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0278 - In geheimer Mission auf Lemuria

Titel: 0278 - In geheimer Mission auf Lemuria
Autoren: Unbekannt
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ergriff einen großen Lumpen, der neben ihm auf dem Tisch lag. Er faltete ihn auseinander, und es wurde erkennbar, daß es sich um einen schmutzigen, durchlöcherten Sack handelte.
    „Du gehörst zu unserem Gepäck", sagte der Arkonide.
    Gucky schnappte nach Luft.
    „Ich soll in diesem Beutel transportiert werden?" erkundigte er sich verblüfft.
    „Allerdings", bestätigte Atlan. „Sergeant Surfat wird dich tragen. Niemand wird auf den Gedanken kommen, daß in diesem Sack ein Mausbiber steckt; denn wir werden uns wie die Wilden gebärden, sobald wir Kontakt mit den Lemurern aufnehmen."
    Gucky richtete sich würdevoll auf. Er warf Surfat einen drohenden Blick zu und sagte: „Ich will nicht länger Gucky heißen, wenn ich mich freiwillig in diesem Sack herumschleppen lasse."
    „Nun gut, dann heißt du eben Zvonimir", schlug Atlan vor.
    „Zvonimir?" heulte der Mausbiber auf und schlug beide Pfoten vors Gesicht.
    Atlan breitete die Sacköffnung aus und schlug vor: „Versuch doch mal, ob er dir paßt."
    Gucky entmaterialisierte entrüstet.
    „Sie werden gut auf ihn aufpassen müssen, Borg", sagte Rhodan zu Surfat. Der Sergeant hieß jetzt Borg.
    Surfat kicherte und verbreitete dabei eine Wolke intensiven Knoblauchgeruchs.
    „Wenn er erst in dem Sack steckt, kommt er nicht mehr heraus", versprach er.
    Ich war fast davon überzeugt. Bei dem Geruch, der Brazos Surfat begleitete, würde der arme Kleine die ganze Zeit über bewußtlos sein.
     
    3.
     
    Früher, als es noch öffentliche Fernsprecher auf der Erde gegeben hatte, waren immer wieder Menschen bereit gewesen, einen neuen Weltrekord aufzustellen und sich in Gruppen in eine Telefonzelle zu zwängen - ungeachtet der gebrochenen Arme und der Prellungen, die sie dabei erlitten.
    Am nächsten Tag stand dann in den Zeitungen zu lesen, daß eine Jugendgruppe in irgendeiner Stadt den alten Weltrekord gebrochen und daß sich siebenundzwanzig Personen in eine Zelle gepfercht hätten. Daß die Hälfte aller Rekordinhaber im Krankenhaus gelandet war, verschwieg man allerdings.
    Das Rettungsboot, das wir vor Vernichtung der ESKILA in Sicherheit gebracht hatten, war nicht viel größer als eine Telefonzelle. Atlan und Perry Rhodan, die Steuerung und Kontrollen bedienen sollten, krochen zuerst durch die Schleuse. Auf ihr Signal, daß sie ihre Plätze eingenommen hatten, folgten Noir und Kakuta die beiden Mutanten.
    „So", sagte Major Don Redhorse zufrieden. „Jetzt können wir den Zeitzünder einstellen."
    Er beugte sich über die Bombe, die im Hangar lag, und stellte das Zählwerk ein. Eine Minute nach dem Auftauchen aus dem Linearraum würde das Beiboot der CREST III in einem atomaren Blitz verglühen. Wir hatten also nur wenig Zeit, uns mit dem Rettungsboot in Sicherheit zu bringen.
    Leutnant Chard Bradon, der jetzt Fash-Barat hieß, kletterte in das Kleinstraumschiff. Dann folgten Olivier Doutreval und Brazos Surfat, der den Sack mit Gucky auf dem Rücken trug. Die Verhältnisse innerhalb des Rettungsbootes waren inzwischen eng geworden, und die Flüche, die aus der offenen Schleuse zu Redhorse und mir herausdrangen, hätten echten Alarern Ehre gemacht. Ich rückte die Baionga zurecht und schob mich durch die Schleuse. Surfat stand noch in der winzigen Schleusenkammer, aber ich schob ihn beharrlich weiter, weil Redhorse ebenfalls noch einen Platz zu beanspruchen hatte.
    „Alles klar?" kam eine dumpfe Stimme von vorn. Das mußte Perry Rhodan sein.
    „Hören Sie auf, mir Ihre spitzen Ellenbogen in den Rücken zu stoßen!" beschwerte sich Surfat bei mir.
    „Das ist die Baionga", versetzte ich. Ich wollte den Bauch einziehen, um mehr Platz für die große Waffe zu schaffen, doch es gelang mir nicht. Schwitzend und prustend arbeitete sich Surfat noch einen halben Meter weiter ins Innere des Rettungsbootes. Die Luft innerhalb des Schiffes hätte jeder Kaschemme zur Ehre gereicht.
    Ich hörte Redhorse in der Schleuse rumoren. Etwas wehmütig dachte ich an die CREST III, die jetzt sechs Lichtjahre von uns entfernt auf einem Methanplaneten stationiert war. Dort gab es genügend Platz.
    Redhorse preßte beide Fäuste in meinen Rücken. Ich wurde gegen Surfat gedrückt. Gucky begann heftig zu protestieren. Der Sack in dem er steckte, beulte sich aus. Der Mausbiber strampelte wild.
    „Ich kann mich nicht bewegen!" knurrte Surfat empört. „Passen Sie doch auf, Sie rücksichtsloser Grieche."
    „Erstens", gab ich wütend zurück, „bin ich kein Grieche, sondern ein
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