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0274 - Zwischen Feuer und Eis

Titel: 0274 - Zwischen Feuer und Eis
Autoren: Unbekannt
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Jagd nicht anmerken. Unmittelbar nach unserer Ankunft brachen Papageorgiu und Leutnant Bradon auf.
    „Benutzt sowenig wie möglich eure Antigravprojektoren", ermahnte sie Redhorse. „Wir wollen die tefrodischen Kampfroboter nicht auf uns aufmerksam machen."
    Als Bradon und Papageorgiu ungefähr eine Stunde unterwegs waren sprach das kleine Funk- und Peilgerät abermals an. Sofort war Redhorse auf den Beinen. Diesmal war die Nachricht, die wir auffingen, nur sehr kurz, aber gut zu verstehen.
    „An der Küste ist ein ausgezeichnetes Jagdgebiet. Ihr müßt euch an den Vulkan von Eusarot halten."
    „Auf jeden Fall gibt es dort unten im Süden Nahrung", sagte ich.
    Olivier Doutreval warf Redhorse einen fragenden Blick zu. Mit wenigen Worten unterrichtete Redhorse den Funker von der ersten Nachricht, die wir empfangen hatten.
    „Jetzt gibt es Arbeit für Sie, Olivier", sagte der Major. Er überreichte Doutreval das kleine Gerät. „Sie müssen versuchen, den Standort des Senders anzupeilen. Es genügt, wenn Sie die ungefähre Lage herausfinden können."
    Doutreval nahm das Gerät mit solcher Vorsicht entgegen, als handelte es sich um einen kostbaren Schatz.
    „Es wird nicht einfach sein, den Sender zu lokalisieren", sagte der kleine Raumfahrer. „Es ist kein Spezialgerät und nur für Normalfunk gedacht."
    „Darüber bin ich mir im klaren. Doch dieses Gerät ist unsere einzige Möglichkeit, mit zivilisierten Menschen Kontakt aufzunehmen und Nahrung zu bekommen."
    Doutreval kehrte zu seinem Lager zurück. Er stellte das Gerät vor sich auf den Boden und hockte sich davor. Ich wußte, daß er es keine Sekunde unbeobachtet lassen würde. Ich zog meinen Kampfanzug aus und ließ mich darauf nieder. Immer wieder ertappte ich mich dabei, daß ich zu Doutreval hinüberblickte. Unwillkürlich wartete ich darauf, daß wir den nächsten Funkspruch empfangen würden. Der Lautsprecher blieb jedoch still. Leutnant Bradon und Papageorgiu kamen müde und erfolglos von ihrem Ausflug in die Gletscherwelt zurück. Ich schätzte, daß es später Nachmittag war. Papageorgiu legte seinen Kampfanzug ab, breitete ihn auf dem Boden aus und war sofort eingeschlafen. Ich beneidete ihn um diese Fähigkeit.
    Bradon blickte von Doutreval zu Redhorse.
    „Haben Sie Roboter angepeilt?" erkundigte er sich bei Doutreval.
    „Es ist nur eine Vorsichtsmaßnahme", sagte Redhorse rasch. „Ich will vermeiden, daß wir überrascht werden. Deshalb wird jetzt ständig einer von uns das Gerät im Auge behalten."
    Bradon runzelte die Stirn. Er wußte, daß er nicht die ganze Wahrheit erfahren hatte, aber er war klug genug, um den Major nicht zu drängen. Zu meiner Enttäuschung blieb das kleine Gerät auch den Rest des Tages still. Als es draußen wieder dunkel wurde, bedauerte ich, daß Redhorse nicht sofort nach Süden aufgebrochen war. Vielleicht empfingen wir keine Funksprüche mehr. Dann waren wir gezwungen, aufs Gerätewohl loszufliegen.
    Wir tauten Eis auf, um unseren Durst zu löschen. Wir konnten ohne Nahrung noch ein paar Tage aushalten, doch wir würden immer schwächer werden, was die Gefahren eines längeren Fluges erhöhte. Ich spürte, daß die Männer auf Befehle von Redhorse warteten, doch der Major teilte lediglich Wachen für die Nacht ein. Als wir unsere Nachtlager hergerichtet hatten, bemerkte Leutnant Bradon vorsichtig: „Ich glaube nicht, daß wir hier Jagdglück haben werden, Sir."
    „Ich teile Ihre Ansicht", erwiderte Redhorse.
    Bradon zupfte verlegen an seinem Kampfanzug. Es war offensichtlich, daß er gern erfahren hätte, was Redhorse für den nächsten Tag plante.
    „Haben Sie vor, morgen erneut auf Jagd zu gehen?" fragte er schließlich.
    Redhorse gähnte. „Ich habe jetzt vor, ein paar Stunden zu schlafen", sagte er. „Morgen werde ich Ihnen sagen, was wir unternehmen werden."
    Es blieb Bradon nichts anderes übrig, als diese Auskunft zu akzeptieren. Doutreval übernahm die erste Wache, er trug das Funkgerät mit zum Höhleneingang, den wir bis auf einen schmalen Spalt wieder verbarrikadiert hatten.
    Während der Nacht brach ein Schneesturm los. Wir mußten mehrmals unsere Strahler betätigen, um die Temperatur innerhalb der Höhle über dem Gefrierpunkt zu halten. Von der Decke tropfte das tauende Eis. Draußen heulte der Wind und trieb Schneemassen vor sich her.
    Als ich Doutreval ablöste, übergab er mir das Gerät.
    „Solche Stürme können tagelang andauern", flüsterte er mir zu, um die anderen nicht zu
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