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0278 - In geheimer Mission auf Lemuria

Titel: 0278 - In geheimer Mission auf Lemuria
Autoren: Unbekannt
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uns das Schiff kampflos übergeben sollten, oder ob es vielleicht besser wäre, Widerstand zu leisten. Ich wurde das Gefühl nicht los, daß das Geschehen immer mehr meiner Regie entglitt. Ich wünschte, einer der Offiziere der CREST III wäre aufgetaucht und hätte den neun Alarern ein bißchen Dampf gemacht.
    Wahrscheinlich amüsierte man sich in, der Kontrollzentrale der CREST III köstlich über meine Situation.
    Ich biß die Zähne aufeinander.
    „Wir bringen diese Kerle zur CREST hinüber", entschied ich. Ich befahl dreien meiner Begleiter, ihre Schutzanzüge abzulegen. Mit diesen sollten die Händler nacheinander zum Flaggschiff des Solaren Imperiums hinübergebracht werden.
    McClelland wandte ein: „Halten Sie es für richtig, diese Männer sofort zur CREST zu bringen, Sir?"
    Er deutete bezeichnend an seine Nase.
    Ich nickte grimmig. Vielleicht würde den Offizieren des Ultraschlachtschiffes ihr spöttisches Gelächter über die Ungeschicklichkeit eines Offiziersanwärters vergehen, wenn ihnen erst einmal die ersten Kostproben alarischer Wohlgerüche entgegenwehten.
    Ich blickte auf meine Uhr. Das erste Enterkommando, das ich befehligt hatte, war innerhalb einer halben Stunde zu einem vollkommenen und unblutigen Erfolg gekommen. Trotzdem fühlte ich keine Befriedigung Wenn ich die neun zerlumpten, schmutzigen Gestalten betrachtete und an die Verfassung ihres alten Schiffes dachte, dann hatte ich wahrlich keinen Grund, stolz zu sein.
    „Noch so ein Sieg", sagte ich zu McClelland, „und wir sind verloren."
    Er blickte mich entgeistert an. Offenbar dachte er, ich sei allergisch gegen Knoblauchgeruch.
     
    2.
     
    Nachdem die neun Alarer an Bord der CREST III waren, gab es zwei große Probleme für uns.
    Das erste lautete: Wie konnten wir die Händler veranlassen, die sanitären Einrichtungen des Ultraschlachtschiffes zu benutzen? Das zweite Problem lautete: Gab es neun Besatzungsmitglieder, die verrückt genug waren, die Rollen der neun Alarer zu übernehmen? Das zweite Problem erwies sich als leicht lösbar, denn die neun Mann waren innerhalb einer halben Stunde ausgesucht, nachdem Atlans Pläne jedem Besatzungsmitglied bekannt waren. Das erste Problem war nahezu unlösbar. Zunächst versuchten wir es mit gutem Zureden, doch die Alarer wollten von Hygiene nichts wissen. Wandten wir Gewalt an, verstanden es diese hartgesottenen Burschen, ihre frischgereinigten Körper binnen kurzem wieder zu verdrecken. Das Schlimmste war, daß die Händler in zunehmendem Maße die Sympathien der Besatzung gewannen. Es wurden Wetten abgeschlossen, ob es den Offizieren gelingen würde, den einen oder anderen Alarer zu baden oder zum Zähneputzen zu bringen.
    Empfindsame Männer liefen zwar mit bleichen Gesichtern durch das Schiff und übergaben sich heimlich nachdem sie in die Nähe eines Alarers gekommen waren, aber um nichts in der Welt hätte auch nur einer zugestanden, daß er das Äußere eines dieser Schmutzfinken als abstoßend empfunden hätte. Sämtliche Baderäume waren von Schaulustigen belagert, weil jeder, der Zeit und Gelegenheit besaß, das Badezeremoniell eines Alarers beobachten wollte. Innerhalb weniger Stunden kursierten die wildesten Gerüchte an Bord. Eines davon besagte, daß Major Bernard mit einer Sprühdose Assaraf nachgejagt war, um Insektenpulver auf das von Läusen befallene Haupthaar des Alarers zu sprühen Leider hatte ich wenig Gelegenheit; mich um das Badeproblem zu kümmern, denn ich war einer der neun Männer, der ab sofort ein alarischer Händler zu sein hatte.
    Die ersten Folgen dieses Befehls bekam ich bereits vier Stunden nach unserer Rückkehr zu spüren.
    Ich durfte nicht mehr baden. Rasieren und Haareschneiden wurden verboten. Ich mußte mein Essen mit Knoblauch würzen, von dessen Existenz an Bord der CREST III ich bisher nie geahnt hatte. Meine gepflegte Uniformkombination wurde gegen Assarafs Kleidung ausgetauscht, so daß ich zehn Stunden, nachdem die Händler unsere Gefangenen waren schlimmer stank als sie. Ein paar Burschen von der Mannschaft, die mich nicht leiden konnten, machten sich diese Situation zunutze.
    Auf dem Weg in meine Kabine überfielen sie mich und zerrten mich gewaltsam unter eine Dusche.
    Alle Beteuerungen, alle Befehle und alle Hinweise auf meine wahre Identität halfen nicht. Sie schrubbten mich zehn Minuten mit Seife und heißem Wasser, bis Major Don Redhorse allem ein Ende machte und ich den Dreck, dessen man mich gerade entledigt hatte, wieder auflegen
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