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0270 - Geistertanz der Teufelsmönche

0270 - Geistertanz der Teufelsmönche

Titel: 0270 - Geistertanz der Teufelsmönche
Autoren: Jason Dark
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Viel weiter konnte ich nicht fahren, deshalb stoppte ich und verließ den Leihwagen. Sofort erfaßte mich der Wind. Er kam von vorn, wühlte mein Haar zurück und brachte feinen Sand mit, der körnig gegen mein Gesicht schlug und sich auf der Haut absetzte.
    Ich roch diese Landschaft förmlich, nahm sie in mich auf und trat bis an den Rand der Klippe.
    Bei jedem Schritt hatte sich das Brausen und Donnern der Brandung verstärkt. Als ich nach unten schaute, sah ich die schäumende Brandung. Sie wütete gegen die Felsen, wobei sie mir wie ein Raubtier vorkam, das immer wieder einen Angriff versuchte und dennoch jedesmal gestoppt wurde. Hoch schleuderten die langen Gischtfahnen, und wenn das Licht der Sonne hindurchschien, bildete sich ein schwacher Regenbogen.
    Ein Bild für Fotografen. Und hinter mir lag der Atlantik. Eine unendliche Wasserwüste. Grau, wogend, manchmal mit Schaumkämmen versehen.
    Aber wo befand sich das Haus?
    Als ich einen Blick nach rechts warf, sah ich die kleine Bucht.
    Zwei vorspringende, breite Felsmauern schützten sie gegen die Unbillen des Meeres und nahmen der Brandung einen Großteil der Wucht, so daß die Wellen relativ ruhig auf den feinen Sandstrand auslaufen konnten.
    Winzig klein sah die Gestalt von meinem Punkt aus. Ich sah sie aus den Wellen laufen und sich in den Sand legen. Nur bei genauem Hinsehen und wegen der langen Haare konnte ich erkennen, daß es sich dabei um eine Frau handelte.
    Sollte das Fedora sein?
    Wahrscheinlich. Jetzt suchte ich nach einem Abstieg, fand jedoch keinen und lief wieder zurück zum Wagen. Ich war mir sicher, den falschen Weg genommen zu haben, fuhr wieder ein Stück zurück und fand tatsächlich einen zweiten Pfad, der in den ersten mündete.
    Einer ersten Schätzung nach mußte der neue Weg ungefähr dorthin führen wo ich die Bucht und den feinen Sandstrand gesehen hatte.
    Ich hatte mich nicht geirrt. Der Weg stieg auch nicht auf ein Plateau hinauf, sondern lief flach und eben weiter. Er wand sich zudem wie eine Schlange dem Meer entgegen, und vor mir öffnete sich zum erstenmal die kleine, halbrunde Bucht.
    Dabei sah ich auch das Haus. Mit einem alten Gebäude hatte ich eigentlich gerechnet. Überrascht war ich von der nahezu futuristischen Form. Holz hatte man als Grundmaterial verwendet. Zu mir hin, also zur Rückseite, stieg die Hälfte eines Dachgiebels steil an.
    Dahinter knickte sie ab, und die Form ähnelte der eines normalen Bungalows. Ich sah es, als ich daran vorbeifuhr und auch einen kleinen Garten passierte.
    Der Weg zum Strand endete im feinen Sand. Dort, wo ein hoher Felsen das Haus gegen den Wind schützte, stellte ich meinen Wagen ab. Ich stieg aus und näherte mich dem Gebäude. Die Terrasse lag zum Meer hin, die Tür stand offen. Ich konnte hineinschauen und sah eine Küche und den großen rustikal eingerichteten Wohnraum.
    Von den Bewohnern entdeckte ich nichts.
    Wieder dachte ich an die Frau, die ich aus großer Höhe gesehen hatte. Wahrscheinlich befand sie sich noch am Strand. Ich wollte zu ihr gehen und sie fragen, denn so einfach als Fremder das Haus zu betreten, war doch nicht mein Fall.
    Durch den Sand schlenderte ich und entdeckte neben einem pilzförmig aufgebauten Sonnenschutz aus Holz und Stroh einige Kleidungsstücke. Von der Frau sah ich nichts.
    Erst als die auslaufenden Wellen mich fast berührten, blieb ich stehen. Mein Blick glitt über das Wasser, auf dessen Wogen sich die Sonnenstrahlen spiegelten und mich blendeten. Der winkende Arm war kaum auszumachen, als er aus dem Wasser stach.
    »He, Monsieur, wo wollen Sie hin?« Es war eine helle Stimme, die mir die Frage entgegenrief, und wenig später kletterte ein Mädchen aus dem Wasser. Lachend kam es auf mich zu, und es machte ihm nichts aus, daß ich als Fremder sie so unbekleidet sah.
    Schweratmend blieb es vor mir stehen und wrang sich das Haar aus. »Wollen Sie zu uns, Monsieur?«
    »Ja, ich suche Fedora…«
    »Das ist meine Mutter«, sagte sie schnell und reichte mir ihre nasse Hand. »Ich bin Lisa Golon, die Tochter.«
    »Mein Name ist John.«
    »Hört sich englisch an.«
    »Ist es auch.« Ich sah die Gänsehaut auf ihrem Körper. »Willst du dir nicht etwas überziehen?«
    »Wäre besser.« Sie lachte und rannte an mir vorbei und auf den Sonnenpilz zu, wo ihr Handtuch lag damit trocknete sie sich ab.
    Dann zog sie sich an.
    »Was wollen Sie denn von meiner Mutter?« fragte sie, als ich unter dem Sonnenpilz ankam.
    »Mit ihr reden.«
    »Und worüber?« Sie
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