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0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

Titel: 0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie
Autoren: Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie (2 of 2)
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aus Connecticut. Tim Seadsworth, der ›Stecher‹, war in Bridgeport/Connecticut geboren. Tonio Seratti kam von einer Farm aus der Nähe von Bridgeport. So viele Zufälle auf einem Haufen gibt es gar nicht. Ich zündete mir eine Zigarette an. Was hatte der Killer mit der Tommy Gun gesagt? Man solle Tonio Bescheid geben. Irgendeinem Tonio, der zufällig den gleichen Vornamen hatte wie Seratti? Das wäre dann schon der nächste überraschende Zufall. No, es mußte Tonio Seratti sein, der ,Lacher«, wie man ihn im College genannt hatte.
    Rambly Hall, hatte der Killer gesagt. In der Rambly Hall könnte ich Tonio finden. Schön. Aber wo lag die Rambly Hall? Ich konnte mich nicht erinnern, den Namen je vorher gehört zu haben.
    Ich wollte erneut zum Telefon greifen, als es klingelte.
    »Cotton«, sagte ich.
    Es war der Leiter der Funkleitstelle.
    »Da ist ein Fernschreiben als Antwort auf Phils Ersuchen eingegangen«, sagte er.
    »Phils Ersuchen?« wiederholte ich gedehnt. »Davon weiß ich nichts.«
    »Er rief vom Grand Central an und diktierte mir ein Fernschreiben an die Kollegen in Hartford.«
    »Hartford, Connecticut«, murmelte ich unwillkürlich.
    »Ja, natürlich.«
    »Kann ich erst einmal den Text von Phils Ersuchen hören?«
    »Sicher. Augenblick, ich muß eben den Zettel suchen.--Ah, da ist er ja.«
    Ich bekam den Text vorgelesen. Das sah ja ganz danach aus, als ob Phil eine brandheiße Spur entdeckt hatte! Warum, zum Teufel, meldete er sich nicht?
    »Und jetzt die Antwort aus Hartford. Ich lese vor: FBI-Hartford… und so weiter. Jetzt kommt der eigentliche Text: Antonio Seratti bei uns im Verdacht, daß er im Aufträge eines Syndikats indischen Hanf anbaut — cannabis indica —, aus dessen Blüten Marihuana gewonnen wird. Seratti liefert nachweisbar indischen Hanf an pharmazeutische Fabriken. Ob tatsächlich seine Gesamternte an Fabriken geht, erscheint fraglich. Seratti wurde zweimal unauffällig überprüft. Bisher keine Beweise. Erbitten ausführliche Aufklärung über Gründe Ihres Ersuchens. — Das war der Text, Jerry.«
    »Okay. Ich halte das für nicht so eilig. Außerdem kann ich nicht wissen, welche Gründe für Phil bestanden, sein Fernschreiben loszujagen. Wir müssen warten, bis er sich hier sehen läßt.«
    »Okay. Soll ich dir das Fernschreiben gleich ‘runterschicken?«
    »Es eilt nicht. Bei Gelegenheit.«
    »Gut.«
    Ich drückte die Gabel nieder, ließ sie wieder hochschnellen und wählte die Hausanschluß-Nummer von unserem alten Kontaktmann Neville.
    »Neville, hör zu«, bat ich. »Du kennst doch New York wie deine Westentasche. Hast du je etwas von der Rambly Hall gehört?«
    »No. Noch nie im Leben.«
    »Danke.«
    Wenn Neville es nicht wußte, standen die Chancen trübe. Es blieb eigentlich nur noch die Möglichkeit über die Reviere der Stadtpolizei. Natürlich kennt ein Mann, der jahrelang nur in einem kleinen Teil der Stadt Dienst tut, diesen kleinen Teil besser als jemand, dessen Gebiet ganz New York ist.
    Ich rief also die Funkleitstelle an und sagte:
    »Ich brauche einen dringenden Rundspruch an sämtliche Reviere und Streifenwagen der Stadtpolizei. Einzige Frage: Was ist und wo liegt Rambly Hall? Antwort bitte schnellstens.«
    »Was ist und wo liegt Rambly Hall?«
    »Ja.«
    »Okay. Ich lasse es sofort durchgeben.«
    »Danke.«
    Ich hockte auf meinem Stuhl und wartete. Fünf Minuten vergingen. Zehn. Zwölf. Da schrillte das Telefon. »Cotton«, sagte ich gespannt.
    »Hallo, Mister Cotton. Hier spricht Leutnant Hails vom 32. Revier. Ich war gerade hier, um mir ein paar Sachen aus dem Schrank zu holen. Ich bin krankgeschrieben wegen der paar Brandblasen.«
    »Ach, sind Sie der Leutnant, den wir heute nacht in der 59. Straße trafen?«
    »Ja, Sir, vor dem brennenden Hotel. Ich hörte gerade Ihren Rundspruch. Über die Rambly'Hall kann ich Ihnen Auskunft geben.«
    »Leutnant, Sie sind ein Mann des Himmels!« rief ich. »Abgesehen davon, daß Sie Menschen aus brennenden Hotels retten, helfen Sie mir jetzt in einer sehr ernsten Sache. Schießen Sie los, ich lausche begierig.«
    »Die Rambly Hall war bis vor ein paar Jahren der Treffpunkt einer sogenannten religiösen Gemeinde. Die Mitglieder hatten den Tick, daß sie jedes Jahr ein paar Monate kreuz und quer herumstrolchen müßten, etwa wie Tramps. Daher das Wort Rambly Hall.«
    »Kapiert«, nickte ich. »Die Gemeinde gibt es nicht mehr?«
    »No, Sir. Sie wurde durch Gerichtsbeschluß aufgelöst. Es sollen da eine Menge Dinge
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