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027 - Das Henkersschwert

027 - Das Henkersschwert

Titel: 027 - Das Henkersschwert
Autoren: Neal Davenport
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verhältnismäßig lange, bis sie endlich einschlief.
    Die Gefahr war wieder körperlich spürbar. Sie ging vom Flugzeug aus.
    »Entschuldigen Sie mich, bitte, einen Augenblick«, sagte Barrett lächelnd und stand auf.
    Dorian blickte ihm nachdenklich nach. Der Psychiater durchquerte den Raum und öffnete die Tür zum Waschraum.
    »Was sagst du dazu, Coco?« fragte Dorian.
    »Ich spüre die Gefahr«, sagte sie. »Mehr und mehr.«
    Ihr Gesicht verzerrte sich, dann stieß sie einen Schrei aus und sprang auf.
    »Hast du es gehört?« fragte sie.
    Dorian nickte. Aus der Toilette war ein lautes Geräusch zu hören. Der Psychiater schrie.
    »Helfen Sie mir, Mr. Hunter! Ich werde …!!« Ein Gurgeln war zu hören.
    Dorian riß seine Pistole heraus und stürmte zur Toilette. Coco folgte ihm. Dorian war noch zwei Meter von der Toilette entfernt, als die Tür geöffnet wurde.
    Entsetzt blieb er stehen.
    Bruno Guozzi, der Untote, grinste ihn an. Der kleine, knochige Totenkopf mit den stumpf dreinblickenden Augen bildete einen unheimlichen Kontrast zu dem bulligen Körper.
    Das Ungeheuer verzog das Gesicht, und die breite Narbe, die sich auf seiner linken Gesichtshälfte von der Stirn bis zum Kinn hinunterzog, leuchtete dunkelrot.
    Dorian erkannte hinter dem Untoten den Psychiater, der tot im Waschraum lag. Sein Gesicht war eingefallen. Bruno Guozzi hatte ihm das Leben ausgesaugt.
    Dorian trat einen Schritt zurück und schoß auf den Untoten. Die Kugel drang in die Brust des Unheimlichen ein.
    Guozzi lachte böse. Er stand ruhig da und ließ seinen Blick von Dorian zu Coco gleiten.
    »Diesmal gibt es kein Entkommen für dich, Bruder«, sagte das Ungeheuer böse. »Du bist verloren. Und du auch, verdammte Verräterin. Dich nehme ich mir zuerst vor, Coco. Ich soll dir noch einen Gruß von deinem Vater bestellen. Er hat deine Seele verflucht.«
    Dorian trat einen weiteren Schritt zurück. Die drohende Gefahr war Wirklichkeit geworden. Sie stand vor ihnen in der Gestalt des Untoten, der nicht zu töten war; zumindest nicht mit herkömmlichen Waffen.
    »Wir sind verloren«, sagte Dorian tonlos. Der Untote lachte.
    Dorian legte seinen rechten Arm um Cocos Schultern.
    »Weißt du einen Ausweg?« fragte er sie.
    Die ehemalige Hexe ließ Guozzi nicht aus den Augen und trat ein paar Schritte zur Seite. Dorian folgte ihr. Er warf ihr einen verständnislosen Blick zu, als sie weiter zurückwich. Was hatte sie vor? Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen. War sie verrückt geworden?
    Der Untote lachte noch immer.
    »Ihr könnt mir nicht davonlaufen.« Er kicherte. »Ich habe Zeit. Das Flugzeug landet erst in einer Stunde.«
    Coco setzte sich, Dorian blieb stehen.
    »Komm zu mir, Coco!« grunzte Guozzi und steuerte auf sie zu.
    Dorian suchte fieberhaft nach einem Ausweg, doch ihm fiel keiner ein.
    Coco schob ungeduldig Dorians Koffer und seine Reisetasche zur Seite und packte den Karton, den ihr Helnwein gegeben hatte.
    Das Schwert! schoß es Dorian durch den Kopf. Das geweihte Henkersschwert, mit dem man im Mittelalter den Hexen und Dämonen den Kopf abgeschlagen hatte. Vielleicht war es ihre Rettung. Coco riß den Karton auf und holte die Schatulle heraus. Der Untote war bis auf wenige Schritte herangekommen. Das Mädchen öffnete den Verschluß.
    »Dorian, nimm das Schwert!«
    Dorian beugte sich vor und umklammerte den Griff des Schwertes.
    Guozzi heulte wütend: »Das Schwert nützt euch auch nichts.« Er faßte nach Coco, die zur Seite sprang.
     

     

Dorian nahm das Schwert in beide Hände und schlug nach Guozzis Kopf, der Untote reagierte aber überraschend schnell. Er duckte sich und Dorians Schlag traf ins Leere. Durch die Wucht des Hiebes wurde sein Körper mitgerissen. Der Untote versetzte Dorian einen gewaltigen Schlag in den Nacken. Das Schwert fiel ihm aus den Händen.
    Der Untote grunzte zufrieden und warf sich über den halb bewußtlosen Hunter.
    Coco bückte sich und hob das Schwert auf. Guozzi hob abwehrend seine rechte Hand, als das Mädchen zuschlug. Sie traf den Oberarm des Ungeheuers. Schwarzes Blut spritzte hervor.
    Dorian versuchte sich zu befreien und trommelte mit beiden Fäusten gegen den Körper des Monsters.
    Wieder schlug Coco zu. Diesmal traf sie die Schulter. Die Knochen splitterten.
    Der Untote heulte wütend auf und ließ Dorian los.
    Cocos Gesicht war gerötet, und ihre Augen blitzten, ihre weiße Bluse war voll schwarzer Blutspritzer. Wie eine Rachegöttin stand sie vor dem Untoten. Die Wut und die
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