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028 - Arena der Götter

028 - Arena der Götter

Titel: 028 - Arena der Götter
Autoren: Jo Zybell
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Kinder…!
    Irgendwo aus dem Dämmerlicht jaulte der Lupa. »Hierher! Hierher, Wulf!«
    Das Tier war noch am Leben. Die Taubheit in Rulf ans Brust und Kopf ließ weder Freude noch Überraschung darüber zu.
    Aruula, hinter ihm, rannte jetzt ohne dass er sie noch ziehen musste. Er ließ ihre Hand los, um den Körper des Mädchens besser fassen zu können. Ungeheures Rauschen und Zischen erfüllte plötzlich die Kuppel Wie aus dem Nichts tauchte der Lupa neben Rulf an auf. Er hinkte und torkelte. Das Fell über seinen Lefzen war verkohlt. Wie konnte er das überleben…? Im Laufen suchte ein Winkel in Rulf ans Hirn nach einer Erklärung. Er hat den Fühler nur mit den Fängen berührt… Seine Zähne leiten keinen Strom… kann das sein…? Das Rauschen und Zischen schwoll an. Grünes Licht pulsierte durch die Kuppel. Etwas das keinen Strom leitet, eine Isolierung… Der Eisblock schälte sich aus dem Dämmerlicht. Der Eisblock über der Ruine, aus der die Bestie Suljaana geholt hatte.
    Plötzlich fiel Aruulas Hand auf seine Schulter. »Sieh nur, Kulfan!«, schrie sie. »Sieh dir das an!«
    Rulfan drehte sich um. Dichte Dampffontänen schossen aus dem Geysirkrater. Sie glühten in grünem Licht. Heißes Wasser schwappte aus dem Boden. Höher und höher stieg es, wie ein gewaltiger Springbrunnen. Und dann erhob sich eine Wassersäule aus dem Krater. Einen halben Speerwurf weit stieg sie nach oben.
    Auf ihrer Krone, umgeben von Gischt, Dampf und grüner Lichtkorona lag - ein Kristall! Länglich geformt, etwa einen Meter lang, von wabenartig geschliffener Oberfläche. In seinem Inneren pulsierte das grüne Licht.
    Unfähig nach Luft zu schnappen, unfähig sich zu bewegen oder zu schreien standen sie da und starrten ihn an. Nicht einmal einen Atemzug lang tanzte er auf der Wasserfontäne. Dann brach sie unter ihm zusammen und der Kristall stürzte zurück in den Krater.
    Fast gleichzeitig spuckte der Geysir die libellenartigen Bestien aus. Einen langen grauen Körper nach dem anderen. Zehn, fünfzehn, zwanzig Dra'flais - sie durchstießen die Dampfsäule und flogen heran. Das Gehämmer ihrer Flügelpaare erfüllte jetzt die Kuppel.
    Rulfan packte Aruula. »Renn! Renn um dein Leben!«
    Sie stürmten durch Ruinen, über vereiste Schutthalden, stolperten über Eistrümmer und Skelette und erreichten den glaslosen Rahmen der Ruine. Ein vereister Stein lag vor dem Eingang. Oder ein Metallschild? Schriftzeichen waren darauf zu erkennen - duCODE.
    »Hinein!« Rulfan zog sich Suljaana von der Schulter und drückte sie gegen Aruulas Körper. »Nimm du sie! Such die anderen Kinder!«
    Er schob Aruula in das zerstörte Gebäude hinein. Hinter ihnen, vor der Ruine landeten die ersten Dra'flais. Aruula und Rulfan spurteten durch einen großen Raum. Im Laufen knipste der Albino seine Stablampe an. Der Lichtstrahl traf zwei Aufzugsschächte, daneben den verbogenen Türrahmen zum Treppenhaus. Als würde sie jeden Moment einstürzen, wölbte sich die Decke stellenweise tief in den Raum hinein.
    Sie stolperten über Trümmer und Schutt ins Treppenhaus hinein. Von oben hörten sie Kinderstimmen wimmern und um Hilfe rufen.
    »Ich halte sie auf!«, keuchte Rulfan. Aruula schleppte sich mit Suljaana auf den Armen das verrostete und teilweise vereiste Metallgerippe einer ehemaligen Treppe hinauf. Rulfan griff nach dem Riemen seines Laserbeamers und zog ihn von der Schulter. Drei Dra'flais schoben sich eben in das zerstörte Foyer der Ruine. Er zielte auf die Decke. Die Laserkaskaden fuhren in verrottetes Holz, Kunststoff und Eis.
    Es knarrte und knisterte - dann gab die Decke nach, brach herab und stürzte auf die Dra'flais. Eine Lawine von Trümmern ergoss sich in den Eingangsbereich und versperrten den Bestien den Zugang. Rulfan sprang über die Treppenreste ins erste Obergeschoss. »Hier oben!«, kam es aus der Dunkelheit des Treppenhauses. Er richtete den Lampenstrahl himmelwärts. Über verbogenem und verrostetem Geländer erschienen Aruulas Haar und Gesicht. »Sie sind hier oben!« Weiter. Rulfan hetzte von Stahlsprosse zu Stahlsprosse. An manchen hing noch das Gestein der Originaltreppe. Im dritten oder vierten Obergeschoss - Rulfan hatte nicht mitgezählt - stieß er endlich auf seine Gefährtin.
    »Da.« Aruula deutete in die Dunkelheit. Der Lichtkegel von Rulfans Lampe fiel zuerst auf Suljaana. Sie hockte apathisch inmitten der Kinder. Rulfan konnte später nicht sagen, warum er sie zählte. Er zählte sie einfach - außer Suljaana
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