Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

Titel: 0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie
Autoren: Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie (2 of 2)
Vom Netzwerk:
wenn bei ihm Leute verkehren, die Rauschgift verkaufen, nicht wahr, Rub? Soll man es den Leuten vielleicht an der Nasenspitze ansehen, was sie für Lumpen sind?«
    Er wich noch einen Schritt zurück. In der Kneipe herrschte auf einmal eine geradezu lähmende Stille.
    »Wer war denn gestern abend so verrückt und bestellte einen Kasten Bier um halb elf?« fuhr ich fort. »Zu der Zeit, als eine FBI-Agentin aus Connecticut in der Kneipe saß? Wer kannte denn die Agentin von irgendwo her? Wem ging das schlechte Gewissen durch, als er die Agentin erkannte? Wer ließ sie beobachten, um herauszufinden, wo sie wohnte? Wer brachte ihr eine Höllenmaschine?«
    »Ich«, sagte Rubio Seratti langsam und deutlich. »Ich, Cotton.«
    »Ich weiß«, nickte ich, ohne ihn aus den Augen zu lassen. »Deine Bande hatte in der Rambly Hall schlecht aufgeräumt, Rub. Leere Bierdosen lagen zu Hunderten herum. Da fiel mir ein, daß doch kein Gastwirt abends um halb elf einen einzigen Kasten Bier bestellt! Und da kam mir der Gedanke, daß ja nicht immer jedes Wort wörtlich verstanden werden muß. Ein Kasten Bier — das konnte doch etwa auch heißen: eine Maschinenpistole. Und die letzte Büchse Milch — konnte das nicht heißen: die letzte Marihuana-Lieferung. Der Inhalt ist schlecht? Konnte das bedeuten: der Lieferant ist gefährlich?«
    »Genau«, sagte Rubio Seratti. »Nur eins ist schade, Cotton! Du wirst mit deiner ganzen verdammten Schlauheit genauso zur Hölle fahren wie ich! Und zwar zur selben Sekunde, nämlich jetzt!«
    Er sprang einen Schritt zur Seite und riß eine Schublade auf. Seine Hand.fuhr hinein.
    Und da trat Phil mit aller Wucht zu, Rub schrie wie am Spieß. Seine Hand war eingeklemmt. Wir sprangen hinzu. Wir rissen ihm beide Arme zurück. Ich blickte in die Schublade. Hinten war ein Loch in den Boden der Lade gebohrt Ein Stück Schnur ragte von unten her in die Schublade herein. Ich sah genauer hin. Die Schnur kannte ich. Wenigstens diese Art. Ich hatte sie bei unseren Spurenexperten gesehen, kurz bevor wir aufbrachen, um zur Rambly Hall zu fahren. Es war dieselbe Sorte Schnur, mit der die Höllenmaschine im Hotel umschnürt gewesen war.
    Ich nahm das letzte Paar Handschellen, das ich mir dafür aufgehoben hatte. Rub bekam es um die Handgelenke. Trotzdem wollte er noch Schwierigkeiten machen. Na ja, ich brauche wohl nicht zu betonen, daß er ziemlich schnell friedlich wurde…
    ***
    In Rubs Keller wurden fast achtzigtausend Dollar gefunden. Die Schnur führte zu einer raffinierten Zündvorrichtung, und diese wieder führte zu einer Dynamitladung, die ausgereicht hätte, das ganze Haus in die Luft zu sprengen.
    Rubios Bruder Antonio wurde am selben Abend von den Kollegen in Connecticut festgenommen. In einer Höhle nahe der Farm fand man eine altmodische Zigarettenmaschine. Und Marihuanas noch und noch. Der Vorrat für die nächste Lieferung. Vor Jahren hatte er vor dem Bankrott gestanden. Leute vom Syndikat hatten ihm Geld geliehen unter der Bedingung, daß er indischen Hanf anbauen würde. Er ging darauf ein, und das war letztlich sein Verderben.
    Die Leute vom Syndikat selbst? Seratti kannte weder Namen noch Adressen. Wir glaubten e's ihm. Schließlich kannten wir die Sitten und Gebräuche dieser Leute. Daß wir ihnen nichts anhaben konnten, wurmte uns natürlich. Aber Mr. High tröstete uns:
    »Wo kein Marihuana ist, kann auch das Syndikat keins verkaufen.«
    Immerhin, ich fand das einleuchtend.
    ENDE des Zweiteilers
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher