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0274 - Zwischen Feuer und Eis

Titel: 0274 - Zwischen Feuer und Eis
Autoren: Unbekannt
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das große Schiff.
    Rovza drückte den Knopf nach unten.
    Der Bildschirm der Raumortung schien zu explodieren. Rovza versuchte sich vorzustellen, wie Hunderte von Geschützen gleichzeitig feuerten und ihre Energie in den Weltraum hinausschleuderten.
    Er hörte die Positroniken rattern, während auf dem Bildschirm alles mit unheimlicher Lautlosigkeit geschah.
    Das Glühen ließ nach, am Rande des Bildschirmes wurden schwarze Flecke sichtbar. Noch immer feuerten die Geschütze der Mondfestung. Rovza wurde sich der Tatsache bewußt, daß er den Knopf noch immer nach unten drückte. Er drückte so fest, daß sein Zeigefinger weh tat.
    Die glühende Wolke ballte sich in der Mitte des Bildschirmes. Die schwarzen Randgebiete wurden immer größer. Rovza ließ den Kopf nach oben schnellen. Die Spannung fiel von ihm ab. Er sank in den Sessel zurück.
    In diesem Augenblick huschte ein großer Leuchtpunkt aus der zusammenschrumpfenden Energiewolke heraus.
    Rovza schrie auf. Er warf sich nach vorn und drückte den Knopf abermals nach unten. Auf dem Bildschirm erschien blitzartig die Flugbahn des großen Schiffes, das den Beschuß offenbar überstanden hatte. Die Flugbahn reichte nur drei Zentimeter weit und brach dann ab. Rovza wußte, was das bedeutete. Das große Schiff war im Linearraum verschwunden.
    Keine Macht dieser Welt konnte es noch aufhalten.
    Rovza sank in sich zusammen. Im gleichen Augenblick, da der gegnerische Kommandant das Beiboot an Bord genommen hatte, war er mit höchstmöglicher Beschleunigung losgeflogen. Deshalb war das große Schiff von den Randgebieten der Energieflut nur gestreift worden. Es mußte einen leistungsstarken Abwehrschirm besitzen, wenn es diesem massiven Angriff widerstanden hatte.
    Rovza schaltete die Bildschirme aus. Er fühlte sich um Jahre gealtert. Als er sich erhob, betrat Bellogh den Raum. Mit einem Blick erfaßte Bellogh, daß die gesamten Kontrollanlagen ausgeschaltet waren.
    „Ist alles vorbei?" fragte er.
    Rovza gab keine Anwort. Mit steifen Schritten verließ er den Raum. Erst auf dem Gang sagte er zu Bellogh: „Ja, es ist alles vorbei."
    Er hörte das Echo seiner eigenen Schritte von den Wänden widerhallen, und dieser Lärm schien ihm wie die höhnische Begleitmusik seiner unfaßbaren Niederlage.
     
    7.
     
    Als ich zu mir kam, hatte ich das Gefühl, als müßte mein Schädel auseinanderfliegen. Stöhnend gab ich den Versuch, mich aufzurichten wieder auf.
    Die wohlbekannte Stimme von Major Don Redhorse sagte unmittelbar Über mir: „Es hat ihn an der Stelle erwischt, wo Sagranna ihn getroffen hatte."
    Ich schlug die Augen auf und sah zwei verschwommene Gestalten über mir. Es waren Redhorse und der junge Bursche mit dem griechischen Namen.
    „Was... ist passiert?" krächzte ich. Meine Kehle war völlig ausgetrocknet.
    „Als wir in den Hangar einflogen, eröffnete die Mondfestung der MdI das Feuer auf die CREST III", berichtete der Major. „Es gab einen gewaltigen Ruck. Sie verloren den Halt und stießen mit dem Kopf gegen einen Kartentisch in der Zentrale der Korvette."
    „Mondfestung?" fragte ich verständnislos.
    „Vollautomatische Anlagen", bestätigte Redhorse. „Die Geschütze wurden offenbar von der Erde aus ausgelöst, ohne den HÜ-Schirm und ein bißchen Glück wären wir nicht entkommen."
    „Und jetzt?" erkundigte ich mich.
    „Jetzt befinden wir uns im Linearraum und in Sicherheit, Sergeant." Ich riß die Augen auf.
    „Sergeant?" rief ich überrascht. „Bevor ich das Bewußtsein verlor, war ich noch Korporal."
    Redhorse grinste. „So schnell kann sich das ändern", meinte er wohlwollend. „Allerdings ist Ihre Beförderung mit einer Bedingung verknüpft, die von einem Offizier gestellt wurde."
    „Eine Bedingung?" erkundigte ich mich argwöhnisch. „Welcher Offizier stellte sie?"
    „Gucky", entgegnete Redhorse. „Sie müssen schriftlich erklären, daß Sie nie wieder Biberfleisch zu sich nehmen werden, Sergeant Surfat."
    Ich würgte. „Biberfleisch? Kein Mensch würde das Zeug freiwillig essen."
    Papageorgiu kam näher an mein Bett heran.
    „Lassen Sie das Gucky nicht hören", warnte er mich. „Er ist inzwischen davon überzeugt, daß Biberfleisch die größte Delikatesse ist, die man sich vorstellen kann. Er bildet sich darauf etwas ein."
    „Aber... „, begann ich und versuchte erneut, in die Höhe zu kommen.
    Redhorse drückte mich nach unten. „Ruhen Sie sich aus", empfahl er mir. „Sie werden noch alles verstehen."
    Ich hörte, wie sie
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