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0270 - Geistertanz der Teufelsmönche

0270 - Geistertanz der Teufelsmönche

Titel: 0270 - Geistertanz der Teufelsmönche
Autoren: Jason Dark
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wußte es und tat nichts dagegen.
    Rotes Licht umhüllte sie wie ein Gespinst. In einer Ecke stand die weiche Liege, auf der schon so viel passiert war. Davor jedoch, und das war das wichtigste, befand sich das Bild.
    Ein gewaltiges Stück Leinwand, von einem Tuch verdeckt und fast so breit wie der Keller. Die Leinwand war auf eine ebenfalls sehr breite Staffelei gestellt worden. Vor ihr standen die kleinen Farbeimer, lagen Tuben und Döschen neben den zahlreichen Pinseln.
    »Wie geht es dir?«
    Die Stimme hörte sie hinter sich. Fedora legte den Kopf in den Nacken, bevor sie antwortete. »Mir geht es gut.«
    »Das freut mich. Meinen Dienern soll es immer gut gehen…«
    Jetzt drehte Fedora den Kopf. Aus dem Schlagschatten der Tür löste sich eine Gestalt.
    Es war ein Mann. Hochgewachsen, dunkelhaarig. Er trug einen schwarzen Bart, der von seinem Gesicht nicht viel sehen ließ, deshalb stach nur die Stirn ins Auge.
    Die Kleidung des Mannes konnte sie nicht genau erkennen, auch die Lippen nicht, dennoch glaubte sie, daß er lächelte.
    Hinter ihr blieb der Mann stehen. Fedora verkrampfte sich, als sie seine Hände auf ihren Schultern spürte und auch den Geruch des anderen wahrnahm.
    Er war so seltsam. Er roch anders als die normalen Menschen. Irgendwie scharf, ätzend oder auch verbrannt. Genau hatte sie es nicht herausbekommen können.
    Seltsamerweise war ihr der Geruch nicht gleichgültig, sie spürte einfach, daß er dazugehörte.
    Während sie auf dem Fleck stand und sich zurücklehnte, wobei sie den warmen Körper des anderen spürte, kehrten ihre Gedanken zu dem Augenblick zurück, an dem alles begonnen hatte.
    Er war eines Tages aufgetaucht. Lisa befand sich in der Schule, ihr Mann war unterwegs gewesen. Sie hatte ihn nicht kommen gehört, er stand mit einemmal in der Küche. Fedora hatte schreien wollen, als sie sein Blick traf. Da blieb ihr der Schrei in der Kehle stecken. Er war auf sie zugekommen, hatte sie entkleidet und in das Schlafzimmer geführt. Sie waren auf das Bett gesunken, und Fedora erlebte die nächsten Minuten wie in einem Traum.
    Als es vorbeigewesen war, lag sie auf dem Bett, und von dem Mann sah sie nichts.
    So wie er gekommen war, hatte er sich auch zurückgezogen.
    In den nächsten Tagen war Fedora völlig verwirrt gewesen. Raymond, ihr Mann, hatte sie mit Fragen gequält, doch eine konkrete Antwort bekam er nicht. Obwohl sie darüber reden wollte, brachte sie einfach kein Wort hervor. Sie litt und wartete gleichzeitig, denn sie war sicher, daß er zurückkommen würde.
    Und er kam…
    Wieder war es Tag, als er plötzlich erschien. Wie aus dem Nichts stand er vor ihr, aber diesmal führte er sie nicht in das Schlafzimmer, sondern in den Keller. In einen Raum, der der älteste gewesen sein soll. Und dort zeigte er ihr alles. Er wußte von ihrem Hobby, und er erklärte ihr, daß sie nur das zu malen hatte, was er ihr eingab. Fedora zeigte sich einverstanden. Sie geriet unter seinen Einfluß, sein Bann nagelte sie fest, er löschte ihren Willen aus.
    Immer dann, wenn sie zum Pinsel griff, malte sie Figuren und Personen, die sie eigentlich selbst nicht wollte. So entstand allmählich ein Bild. Es sollte das beste und schönste Werk ihres Lebens werden und nur ihm geweiht sein.
    Als sich die Hände bewegten, erwachte sie wie aus einem tiefen Traum. »Nun?« hörte sie die flüsternde Stimme dicht an ihrem Ohr, »willst du es dir nicht einmal ansehen?«
    »Ich… ich kenne es ja.«
    »Nicht ganz, schöne Fedora. Es ist etwas hinzugekommen, und somit befindet sich das Bild in seinem Endzustand.«
    Fedora zuckte zusammen. Ihr wurde schwindlig. Hätte der Mann sie nicht gehalten, wäre sie wahrscheinlich gestürzt. »Hast du es geschafft?« hauchte sie.
    »Natürlich.«
    »Dann… dann leben sie?«
    »Du kannst nachschauen.«
    »Nein, ich will nicht!« Sie schüttelte den Kopf. Ihre Haare mußten dabei das Gesicht des Mannes streifen, es machte ihm nichts aus.
    Sanft, aber sehr bestimmend schob er sie auf die verdeckte Leinwand zu.
    Fedora kam sich vor wie auf Wolken schwebend. Dieser Keller mit seinen rohen Wänden schien plötzlich voller Leben zu stecken.
    Etwas geschah hier, das sie nicht überblicken konnte, und sie wußte, daß sie kurz vor dem Ziel stand.
    Wenn der andere sein Versprechen tatsächlich eingelöst hatte, dann mußte sie gleich etwas erleben, für das es keine rationale Erklärung mehr gab.
    Der Mann hatte ihr Zögern bemerkt. »Soll ich es machen?« erkundigte er
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