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0271 - Im Labyrinth des Todes

0271 - Im Labyrinth des Todes

Titel: 0271 - Im Labyrinth des Todes
Autoren: Im Labyrinth des Todes
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ihn bis auf wenige Schritte herankommen. Dann befahl er: »Stopp dreh dich um!«
    Alfredo gehorchte. Wilding trat von hinten an ihn heran und tastete ihn ab. Dann trieb er ihn vor sich her in die Küche und fesselte ihn wieder. Wilding holte aus dem Nebenzimmer einen Stuhl und band Alfredo darauf fest. Ohne ein weiteres Wort über seine Verspätung zu verlieren, wandte sich Wilding von dem jungen Cassella ab und ging rasch in den Hof. Er untersuchte den Wagen. Es dauerte fast zehn Minuten, bis er wieder in die Küche kam.
    Er stellte sich vor Alfredo. »Ich wollte dich ja eigentlich heute Abend in der Kiste mitnehmen. Ist zwar nur ein alter Schlitten, aber er langt. Der Tank ist auch voll. Bist doch ein kluges Köpfchen. Aber du bist zwei Minuten zu spät gekommen, mein Sohn. Deswegen darfst du nicht mitfahren. Ich werde dein liebes Schwesterchen mitnehmen.«
    Die Gefesselten taten ihm aber nicht den Gefallen, eine Regung über seine zynischen Worte zu zeigen. Selbst das Mädchen blickte stumm zu Boden.
    Wilding fragte sie: »Na, freust du dich, mein…«
    Das letzte Wort blieb ihm im Halse stecken. Von draußen drang eine lustige Mädchenstimme herein: »Alfredo! Mama Cassella!«
    Mit einem Satz war Wilding am Fenster. Draußen an dem Apfelbaum neben der Hauswand lehnte ein Damenfahrrad. Im gleichen Augenblick klopfte es an die Haustür. Wilding fuhr herum.
    »Wie erklärst du das?« zischte er Alfredo an.
    Der war so weiß wie eine frisch gebleichte Leinwand. Er hatte alle Sicherheit verloren. Nun stand auch in seinen Augen die Angst. »Das ist Maggy«, stammelte er. »Meine Braut. Sie muss zufällig hier vorbeigekommen sein.«
    Wieder wurde draußen gegen die Haustür geklopft. Das Mädchen rief laut: »Alfredo! Wo seid ihr?«
    Für Wilding gab es nur einen Weg. Er musste das Mädchen ins Haus holen und ebenso wie die anderen fesseln. Schnell rannte er zu der Küchentür. Er öffnete sie leise und trat in den kleinen Flur. Hinter der Haustür wartete er, bis das Mädchen noch einmal klopfte. Dann riss er die Haustür auf, wobei er sich hinter die geöffnete Tür stellte. Ahnungslos trat das Mädchen ein und wollte den vermeintlichen Alfredo hinter der Tür mit einem Scherzwort begrüßen.
    Da erblickte es den fremden Riesen, der mit unheimlichem Blick ihr kupferrotes Haar anstarrte. Dann kam der Riese mechanisch wie eine Puppe auf sie zu. Bevor sie wusste, was geschah, legten sich zwei riesige Pranken um ihren Hals und erstickten den Schrei in ihrer Kehle.
    ***
    Phil und ich saßen in Mr. Highs Büro und hatten unserem Chef von dem Mord an dem kleinen Rauschgifthändler Bull einen Bericht gegeben.
    »Wir haben die Gäste im Alabama festgehalten«, sagte ich, »dass keiner mehr entwischen konnte, nachdem wir wieder im Lokal waren. Der Einsatzwagen war in knapp fünf Minuten am Tatort, und dann konnte niemand mehr das umstellte Gebäude verlassen. Vorher hatte ich, so gut es ging, die anderen Räume durchsucht, während Phil die Leute im Gastraum beaufsichtigte. Aber ich habe nichts entdecken können. Alle Zeugenaussagen deuten darauf hin, dass niemand nach Bull den Raum verlassen hat. Der Mörder muss durch die leere Garderobe geflohen sein.«
    »Oder durch die Privaträume des Lokalbesitzers«, warf Mr. High ein und studierte den Lageplan des Hauses, in dem Bull ermordet worden war.
    Ich schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht, Chef«, erwiderte ich. »Der Zugang war versperrt. Einen der beiden existierenden Schlüssel wies uns der Wirt vor. Den anderen hatte seine Frau, die vielleicht eine Stunde nach der Tat vom Friseur zurückkam. Wir haben zwar keinerlei Spuren in der Garderobe gefunden, aber trotzdem muss der Mörder dort gesteckt haben. Wie Sie hier sehen, kommt man von der Garderobe in einige Nebenräume, in denen der Wirt Vorräte lagert.«
    Ich beugte mich vor und zeigte Mr. High die Einzelheiten auf dem Lageplan. »Sehen Sie, hier besteht die Verbindung zu dem Flur, auf dem die Toilettenräume liegen«, wies ich mit dem Finger auf die betreffende Stelle des Plans. »Von dort kann man ohne Schwierigkeiten in den Hinterhof gelangen und verschwinden, ohne dass man gesehen wird.«
    Mein Chef nickte. Er überlegte einen Augenblick und legte den Plan in einen Aktendeckel. »Der Mörder muss mit der Örtlichkeit vertraut gewesen sein. Haben Sie schon einmal daran gedacht, Jerry?«
    »Der Wirt hat ausgesagt, dass die Tür vom Flur zu den Vorratsräumen selten abgeschlossen ist. Ebenso war es mit der Tür
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