Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0274 - Zwischen Feuer und Eis

Titel: 0274 - Zwischen Feuer und Eis
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Rovza zu versichern. „Wir haben alles getan, was angeordnet wurde."
    Toser-Ban ließ seine Augen über den Raum gleiten.
    „Sollen wir den Transmitter abstellen, Maghan?" erkundigte sich Rovza.
    „Natürlich nicht", sagte Toser-Ban lächelnd. Er winkte Rovzas Helfern zu. Die vier Männer richteten sich auf. Rovza konnte sehen, daß sie erleichtert waren. Der große Mann, der sich Toser-Ban nannte, wurde von einer Aura der Autorität umgeben.
    „Heißt das, daß Sie noch jemanden erwarten?" fragte Rovza vorsichtig.
    „Ich werde Sie zu gegebener Zeit über unsere Pläne unterrichten, Zeitagent Rovza", sagte der Mann.
    „Verlassen Sie jetzt diesen Raum!"
    Rovzas Gesichtsausdruck veränderte sich. Enttäuschung und Angst mischten sich darin. Er zögerte jedoch nicht, den Befehl auszuführen.
    „Sie gehen natürlich auch hinaus!" befahl Toser-Ban Rovzas Helfern. Die Männer beeilten sich, dem Befehl nachzukommen.
    Als die Duplos den Transmitterraum verlassen hatten, lächelte der große Mann verächtlich. ET ging an die Schalttafel des Transmitters und stellte den Hauptschalter auf Empfang.
    Draußen im Gang sagte Rovza zu seinen Männern: „Er trägt das Zeichen. Habt ihr gesehen, er trägt das Zeichen!"
    Sie nickten stumm.
    „Ich wußte, daß sich hier entscheidende Dinge abspielen werden", sagte Rovza. „Wenn wir keine Fehler begehen, wird man uns befördern. Vor allem müssen wir die Befehle des Maghar genauestens befolgen."
    Innerhalb des Transmitterraumes stand Toser-Ban vor dem Transmitter und wartete. Auf der Brust seiner silberfarbenen Kombination schimmerte das Symbol der Meister der Insel.
    Toser-Ban war einer der mächtigsten Männer zweier Galaxien.
    Er war ein Meister der Insel.
     
     
     
    1.
     
    Bei Anbruch des Tages starb Brank.
    Er schied aus dieser Welt, die über fünfzigtausend Jahre von seiner eigenen entfernt war. In der Höhle war es noch dunkel, obwohl durch den Spalt im verbarrikadierten Eingang graues Dämmerlicht fiel.
    Ein fürchterlicher Hustenanfall leitete Branks Ende ein.
    Ich richtete mich auf und schaltete meinen Scheinwerfer an. Als ich zu Brank hinüberleuchtete, sah ich, daß der Kanonier sich aufgerichtet hatte. In seinem faltigen Gesicht hatten sich Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit eingegraben. Seine Augen glänzten.
    Papageorgiu, der am Eingang der Höhle Wache hielt, verließ seinen Platz und kam zu unserem Lager. Redhorse richtete sich auf und beugte sich zu Brank hinüber.
    Brank sagte: „Ich sterbe, Major."
    Schon immer war er ein mürrischer, unzufriedener Mann gewesen, der nirgends Anschluß gefunden hatte. In der Bunkerstadt unter dem Eis war er verrückt geworden. Doch jetzt schien sein Verstand einwandfrei zu funktionieren.
    Don Redhorse lächelte ihm beruhigend zu und drückte ihn sanft auf das Lager zurück, das aus Branks zusammengefaltetem Kampfanzug bestand.
    „Reden Sie keinen Unsinn, Sennan. Sobald es richtig hell ist, gehen Surfat und ich auf die Jagd. Ein gutes Frühstück wird Ihnen auf die Beine helfen."
    Brank verzog das Gesicht. „Ich glaube, ich habe ein bißchen verrückt gespielt, Sir", meinte er schwerfällig.
    „Jeder hat mal eine schwache Stunde", sagte Redhorse.
    Brank wandte den Kopf und blickte zu mir herüber.
    „Vielleicht erwischen Sie einen fetten Bären, Korporal Surfat", sagte er.
    Er lachte zufrieden - es war zum erstenmal, daß ich ihn zufrieden lächeln sah -, dann schloß er die Augen und war tot.
    Eine Weile war es sehr still in der Eishöhle, dann stand Redhorse mit einem Ruck auf.
    „Wir begraben ihn im Eis", sagte er. Er schaute Papageorgiu an, der vor Branks Füßen stand und den Kanonier fassungslos betrachtete.
    „Gehen Sie an Ihren Platz zurück Lastafandemenreaos!" ordnete Redhorse an.
    Der Junge wandte sich schweigend ab und ging zum Höhleneingang. An Schlaf war jetzt nicht mehr zu denken. Im hinteren Teil der Höhle legten wir mit unseren Waffen ein Loch im Eis frei und betteten Sennan Brank auf seinen Kampfanzug Dann lösten wir Eisbrocken von der Wand und stapelten sie auf dem toten Körper des Kanoniers.
    Sennan Brank würde Jahrzehnte hier liegen, ohne daß er in Verwesung überging. Das Eis würde seinen kleinen mageren Körper davor schützen.
    Als wir unsere Pflicht getan hatten, ließ Redhorse den Höhleneingang freilegen. Wir waren während der Nacht an diesen Platz gekommen. Als wir jetzt hinausblickten sahen wir zum erstenmal etwas von unserer Umgebung.
    Wir lagerten in einer Senke im Gebirge.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher