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0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie

Titel: 0274 - Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie
Autoren: Nachts jagen ihn die Rauschgift-Haie (2 of 2)
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—«
    »Stimmt«, unterbrach Seratti. »Molnar war in Wirklichkeit Offizier bei der Abwehr. Wir hielten den Bescheid gestern gegen fünf Uhr nachmittags in den Händen und berieten uns.«
    »Von wem habt ihr erfahren, daß Molnar ein Abwehrmann ist?« fragte Phil schnell.
    »Vom Chef«, erwiderte Seratti.
    »Und wer ist der Chef?«
    »Ein Mann des Syndikats«, erwiderte der Junge stolz.
    »Dann soll er nur recht vorsichtig sein«, meinte Phil. »Beim FBI sind sie momentan sehr gut auf das Syndikat zu sprechen. Und dir, Lacher, gebe ich auch einen guten Rat: Fang bald an zu weinen! Ein bißchen Übung darin wird dir in den nächsten Wochen und Monaten besser helfen als dein Lachen. Du wirst schon bald nicht mehr lachen können.«
    »Willst du mich reizen, G-man, damit ich schnell mal abdrücke und es kurz und schmerzlos mit dir geht?« höhnte der Lacher. »Gib dir keine Mühe! Du hast uns so viel zu schaffen gemacht, daß wir uns dafür bei dir bedanken wollen in den letzten Stunden deines Lebens.«
    »Während du prahlst, durchsuchen FBI-Agenten aus Connecticut die Farm deines Vater«, log Phil ruhig.
    Seratti sprang von dem Stuhl auf, wo er sich niedergelassen hatte. Sein sonnengebräuntes Gesicht schien auf einmal alle Farbe verloren zu haben. Es wirkte fahlgrau und starr wie eine Maske.
    »Das ist nicht wahr!« stöhnte er.
    »Doch«, erwiderte Phil. »Wir haben herausgefunden, wie das Marihuana nach New York geschickt wurde, wer es aufteilte und wer das Schließfach B 217 benutzte. Wir wissen, daß dein Vater es anbaut, und vielleicht wird er zur Stunde gerade festgenommen!«
    Jetzt verlor Tonio Seratti doch die Beherrschung. Er riß die Tommy Gun und zog durch. Ein einzelner Schuß löste sich und stiebte neben Phil in die Wand. Phil sprang zurück und drückte sich in die Deckung des Schranks. Im selben Augenblick klirrten vier Kellerfenster. Beinahe gleichzeitig stürzten vier kleine metallene Kapseln von draußen herein ' und zerschellten auf dem Boden. Vier milchiggraue Rauchschwaden stiegen empor und kitzelten und ätzten in Sekundenschnelle die Atemwege.
    Zugleich aber dröhnte draußen eine Stimme:
    »Hier sind bewaffnete Einheiten des FBI! Jeder Widerstand ist zwecklos! Das Gebäude ist umstellt. Kommen Sie heraus mit erhobenen Händen!«
    Phil zog den Kopf ein und nutzte die allgemeine Verwirrung. Geduckt lief er zur Tür. Er sprang hinaus in den Flur und krachte die Tür hinter sich wieder zu. Da sagte auf einmal eine Stimme neben ihm:
    »Hände hoch und keine Bewegung!«
    »Jerry!« seufzte Phil.
    »Phil!« stöhnte ich.
    »Na, da seid ihr ja«, sagte Mr. High oben auf der Treppe.
    ***
    Tränengas zwingt die härtesten Gemüter zu einem wahren Tränenstrom. Und zu einem beißenden Husten. Auch den Gangstern in der Rambly Hall ging es nicht besser. Das Gebäude schien seinen Bewohnern wirklich niemals Glück zu bringen.
    Nach knappen zwanzig Minuten war alles vorbei. Nur die Leute standen noch immer in der Straße und diskutierten verwirrt das überraschende Ereignis, daß man acht weinende Männer in Handschellen zu bereitstehenden Wagen geführt hatte.
    Phil und ich stiegen in den Jaguar.
    »Nur eines möchte ich wissen«, brummte Phil nachdenklich.
    »Was denn, mein Alter?«
    »Seratti sprach von einem Boß. Gibt es den wirklich oder nicht?«
    »Ich habe noch keine Bande ohne Boß gesehen.«
    »Das meine ich ja auch. Aber wer, zum Teufel, soll denn der Boß sein?«
    Ich grinste.
    »Diesmal kann ich dir weiterhelfen, Phil. Wenn du dich fünf Minuten geduldest. Ich nehme an, daß ich ihn an einem ganz bestimmten Ort treffen kann.«
    Phil rutschte gespannt auf seinem Sitz hin und her. Ich fuhr ein paar Straßen weiter und parkte den Jaguar am Straßenrand. Als wir eintraten, war die Kneipe leer. Es waren die mittleren Nachmittagsstunden, wo die New Yorker zu arbeiten haben, denn ganz im Gegensatz zu den Gangstern, von denen ich dauernd zu reden habe, sind die wirklichen New Yorker ein fleißiges Völkchen, Rub kam hinter der Theke hervor.
    »Hallo, Mister Cotton!« strahlte er. »So früh hätte ich Sie nicht wieder erwartet.«
    »Ich kam zufällig vorbei«, murmelte ich und sah mich um. Aber es war tatsächlich niemand da.
    »Suchen Sie jemand?« fragte Rub.
    Ich schüttelte den Kopf und brummte einen ablehnenden Laut. Rub fragte, was wir trinken wollten.
    »Zwei Eiskaffee«, bestellte Phil. »Einmal ist mir in der letzten Stunde warm genug geworden, als daß ich jetzt auch noch was Heißes trinken
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