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0274 - Zwischen Feuer und Eis

Titel: 0274 - Zwischen Feuer und Eis
Autoren: Unbekannt
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die Prärie fegte, eine Hand in der Mähne des Pferdes verkrallt, mit der anderen den Bogen haltend.
    Er schien meine Gedanken zu erraten, denn er begann hastig ein anderes Thema.
    „Wenn wir wenigstens soviel Glück hätten und den eingefrorenen Körper eines Tieres entdeckten", sagte er. „Die Wahrscheinlichkeit spricht jedoch gegen uns."
    Ich klopfte in meine Hände, um sie zu erwärmen. Obwohl uns in der Höhle keine Mahlzeit erwartete, sehnte ich mich danach, dorthin zurückzukehren. In der Eishöhle herrschte wenigstens eine erträgliche Temperatur.
    „Ich glaube, Sie bekommen allmählich kalte Füße, Brazos", bemerkte Redhorse, der meine Bewegungen beobachtete. „Mir ergeht es ebenso. Wir kehren jetzt um. Vielleicht finden wir auf dem Rückweg etwas."
    Wir flogen dicht über dem Boden zur Höhle zurück. Die Energieentfaltung unserer Antigravprojektoren war schwerer zu orten, wenn sie von den Eisbergen abgeschirmt wurde. Ein paar Minuten quälte mich der unsinnige Gedanke, wir können die Höhle nicht mehr finden. Doch außer unseren Armbandfunkgeräten besaßen wir noch das tragbare Peilgerät. Wir konnten uns jedoch auf Redhorses Instinkt verlassen. Er hätte die Höhle selbst bei Dunkelheit wiedergefunden.
    „Die anderen werden enttäuscht sein, wenn wir mit leeren Händen zurückkommen", vermutete Redhorse. „Ich werde Bradon und Papageorgiu hinausschicken. Sie sollen ebenfalls versuchen, irgendein Tier zu erlegen. „ „Ja, Major", sagte ich.
    „Um Himmels willen, Brazos, machen Sie nicht so ein Gesicht", verlangte der Cheyenne. „Der Tod war uns schon erheblich näher als jetzt."
    „Das weiß ich", gab ich zu. „Ich will versuchen, diesen..."
    Redhorse hob einen Arm und unterbrach mich. Er deutete nach unten. Wir landeten nebeneinander Redhorse nahm hastig einige Schaltungen an dem Peilgerät vor.
    „Werden wir verfolgt, Sir?" erkundigte ich mich unruhig.
    „Still!" zischte er.
    Das Gerät knackte. Plötzlich glaubte ich, eine undeutliche Stimme zu vernehmen. Ich beugte mich hinab. Redhorse schaltete den Verstärker ein. Die Stimme wurde lauter.
    „... halutische Raumschiffe scheinen das Gletschergebiet zu meiden", kam es aus dem Lautsprecher.
    „Die Ruinen von Makata wurden bisher..." Die Stimme wurde undeutlich, ein knisterndes Geräusch kam aus dem Lautsprecher. Verzweifelt drehte Redhorse an den Schaltknöpfen, Die Stimme kehrte zurück.
    „... scheinen nie Ruinenstädte zu untersuchen. Die Haluter nehmen offenbar an, daß sich dort niemand mehr aufhält. In letzter Zeit wurden kaum noch Feindschiffe gesichtet. Wir haben unsere Jagdgebiete jetzt auf die Ebene von Saran aus..."
    Die Stimme wurde leiser. Diesmal blieben alle Bemühungen des Majors erfolglos. Der Lautsprecher des Gerätes blieb stumm. Der Cheyenne richtete sich auf.
    „Was hat das zu bedeuten, Sir?" fragte ich verwirrt.
    „Zweifellos ging dieser Funkspruch von einigen Lemurern aus, die sich irgendwo weiter südlich aufhalten. Diese Überlebenden der großen Katastrophe scheinen noch in ständiger Furcht vor den Halutern zu leben. Es sieht so aus, als versuchten sie sich durch Funksignale gegenseitig vor den Halutern zu warnen."
    „Es war von den Ruinen von Makata die Rede", sagte ich. „Glauben Sie, daß die Lemurer, die für diese Funknachricht verantwortlich sind dort leben?"
    „Es ist möglich", sagte Redhorse. „Ich habe versucht, den Standort des Funkgerätes anzupeilen, doch es gab zuviel Störquellen. Wenn wir weiter nach Süden fliegen, werden die Peilungen mehr Erfolg gehabt."
    „Ich bin froh, daß wir nicht allein auf dieser trostlosen Welt leben" sagte ich. „Hoffentlich gelingt es uns die Ruinen von Makata zu finden."
    Redhorse legte eine Hand auf meinen Arm und schaute mich an. „Ich möchte nicht, daß die anderen zu früh von unserer Entdeckung erfahren, Brazos. Ich will keine unnötigen Hoffnungen wecken. Bevor wir nach dem Süden aufbrechen, müssen wir mehr erfahren. Das bedeutet, daß wir weitere Funknachrichten auffangen müssen. Wenn sich weiter im Süden halutische Verbände aufhalten, habe ich keine Lust, ihnen in die Quere zu kommen."
    Ich verstand Redhorse, obwohl ich wußte, daß es mir schwerfallen würde, gegenüber den anderen zu schweigen.
    Als wir die Höhle erreichten, war ich vollkommen erschöpft. Wir benötigten eine halbe Stunde, bis unsere Körper sich wieder erwärmt hatten. Bradon, Doutreval und Papageorgiu ließen sich ihre Enttäuschung über das Fehlschlagen unserer
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