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0270 - Die Panik der Gespensterbande

0270 - Die Panik der Gespensterbande

Titel: 0270 - Die Panik der Gespensterbande
Autoren: Die Panik der Gespensterbande
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eingesteckt.
    Wir kletterten also im Hof in meinen roten Jaguar, rollten zur Ausfahrt und kurvten hinaus auf die Straße. Wir fuhren zehn Querstraßen nach Süden und bogen dann zur Queensboro-Brücke ab. Inzwischen hatte sich Phil schon den Hörer des Sprechfunkgerätes ans Ohr geklemmt. Eine ganze Weile unterhielt er sich mit unserer Funkleitstelle, wobei er selbst seine Teilnahme am Gespräch auf gelegentlich eingestreute Bemerkungen wie »Ja, ich verstehe«, oder »Wir werden uns darum kümmern«, beschränkte. Als er den Hörer endlich zurücklegte und mir das Fahrtziel sagte, fragte ich: »Und was ist dort los? Hat sich ein berühmter Politiker in unserem Straßengewirr verirrt?«
    »Witzbold«, knurrte Phil. »Die Gespensterbande ist in Queens aufgetreten.«
    Ich stieß einen kurzen Pfiff aus.
    Als wir die Straße erreichten, die Phil mir als Ziel genannt hatte, sahen wir schon eine ganze Anzahl Streifenwagen der Stadtpolizei des Bezirks Queens. Wir stiegen aus und trotteten auf dem Gehsteig entlang, um nach einem uniformierten Wesen Ausschau zu halten, das uns hätte Auskunft geben können. Wir pirschten uns an einen entsprechenden Wagen heran. Das Seitenfenster war zur Hälfte herabgekurbelt. Als wir nähertraten, brummte uns eine tiefe Bassstimme aus dem Innern des Wagens entgegen: »Keine Auskünfte! Gehen Sie weiter!«
    Wir gingen weiter. Aber auf den Wagen zu. Als wir nur noch drei Schritte von ihm entfernt waren, grunzte der Bass aus dem Auto: »Habt ihr nicht verstanden? Ihr sollt euch zum Teufel scheren!« , Phil zog Dienstausweis und Taschenlampe. Den Ausweis hielt er an das offene Fenster, die Lampe so, dass der Schein auf den Ausweis fiel.
    »Federal Bureau of In-ve-sti-ga-tion«, buchstabierte der Cop im Innern des Wagens. »Donnerwetter! Warum haben Sie das nicht gleich gesagt? Ich kann doch nicht riechen, dass Sie G-men sind!«
    »Nein«, gab ich zu. »Riechen konnten Sie das nicht.«
    Ein Schnaufen drang an unser Ohr und gleich darauf ging die Tür des Wagens auf. Gewaltig und imponierend schob sich eine Hünengestalt heraus und wuchs vor uns in die Höhe.
    »Captain McFinsey von unserem Revier ist schon eingetroffen. Trotzdem würde ich mich an Ihrer Stelle mehr an Detective-Lieutenant Sorr halten.«
    »Wir werden uns bestimmt Ihrer wertvollen Hinweise erinnern, sobald wir erst einmal wissen, wo wir die Herrschaften überhaupt finden können«, versprach Phil.
    »Gehen Sie durch die Einfahrt nach hinten in den Hof«, sagte der uniformierte Riese und hob den Arm, um die Richtung zu zeigen.
    »Vielen Dank«, sagte Phil artig und zog den Hut. Als wir zehn Schritte von dem Riesen weg waren, fügte er hinzu: »Weißt du, auch als Gespenst möchte ich mit dem nichts zu tun kriegen.«
    »Das kann ich begreifen«, erwiderte ich. »Du warst ja immer ängstlich.«
    Hinten im Hof sahen wir die auseinandergenommene Bretterwand, denn sie wurde inzwischen von vier aufgebauten Standscheinwerfern angestrahlt. Die Menge der herumstehenden oder -laufenden, teils in Zivil gekleideten, teils uniformierten Männer schätzte ich auf ungefähr vierzig bis fünfzig. Und das war selbst für amerikanische Verhältnisse viel Polizei auf einmal.
    Nach einigem Hin- und Herfragen erwischten wir einen etwa sechzigjährigen, kleinen, dicken, schwitzenden Mann mit ungeheurer Knollennase und einem unförmigen Ding auf dem Hinterkopf, das nur ein Fantast einen Hut genannt hätte.
    »Entschuldigung«, sagte Phil. »Sind Sie Lieutenant Sorr?«
    Der Dicke warf uns aus wasserhellen, wachsamen Augen einen scharfen Blick zu. Er tastete uns förmlich mit den Augen ab. Dann brummte er: »Ich fress mich selbst zum Nachtisch, wenn ihr nicht die FBI-Leute seid, die ich angefordert habe.«
    »Seltsam«, sagte ich. »Dass die Leute uns immer gleich erkennen.«
    Der Dicke griente versöhnlich.
    »Ich bin Sorr. Ihr könnt Michael zu mir sagen. Das tun sowieso alle, die mit mir zu tun haben.«
    »Ich bin Phil Decker«, stellte sich mein Freund vor. »Das ist Jerry Cotton.«
    Wir schüttelten uns die Hand. Sorr zeigte auf einen offenen Dreitonner, auf dem ein Mann lag, von dem wir aber nur die Schuhe und die Beine bis etwa zu den Knien sehen konnten.
    »Der Nachtwächter. Er wurde gefesselt und zu fest geknebelt. Er ist erstickt. An seiner Uniform sind blanke Knöpfe aus Kunststoff. Außerdem trug er einen sehr glatten Gürtel. Die Experten versuchen, an diesen geeigneten Stellen Fingerabdrücke sichtbar zu machen. Wenn man ihn auf den Wagen
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