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028 - Arena der Götter

028 - Arena der Götter

Titel: 028 - Arena der Götter
Autoren: Jo Zybell
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mustern.
    Hinter Borisaas landete die zweite Libelle, musste sich aber dem bellenden Lupa stellen. Mit ausgestreckten Fühlern ging sie auf Wulf los.
    Rulfan und Aruula hetzten durch die Kuppel. Je näher sie den beiden Dra'flais und damit dem Geysirkrater kamen, desto heller wurde es. Rulfan erreichte den Kampfplatz als erster.
    »Aus dem Weg, Wulf!« Er hob den Speer. Der Lupa schlug einen Bogen um die Bestie und sprang auf deren Rücken.
    Der keuchende Atem Aruulas kam näher. Breitbeinig stellte sie sich neben Rulfan und hob den Feuerrohrbogen. »In den Rachen!«, zischte Rulfan. Entsetzt musste er erkennen, dass die angeschossene Bestie sich immer weiter auf den Kraterrand zu bewegte. Borisaas an ihrem linken hinteren Lauf wurde einfach mitgeschleift. Rulfan wollte an der zweiten Bestie vorbei, doch die zuckte blitzschnell zur Seite. Sie schien entschlossen, ihrer Artgenossin den Rücken frei zu halten.
    Aruula ging in die Hocke, um eine günstigere Schussposition zu erlangen. Doch die Bestie dachte nicht daran, ihr den Rachen zu präsentieren. »Verfluchte Orguudoo-Brut«, schimpfte Aruula. »Sie haben dazugelernt…«
    Borisaas schrie in höchsten Tönen. »Helft mir! Rettet Suljaana!« Immer näher näherte sich die Bestie dem Kraterrand. Borisaas sah zurück, in seinen großen Augen konnte Rulfan grüne Lichtreflexe erkennen.
    Durch die ruckartigen Bewegungen der Libellenartigen war der Lupa wieder von ihrem Rücken gerutscht. In immer neuen Anläufen sprang er die Bestie an. Und auf einmal hielt er ihren rechten Fühler zwischen den Reißzähnen. »Nein!«, schrie Rulfan. »Lass los!«
    Die Bestie stieß ihren dreieckigen Kopf gegen den Boden. Wulf überschlug sich und knallte aufs Eis, doch den Fühler ließ er nicht los. Der linke Fühler zuckte zu seinem Hinterleib. Wenn der Stromkreis geschlossen wurde…
    Aruula schoss einen Bolzenpfeil ins Facettenauge des Rieseninsektes und brachte es damit aus dem Konzept. Wieder ruckte der Kopf herum, diesmal zu Aruula. Wulf, der noch immer den Fühler zwischen den Fängen hielt, wurde durch die Luft geschleudert und riss ihn mit herum. Die beiden Fühler der Bestie kreuzten und berührten sich…
    Blitze zuckten, Energie entlud sich krachend, als würde Holz splittern. Der Lupa verschwand jaulend im Dämmerlicht und schlug irgendwo hinter Rulfan auf.
    Die beiden Fühler der Riesenlibelle schienen aneinander zu kleben. Blitze Schossen aus ihnen, ein Lichtbogen tanzte über den bebenden Leib des Dra'flais, Rauch stieg aus seinen Augen, seine Beine glitten auseinander. Der graue lederartige Leib prallte aufs Eis, dann schlugen Flammen aus ihm.
    Fasziniert beobachteten Rulfan und Aruula das Sterben der Bestie. Und noch jemand hatte genau gesehen, was sich zwischen dem Lupa und der Bestie abspielte: Borisaas.
    Er begriff, hörte auf zu schreien und zog sich am Hinterlauf der Libelle hoch.
    Kaum zwanzig Schritte trennten ihn und Suljaana noch vom Krater des Geysirs. Borisaas schob sich über die harte Rückenhaut der Bestie, erreichte ihr mittleres Körperglied und warf sich bäuchlings darüber. Seine Hände verkrallten sich in den harten Hautfalten zwischen Mittelleib und Schädel. Er zog sich nach vorn, richtete sich auf und ritt plötzlich in der Spalte des Schädelansatzes. Der Dra'flai warf den Schädel hin und her.
    Borisaas hörte Schritte durch die Kuppel hallen - Aruula und Rulfan spurteten der Bestie hinterher. Sie würden sie nicht mehr rechtzeitig erreichen.
    Der Kopf der Bestie schüttelte Borisaas durch. Mit aller Kraft klammerte er sich fest. Schon hüllte der Dampf aus dem Krater ihn ein, schon roch er das schwefelhaltige Wasser.
    Seitlich am Schädel vorbei blickte er nach unten - in Suljaanas panisch aufgerissene Augen. Die Fühler der Bestie peitschten nach ihm. Einer berührte ihn. Er griff danach und hielt ihn fest.
    »Suljaana!«, schrie er. »Bring sie nach Hause! Bring sie alle nach Hause!« Der zweite Fühler stach ihm entgegen - und wie mit einem Schwert fing er den Schlag mit dem Fühler ab, den er noch immer festhielt.
    Die ersten Funken sah er noch überspringen. Spürte noch den Schmerz, mit dem sich der Blitz in seinen Körper fraß. Doch selbst nachdem Borisaas' Bewusstsein geschwunden war, hielten seine Fäuste die Fühler fest, pressten sie aneinander.
    So ging er in den Tod. Licht und Feuer fraßen ihn auf.
    Und die Bestie mit ihm…
    ***
    (Es sind die ersten, die es wagen.) (Hast du eine Erklärung Liob'hal'bakor?)
    (Nein,
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