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0274 - Zwischen Feuer und Eis

Titel: 0274 - Zwischen Feuer und Eis
Autoren: Unbekannt
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Bodensenke und türmten Schneeballen zu einem primitiven Iglu aufeinander. Im Innern war es eng, aber warm, außerdem waren wir vom Wind geschützt. Wenn wir dem Peilgerät vertrauen konnten, hatten die tefrodischen Roboter unsere Spur endgültig verloren.
    „Das ist mit Sicherheit die letzte Nacht, die wir im Schnee und mit leeren Mägen verbringen", versicherte uns Don Redhorse. „Wir brechen auf, sobald es wieder hell wird."
    In der Nacht geschah etwas, das uns diese Worte glaubhaft machte.
    Es begann zu regnen.
     
    *
     
    Die Eismassen schoben sich von beiden Polen in Richtung des Äquators. Vor ihnen her waren unzählige Tierarten in die gemäßigten Zonen geflüchtet. Ich wußte, daß wir im mittleren Mexiko alle möglichen Arten von gefährlichen Tieren antreffen konnten, deren ursprüngliche Heimat andere Gebiete der Erde waren.
    Die Lemurer hatten trotz des hohen Standes ihrer technisierten Zivilisation großen Wert darauf gelegt, die Tierwelt ihres Planeten im vollen Umfang zu erhalten. Inwieweit diese vierte und letzte Eiszeit die Bemühungen der Lemurer zunichte gemacht hatte, lehrte die Geschichte. Im Ausgang des Pleistozäns und zu Beginn des Holozäns war es zu einem plötzlichen Aussterben der riesenhaften Säugetiere gekommen, die in großer Zahl auf der Erde gelebt hatten.
    Daran dachte ich, als wir am Morgen unseren Iglu verließen. Es hatte aufgehört zu regnen, der Boden war glatt vom gefrorenen Regenwasser.
    Redhorse bestand darauf, daß wir den Iglu zerstörten, denn er konnte eventuelle Verfolger auf unsere Spur lenken. Unser Frühstück bestand aus aufgetautem Schnee, mit dem wir unseren Durst löschten. Unser Hunger blieb weiterhin ungestillt, obwohl wir uns berechtigte Hoffnungen machen konnten, im Laufe dieses Tages einige Tiere zu entdecken, die wir jagen konnten.
    Ich hoffte, daß wir nicht gerade ein Mammut erlegen würden, denn keiner von uns wußte, wie man ein solches Riesentier auseinandernahm, um an das genießbare Fleisch heranzukommen. Die Geschichte lehrte, daß im Gebiet der Gletscher lange Zeit das Wollhaarmammut gelebt hatte, aber unsere eigenen Erfahrungen schienen dieser Erkenntnis zu widersprechen, denn wir waren keinem dieser Tiere begegnet.
    Zwei Stunden nach unserem Aufbruch erreichten wir die Küste. Sie war unregelmäßig und zerrissen.
    In verschiedenen Buchten reichte das Meer kilometerweit landeinwärts.
    Der riesenhafte Kontinent Lemuria war verschwunden. Er mußte im Pazifischen Ozean untergetaucht sein. Dieses Ereignis, so vermutete Don Redhorse, lag mindestens 450 Jahre zurück.
    Die Erdformationen hatten sich verschoben, die Kontinente, wie wir sie aus unserer Zeit kannten, hatten sich in ihrer Grundform gebildet.
    „Schade, daß wir nicht bis zum späteren Karibischen Meer fliegen", sagte Leutnant Bradon, den dieser eindrucksvolle 'Geschichtsunterricht' offenbar faszinierte. „Die Landenge von Panama ist so ziemlich der einzige Landstrich, der sich in späteren Jahren noch grundlegend verändern wird. Jetzt ist die Landenge noch breit und ausgedehnt, aber Nord- und Südamerika werden sich nach beiden Richtungen verschieben, und der Golf von Panama wird entstehen."
    Vor uns breitete sich der Urwald aus. Wir gingen zwischen einigen hohen Bäumen nieder und schlugen ein primitives Lager auf. Diesmal war das Jagdglück auf unserer Seite. Von unserem Platz aus erlegten wir ein Tier, das wie ein kleiner Bär aussah.
    Bradon und Papageorgiu gingen hinüber, um unsere Beute zu holen. Doutreval suchte trockenes Holz. Der Boden war feucht und sumpfig. Wahrscheinlich gab es irgendwo in der Nähe einen Sumpf oder einen See.
    „Castoroides", bemerkte Bradon als er unsere Beute mühselig abhäutete. „Gehört zur Familie der Riesenbiber."
    „Wenn Gucky herausbekommt daß wir ein Mitglied der Biberfamilie erlegt haben, werden wir Schwierigkeiten mit ihm bekommen", prophezeite Redhorse.
    Unsere Stimmung hob sich, die Schwierigkeiten des Fluges hierher waren bereits vergessen. Wir machten ein Feuer, nachdem Redhorse sich vergewissert hatte, daß das Holz auch völlig ausgetrocknet war.
    „Nasses Holz gibt zuviel Rauch", sagte er. „Wir wollen niemand auf unsere Anwesenheit aufmerksam machen."
    Wir schnitten Fleischbrocken aus dem Körper des Riesenbibers, spießten sie an langen Ästen auf und brieten sie im Feuer. Ich gestehe, daß ich niemals zuvor solch zähes, fad schmeckendes Fleisch mit einem derartigen Appetit verzehrt hatte.
    Als wir unsere einfache Mahlzeit
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