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0274 - Astrano - Herr der Geister

0274 - Astrano - Herr der Geister

Titel: 0274 - Astrano - Herr der Geister
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wußte immer noch nicht, wie er Astrano bekämpfen sollte. Er besaß nicht einmal mehr die schlechte Kopie des Amuletts. Er hatte sie fortgeworfen. Er konnte versuchen, ein paar »normale« Zaubertricks einzusetzen, aber ob er damit gegen den Schwarzmagier ankam, war eine andere Frage.
    Er hoffte, daß für Gryf gesorgt wurde. Jetzt galt es, Astrano zu finden und Nicole zu helfen.
    Er verließ den Zirkus.
    Draußen fluteten die Menschen davon. Das riesige Zelt war leer. Was sich aus dieser Flucht entwickeln würde, stand noch offen. Möglicherweise konnte der Zirkus schon morgen seine Zelte hier abbrechen. Möglicherweise würde eine Prozeßwelle anrollen…
    Aber das alles war nicht Zamorras Problem.
    Die beiden Geister führten ihn zu Astranos Wagen!
    Und plötzlich hörte er Nicole schreien.
    ***
    Nicole versuchte, sich aus dem Griff des Zauberers zu lösen, aber es ging nicht. Ein Faustschlag entriß ihr das Brett, und als sie Astrano mit einem Judogriff abschütteln wollte, war es schon zu spät. Er hatte sie so im Griff, daß sie sich nicht befreien konnte, ohne sich zu verletzen. Es war eines der wenigen Male in ihrem Leben, daß Nicole völlig hilflos war.
    Astrano zerrte sie in den Wagen zurück, ohne Rücksicht zu nehmen. Ihre Haut schrammte an Ecken und Kanten auf. Sie schrie, aber Astrano lachte nur. Im Wohnwagen schleuderte er Nicole von sich. Sie taumelte und prallte gegen eine getarnte Schrankwand. Als sie herumfuhr und den Zauberer angreifen wollte, streckte er die Hand aus und malte blitzschnell ein Zeichen in die Luft. Es glühte kurz wie Feuer auf und erlosch wieder.
    Nicole prallte gegen eine unsichtbare Wand.
    Sie tastete nach rechts und links um sich, aber die Wand umgab sie wie eine Röhre von allen Seiten.
    »Ja, mein Täubchen«, sagte Astrano. »So geht’s nun mal… Aus dem einen Gefängnis ins andere. Du hättest in der Kiste bleiben sollen. Schade, daß du die Tür zerstört hast. Wie hast du das eigentlich geschafft? So stark bist du doch gar nicht. Jemand hat dir geholfen. Wer?«
    Ihr Herz schlug schneller. Wußte Astrano nicht, daß die Geister sich gegen ihn stellten?
    Sie starrte ihn aus funkelnden Augen an. »Was hast du mit mir vor?«
    Astrano grinste.
    »Vorläufig brauche ich dich als Geisel. Dieser Zamorra scheint unverwüstlich zu sein. Na, seinen Partner habe ich kaltgestellt, der wird keinem mehr gefährlich. Aber er selbst… Schade, daß wir jetzt verschwinden müssen. Eine kleine Reise, weit weg von hier…«
    Er machte wieder eine Handbewegung. Nicole begann zu schweben. Sie trommelte mit den Fäusten gegen die unsichtbare magische Röhre. Aber sie konnte sich höchstens die Hände blutig schlagen, sonst nichts. Sie war und blieb Astranos Gefangene. Wenn Zamorra nur käme…
    Auf der anderen Seite des Wohnwagens öffnete sich eine getarnte Tür, die vorher nicht zu erkennen gewesen war, weder von innen noch von außen. Die Röhre mit Nicole glitt vor dem Zauberer nach draußen. Über die Deichsel hinweg schwebte sie zu der schweren Zugmaschine, die abgekoppelt vor dem Wohnwagen stand.
    Astrano folgte ihr, schloß die Tür wieder hinter sich und ging zum Führerhaus des bulligen Magirus-Schleppers. Die Kabinentür öffnete sich wie von Geisterhand. Die Röhre änderte ihre Form, schwebte hinauf und senkte sich mit Nicole auf den Beifahrersitz.
    Er will fliehen, erkannte sie. Also hat er Angst!
    Astrano stieg auf der anderen Seite ein. Er warf die große Maschine an und rührte im Getriebe. Der Motor brüllte auf. Mit einem heftigen Ruck setzte sich die Zugmaschine in Bewegung. Mit abgedunkelten Scheinwerfern rumpelte sie über das Gras zwischen den geparkten Wohnwagen dahin.
    Und Nicole konnte nichts tun…
    ***
    Atemlos erreichte Zamorra den Wagen Astranos, sah die herausgerissene Tür und stoppte. Er lauschte. Nicoles Schrei wiederholte sich nicht. Zamorra fühlte auch keine wirkende Magie. Entweder hatte Astrano sich abgeschirmt oder…
    Zamorra spurtete die Trittleiter hinauf. Das Innere des Wohnwagens war wieder matt erleuchtet. Die fantastische Wohnlandschaft verwirrte. Zamorra sah sich um. Weder von Astrano noch von Nicole war etwas zu sehen.
    Da brüllte ein Lkw-Motor auf! Ein schwerer Schlepper fuhr los!
    Zamorra stürmte wieder nach draußen, verlor wertvolle Sekunden damit, außen herumzulaufen. Und dann sah er den dunklen Schatten verschwinden. Auf der Führerhausverglasung blitzten kurz Lichtreflexe.
    Zamorra achtete nicht mehr auf die Geister, die jetzt zu
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