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0274 - Zwischen Feuer und Eis

Titel: 0274 - Zwischen Feuer und Eis
Autoren: Unbekannt
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Spinnenbeinen und einem länglichen Gesicht. Seine Arme hingen seltsam verdreht an seinem Körper. Er besaß nur ein längliches, starrblickendes Auge, die andere Gesichtshälfte war völlig mit Schuppen bedeckt.
    Der häßliche Mann knurrte seine Begleiter mit tierähnlichen Lauten an. Mit watendem Geheul zogen sich die Mutanten in den Dschungel zurück.
    Jetzt hatten wir Zeit, uns um das Mädchen zu kümmern. Als ich mich ihr zuwandte, bewegte sie sich.
    Sie schrie auf, als sie begriff, daß sie gestürzt war, doch als sie uns sah, beruhigte sie sich schnell.
    Sie war schlank und dunkelhaarig, und trug einen Umhang, der die Formen ihres Körpers verbarg.
    Das Mädchen, das wir gerettet hatten, war ungewöhnlich schön.
    „Wer sind Sie?" fragte sie. „Warum haben Sie mir geholfen?"
    Redhorse überging die erste Frage. „Sie waren allein", sagte er. „Das Kräfteverhältnis war also ziemlich ungerecht. Wir haben dafür gesorgt, daß es ausgeglichen wurde."
    Diese Antwort schien ihr zu gefallen. Sie lächelte und erhob sich. Mit hastigen Bewegungen streifte sie den Schmutz von ihrem Umhang.
    „Mein Name ist Monira", stellte sie sich vor. „Ich bin während der Jagd von meiner Gruppe abgekommen." Ihr Gesicht verzog sich in Erinnerung an das, was geschehen war. Dann sah sie uns der Reihe nach an und sagte mit seltsamer Betonung: „Ich glaube, Sie haben mir das Leben gerettet."
    „Sie sagen das, als sei es ein Verbrechen, jemandem zu helfen", sagte Redhorse erstaunt.
    Monira schien verlegen zu werden, fing sich jedoch schnell wieder.
    „Sagen Sie mir, woher Sie kommen", verlangte sie erneut.
    Redhorse machte eine unbestimmte Bewegung. „Aus dem Norden", erklärte er. „Dort gibt... „, er verbesserte sich, „... gab es eine Stadt namens Godlar. Dort lebten wir, bis uns das Eis dazu zwang, nach Süden zu fliegen. Wir empfingen verschiedene Funksprüche. Wir haben vor, uns hier lebenden Lemurern anzuschließen."
    „Sie sprechen unsere Sprache mit einem eigenartigen Akzent", sagte das Mädchen.
    „Finden Sie?" sagte Redhorse kaltblütig. „Ich wollte das gleiche gerade von Ihnen behaupten."
    Sie lachte und zeigte zwei Reihen perlweißer Zähne. Ihr langes Haar flog, als sie ihren Kopf schüttelte.
    Brazos, du alter Narr, dachte ich ärgerlich. Hör auf, sie zu bewundern.
    „Mein Name ist Don", fuhr Redhorse fort. „Der junge Mann ist Chard Bradon. Das ist Olivier Doutreval, und der große Bursche heißt Papageorgiu." Endlich zeigte er auf mich. „Den Dicken nennen wir Brazos", erklärte er.
    Ich warf ihm einen wütenden Blick zu, den er jedoch ignorierte.
    „Die Funknachrichten, die Sie erwähnten, stammen von unserer Gruppe", sagte Monira. „Sie gelten weiter südlich lebenden Lemurern."
    Redhorse deutete zum Hochplateau hinüber.
    „Leben Sie dort?" wollte er wissen.
    Sie erschauerte. „Zum Glück nicht. Die Ruinen von Makata werden nur von den Mutanten bewohnt.
    Wir halten uns in den Bunkerbauten in der Nähe des ehemaligen Raumflughafens auf."
    „Glauben Sie, daß wir mit dem Anführer Ihrer Gruppe verhandeln können?" fragte Redhorse.
    Monira deutete auf Redhorses Strahler. „Wir sind für jede Verstärkung dankbar." Sie klopfte auf ihren Gürtel, wo ein Futteral für eine Waffe befestigt war. Offenbar hatte sie ihre Waffe verloren. „Zwar sind wir gut ausgerüstet, aber wir müssen immer damit rechnen, daß die Mutanten eines Tages einen Überfall riskieren."
    „Wie stark ist Ihre Gruppe?" wollte Bradon wissen.
    „Wir zählen dreihundertzweiundzwanzig Mitglieder", berichtete das Mädchen bereitwillig. „Sie werden staunen, wenn Sie unsere Ausrüstungen zu sehen bekommen. Wir haben eine Menge retten können."
    „Wollen Sie behaupten, Sie wären im Besitz hochwertiger Geräte wie etwa Hyperfunkanlagen?"
    fragte Redhorse erstaunt.
    „Natürlich", versicherte Monira eifrig. „Es ist uns auch gelungen, die Atomreaktoren unserer Vorfahren in Betrieb zu halten. Auf diese Weise verfügen wir über eine unerschöpfliche Energiequelle."
    Sie lächelte resignierend. „Nur was die Nahrungsmittelvorräte betrifft, sieht es sehr schlecht aus. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als auf Jagd zu gehen. Dabei kommt es immer wieder zu Zusammenstößen mit den Mutanten von Makata."
    Sie sah sehr entschlossen aus, wie sie da vor uns stand. Sie schien sich keine Gedanken darüber zu machen, daß es schließlich fünf Fremde waren, die sie gerettet hatten. Männer, die unter Umständen feindliche Absichten
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