, die mit dem
Gesicht zur Straße sahen, konnten es genau beobachten.
    Der rechte Arm des Fahrers
streckte sich aus, etwas Längliches flog durch das Fenster und wäre auf Larrys
Frühstücksteller gelandet, hätte dieser nicht geistesgegenwärtig die Hand
ausgestreckt, um die Zeitung aufzufangen.
    Er wollte, da sie noch nicht zu
Ende gefrühstückt hatten, die Zeitung auf die Seite legen.
    Aber wie gebannt klebte sein Blick
auf der Schlagzeile und dem Foto, das groß und auffällig darunter prangte.
    »Grauenvoller Fund in Builth
Wells! Zwei Frauenleichen entdeckt! Wo ist Philip Hanton?«
    Iwan Kunaritschew sah, wie Larry
die Schlagzeile und das Bild des Mannes, den die Polizei suchte, von dem man
nicht wußte, ob er mit dem Verbrechen in Zusammenhang stand oder entführt
worden war.
    Philip Hanton hatte ein markant
geschnittenes Gesicht, buschige, kühn hochgezogene Augenbrauen, eine scharf
gebogene Nase, und einen gepflegten Spitzbart, der seinem Gesicht etwas
Aristokratisches verlieh.
    Es war der Mann, dem Larry Brent
letzte Nacht im Haus seines Agenten-Kollegen Klaus Thorwald begegnet war.
     
    ●
     
    Der Mann hinter dem Schreibtisch
blätterte die Papiere durch.
    Das sah gut aus. Für die nächsten
drei Monate ein volles Haus. Mehr konnte man sich wahrhaftig nicht wünschen.
Immer mehr Bus- und Reiseunternehmen schrieben ihn an und wollten
gruselbegeisterte Touristen vorbeikarren. Besonders amerikanische
Reisegesellschaften ergriffen immer stärker die Möglichkeit, eine Nacht in der
Villa im hohen Norden Schottlands zu verbringen, um ihren Kunden das Gruseln
beizubringen.
    Das große Haus des Lord of Shannon
mit über fünfzig Gästezimmern wurde in der Zwischenzeit nur noch die
Gespenster-Villa genannt.
    Vor vier Jahren erst hatte die
Legende begonnen.
    In der Nacht vom 30. April zum 1.
Mai hatte Glendale of Shannon, die jüngste Tochter des Lord, zum erstenmal
eigenartige Klopfzeichen vernommen, die sich zwischen Mitternacht und ein Uhr
in verschiedenen Zimmern wiederholten.
    Lord und Dienerschaft hatten in
jener Nacht verzweifelt nach der Ursache der Klopfgeräusche gefahndet. Und
nichts gefunden.
    In unregelmäßigen Abständen tönten
die Geräusche wieder auf. Dann kamen Erscheinungen hinzu. Mehrere Bewohner der
Villa behaupteten unabhängig voneinander, eine Frau gesehen zu haben, die die
große Freitreppe in der Empfangshalle heruntergekommen sei und stumm gelächelt
habe…
    Es spukte im Haus der of Shannons!
    Das bewirkte, daß einige
Angestellte schleunigst ihre Stelle kündigten, während der alte Herr, der Lord
of Shannon, darin einen Wink des Schicksals sah und dafür sorgte, daß die
Spukgerüchte in Umlauf gebracht wurden.
    Binnen weniger Wochen war das
einsame Haus kein Geheimtip mehr, sondern eine Sensation, bekannt und
interessant für Leute, die so etwas suchten.
    Bernhard Lord of Shannon hielt die
Fäden in der Familie und im Geschäft fest in der Hand.
    Er war sechzig Jahre alt, wirkte
gut zehn Jahre jünger, war ein Bündel von Kraft und Lebensfreude und dachte
noch lange nicht daran, die Verantwortung in jüngere Hände abzugeben. Darauf
aber wartete sein Sohn Charles, dreißig Jahre alt, der älteste Nachfahre und
einzige Stammhalter. Außer ihm gab es noch Lady Frisca of Shannon, die ältere
Tochter des Lord, eine ausgebildete Hotelfachkraft und Werbemanagerin. Sie war
nur noch selten auf dem elterlichen Stammsitz zu sehen, da sie große Reisen
durch die ganze Welt führten, vor allem durch das westliche Ausland, wo sie
neue Reiseunternehmen für die Gespenster-Villa interessierte. Das
Geschäft mit den Geistern florierte so gut, daß der Lord sich entschlossen
hatte, in den Staaten ein eigenes Reiseunternehmen zu gründen, das speziell die
Grusel- Touren in den Norden Schottlands organisierte und durchführte. So kam
auf diese Weise auch das Geld für die Durchführung der
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