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027 - Das Henkersschwert

027 - Das Henkersschwert

Titel: 027 - Das Henkersschwert
Autoren: Neal Davenport
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stören muß.« In seiner rechten Hand hielt er den Karton. »Ein Abschiedsgeschenk.« Er hielt Dorian den Karton hin.
    »Das kann ich nicht annehmen«, sagte Hunter.
    »Ich versprach Ihnen das Schwert, wenn Sie Coco nach London mitnehmen. Und Sie nehmen sie mit.«
    »Nein«, sagte Dorian stur.
    Helnwein lachte.
    »Dann schenke ich das Schwert Ihnen, Coco. Vielleicht wird es Ihnen mal helfen.«
    Coco nahm den Karton und bedankte sich.
    »Vielleicht sehen wir uns einmal wieder«, sagte Helnwein. »Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrem Kampf gegen die Dämonen, Dorian. Und Passen Sie auf Coco auf! Sie steht hinter Ihnen. Und Sie brauchen Menschen, die Sie unterstützen.«
    Er schüttelte Dorian die Hand, dann Coco und drückte ihr einen Kuß auf die Stirn.
    Sie warteten, bis Helnwein in seinen Wagen eingestiegen war. Er winkte ihnen nochmals zu, dann bog er in die Rotenberggasse ein.
    Auf der Fahrt zum Flughafen gab Dorian Coco eine Schilderung der gestrigen Ereignisse. Sie hörte zu, ohne ihn ein einziges Mal zu unterbrechen.
    Sie war noch immer hochgradig nervös. Und je näher sie dem Flughafen kamen, um so unruhiger wurde sie. Dorian schüttelte den Kopf.
    »Weshalb bist du so nervös, Coco?« fragte er lächelnd. »Du brauchst keine Angst haben. Ich nehme dich nach London mit.«
    »Das ist es nicht«, sagte sie und starrte angespannt durch die Windschutzscheibe. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß meine Familie nichts mehr unternehmen wird.«
    Dorian nickte zustimmend.
    Es war tatsächlich unwahrscheinlich, daß die Familie Zamis nicht noch einige Überraschungen auf Lager hatte.
    »Vielleicht sind ihnen die gestrigen Geschehnisse in die Knochen gefahren«, sagte Dorian.
    Coco schüttelte den Kopf. »Mein Vater wird außer sich vor Wut sein, Dorian. Du kennst ihn nicht. Ich bin ganz sicher, daß er etwas Fürchterliches plant, gegen das wir uns nicht wehren können. Ich bin hilflos. Ich habe alle meine Fähigkeiten verloren. Sollte er uns angreifen, gibt es keine Rettung.« Unwillkürlich fuhr Dorian rascher. Sie rasten über den Ring und kamen eben am Südbahnhof vorbei. In zwanzig Minuten würden sie den Flughafen erreichen, wenn nicht...
    Er wollte nicht daran denken, was noch alles geschehen konnte.
    »Hast du deinen Paß mit?« erkundigte sich Dorian.
    »Nein«, sagte sie. »Aber meinen Personalausweis. Der genügt. Du bist mit einer Privatmaschine gekommen, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte Dorian.
    »Jeff Parker hat sie mir zur Verfügung gestellt.
    Es ist eine DC-9. So ein Ding hat auch Hugh Hefner, der Playboy-Herausgeber. Eine luxuriös aus gestattete Maschine mit allem nur denkbaren Komfort.«
    »Und dieser Parker borgt dir so ganz einfach sein Flugzeug?«
    Dorian lachte. »Ich war Reporter. Gelegentlich betätige ich mich noch immer journalistisch. Vor fünf Jahren konnte ich Jeff Parker einen Dienst erweisen, der ihn vor dem drohenden Ruin rettete. Und er ist ein dankbarer Mensch. Als er erfuhr, daß ich meine Frau aus Wien holen wollte, stellte er mir sofort das Flugzeug zur Verfügung. Manchmal ist es recht nützlich, reiche Freunde zu haben.« »Manchmal ja«, sagte Coco.
    Sie sah nach rechts. Der Zentralfriedhof tauchte auf, und sie konnte ein Schaudern nicht unterdrücken.
    Dorian stieg rücksichtslos aufs Gaspedal. Dem Friedhof warf er keinen Blick zu. Er hatte unwahrscheinliches Glück gehabt, daß er dieses Abenteuer überlebt hatte.
    Die Fahrt verlief ohne Zwischenfälle. Sie erreichten Schwechat und nach einigen Minuten die Zufahrt zum Flughafen.
    »Ich kann nicht begreifen, daß nichts geschieht«, sagte Coco.
    Dorian hob die Schultern. Er machte einen sorglosen Eindruck, doch seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
    Am Flughafen gab er den Wagen zurück und zahlte.
    Coco war bleich, als sie zur Abfertigung gingen. Ein Beamter sah Dorians Paß flüchtig an, dann nahm er sich Cocos Ausweis vor. Dorian ergriff Cocos rechte Hand. Sie war eiskalt. Das Mädchen fröstelte. Unruhig sah sie sich um. Ihre Unruhe steckte Dorian an. Jedes plötzliche Auftauchen eines Menschen ließ sie zusammenfahren, jedes Geräusch schien eine Warnung zu sein.
    Aufatmend betraten sie das Flugfeld.
    »Dort steht unsere Maschine«, sagte Dorian und zeigte auf die schneeweiße DC-9, die in der Sonne glitzerte. Es war windstill.
    Cocos Hand verkrampfte sich in der seinen. »Ich spüre die Gefahr«, sagte sie.
    Dorian sah sie kurz an.
    »Kannst du etwas erkennen, Coco?«
    »Nein, das ist es ja. Ich spüre nur die
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