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0270 - Geistertanz der Teufelsmönche

0270 - Geistertanz der Teufelsmönche

Titel: 0270 - Geistertanz der Teufelsmönche
Autoren: Jason Dark
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lachen. »Du bist gut, Lisa, wirklich.«
    Da hatte sie sich schon abgewandt, war an der Tür, zog sie auf, während ich noch einen letzten Blick auf die Bilder warf.
    In diesem Moment alarmierte mich ihr Schrei!
    ***
    Das Bild war erschreckend!
    Realistisch, unheimlich, düster und auf eine gewisse Art und Weise grauenvoll.
    Und sie hatte es gemalt.
    Fedora Golon konnte es kaum glauben. Mit weichen Knien stand sie da und zitterte. Ihre Augen wurden feucht. Sie wußte nicht, ob sie weinen oder schreien sollte, sie sah nur das Bild, das dieser Mann enthüllt hatte.
    Der Hintergrund war düster gehalten. Er zeigte einen offenen Eingang, ein graues Tor, gestützt von zwei dicken Säulen. Hinter dem Tor begann ein finsterer Gang. Fedora hatte sich bei ihm besonders viel Mühe gegeben, damit sie die Tiefe des Ganges auch auf das Bild bringen konnte. Auf den Betrachter wirkte er so, als würde er in die Unendlichkeit führen – oder in die Hölle.
    Der Vordergrund des großen Gemäldes zeigte die Personen, um die es eigentlich ging.
    Die Mönche!
    Fünf waren es insgesamt. Sie trugen hellgraue Kutten, hielten sich an den Händen gefaßt und bildeten einen Reigen. Dabei standen sie so, als wollten sie um einen Tisch herum tanzen, der eine ovale Form aufwies. Auf ihm lag eine dunkelrote Decke.
    Das war nicht alles, was die Frau so faszinierte und gleichzeitig erschreckte. Angst hatte sie vor den Dingen bekommen, die auf dem Tisch standen und die sie überhaupt nicht gemalt hatte.
    Es waren ein Kelch und eine rote Kugel!
    Beides kannte sie. Deshalb war sie auch nach Paris gefahren, denn dort hatte sie die Dinge gestohlen. Der Kelch und die Kugel waren der Grund ihrer Reise gewesen und auch der Grund für die Bekanntschaft mit einer geheimnisvollen Frau, die sich Tanith nannte.
    Beide Dinge hatte sie mitgebracht, in den Keller geschafft, und sie standen nun innerhalb des Bildes.
    Ein Phänomen…
    Das Gemälde sah so echt aus, daß der Betrachter jeden Augenblick damit rechnen konnte, daß sich die Mönche wieder in Bewegung setzten und nur für kurze Zeit erstarrt waren. Allein an ihren Körperhaltungen war zu erkennen, welch eine hervorragende und naturalistische Malerin die Frau war.
    Fedora konnte sich ohne Übertreibung als große Künstlerin bezeichnen.
    »Nun?« hörte sie wieder die Stimme des Bärtigen. »Wie gefällt dir das Bild?«
    Fedora konnte kaum sprechen. Sie atmete ein paarmal tief durch, schüttelte den Kopf und hob dabei die Schultern. »Ich… ich weiß nicht so recht.«
    »Die Dinge sind echt.«
    »Du sprichst von dem Kelch und der Kugel?« vergewisserte sich Fedora.
    »Genau.«
    »Aber wie ist das möglich? Ich habe sie nicht gezeichnet. Wie können sie dann in das Bild kommen?«
    »Dafür habe ich gesorgt!«
    Die Malerin hatte die Antwort erwartet. Dennoch war sie geschockt und überrascht, und sie schüttelte den Kopf, weil sie es nicht glauben wollte.
    »Ja, du hast schon richtig gesehen«, flüsterte der Mann. »Es sind die echten Dinge, die du aus der Stadt mitgebracht hast. Und sie passen genau ins Bild.«
    »Das verstehe ich nicht«, hauchte die Malerin. »Ich kann es wirklich nicht fassen.«
    »Nimm es einfach hin.«
    Das muß ich wohl, dachte Fedora und zog ein gequältes Gesicht.
    Für sie war alles so seltsam, so anders. Sie befand sich zwar in ihrem Haus, lebte mit der Familie zusammen und glaubte trotzdem, innerhalb eines Vakuums zu existieren. Wenn sie näher darüber nachdachte, waren die Tatsachen einfach verrückt. Da malte sie ein Bild, das sie eigentlich gar nicht malen wollte. Zudem gerieten plötzlich normale Gegenstände in das Bild hinein, die sie aus Paris mitgebracht hatte.
    Und dann gab es da noch einen geheimnisvollen Mann, der in ihrem Leben einen Platz eingenommen hatte, der eigentlich nur ihrem Gatten zustand. Der Mann und das Bild mußten in einem unmittelbaren Zusammenhang stehen. Sie hatte sich diesem Mann hingegeben, und es wurde ihr erst jetzt bewußt, daß sie nicht einmal seinen Namen kannte.
    Wieder spürte sie seine Hände und schauderte zusammen. Die Finger blieben nicht auf ihrer Schulter liegen, jetzt umschlossen sie seine Arme, wobei sie das Gefühl hatte, als wäre der Stoff des Kleides überhaupt nicht vorhanden, und die Hände würden auf der blanken Haut liegen.
    Fedora konnte ihren Blick nicht von dem Bild lösen. Sie hatte zahlreiche Bilder gemalt, aber keines war so realistisch und gut geworden wie dieses hier. Es erinnerte schon an die alten Meister
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