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027 - Das Geheimnis der Totenmaske

027 - Das Geheimnis der Totenmaske

Titel: 027 - Das Geheimnis der Totenmaske
Autoren: A. F. Mortimer
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später kletterte Burt Silva aus dem Fenster, die Fassade hinunter und verschwand in der Dunkelheit.
    ***
    In dieser Nacht war der Nebel wieder so dicht, daß man kaum die Hand vor den Augen sehen konnte.
    Burt Silva lief durch finstere Seitenstraßen. Er war auf der Suche nach einem Opfer. Doch die Mädchen zogen es bei einem solchen Wetter vor, zu Hause zu bleiben.
    Silva dachte zuerst, er würde planlos umherlaufen.
    Doch dann merkte er, daß es ihn in eine ganz bestimmte Richtung zog.
    Zum Friedhof.
    Schon hatte er die Mauer erreicht. Er überkletterte sie flink und huschte zwischen den Grabsteinen hindurch.
    Sein Erscheinen hatte etwas Geisterhaftes an sich.
    Der Nebel umwallte ihn wie ein riesiger Mantel. Er stapfte zwischen den Grabsteinen hindurch, als wäre er schon oft auf diesem Friedhof gewesen. Er kannte sich hier aus.
    Der Wind heulte in den Baumwipfeln. Frostige Kälte wehte über die Gräber.
    Aus den Grüften sickerte ein grauenerregendes Raunen, ebenfalls vom Wind hervorgerufen.
    Die Toten schienen nicht mehr zu schlafen. Es hatte den Anschein, als würden sich in dieser schrecklichen Nacht die Gräber öffnen, als würden sich die Leichen erheben, zu neuem Leben erwachen.
    Silva blieb keuchend vor einem alten, verwitterten Grabstein stehen.
    Die eingemeißelte Inschrift war nicht mehr zu entziffern.
    Er wußte trotzdem, daß man hier an dieser Stelle Irma Silva begraben hatte. Irma Silva. Seine Frau. Irma Silva. Sein erstes Opfer.
    Grinsend stand der unheimliche Mörder vor dem Grab seiner Frau.
    Er hatte sie damals mit einer Axt erschlagen. Wie dieses Mädchen im Hydepark.
    Er wandte sich schnell um.
    Zwei Gräber weiter lagen Blumen. Ein schönes, frisches Bukett.
    Er holte es und legte es kichernd auf Irmas Grab.
    Dann setzte er seinen Weg fort. Er kam nahe am Friedhofswärterhaus vorbei.
    Der alte Mann stand mit einer Schnapsflasche am Fenster und blickte nachdenklich nach draußen.
    Vor ihm lag das große, weite Areal des Gottesackers.
    Plötzlich sah der alte Mann eine Gestalt zwischen den Grabreihen hindurchhuschen.
    Er hob schnell die Flasche an die Lippen und nahm einen kräftigen Schluck. Er redete sich gleichzeitig ein, daß er sich geirrt hatte.
    Wem fiel es schon ein, bei solch einem Dreckwetter auf dem nächtlichen Friedhof herumzulaufen?
    Sicherheitshalber zog der Mann die Vorhänge zu und ging vom Fenster weg.
    ***
    Silva hörte trippelnde Schritte. Sein Herz begann aufgeregt zu schlagen. Die Freude verzerrte sein Gesicht zu einem breiten, höhnischen Grinsen.
    Es klappte also doch noch.
    Er sprang schnell in eine Hausnische und preßte sich begeistert gegen die Wand.
    Die Mädchenschritte kamen schnell näher. Das Girl schien es eilig zu haben, nach Hause zu kommen. Kein Wunder. Der Nebel war unheimlich. Man konnte es schon mit der Angst zu tun kriegen, wenn man in dieser Gegend allein durch die Straßen laufen mußte.
    Burt Silva rieb sich die verkrampften Hände.
    Sein Opfer war nun schon ziemlich nahe herangekommen.
    Da erkannte er ihre Silhouette auch schon.
    Er stemmte sich von der kalten Mauer ab und trat mit einem schnellen Schritt auf sie zu.
    Es war eine Frau. Vielleicht vierzig.
    Sie sog die Luft mit einem schrillen Laut ein und hob gleichzeitig abwehrend die Arme.
    Er lachte.
    »Gott, haben Sie mich erschreckt!« sagte die Frau vorwurfsvoll.
    »Das war nicht meine Absicht«, sagte Burt Silva freundlich. »Tut mir aufrichtig leid.«
    Er trat noch näher an die Frau heran.
    Sie hatte seltsamerweise Vertrauen zu ihm und lächelte ihn an, während sie sich ans Herz faßte.
    »Dieses Wetter ist furchtbar«, meinte sie verlegen.
    »Kann man wohl sagen«, nickte Burt Silva.
    Töte sie! Bring sie um! raunte es in ihm. Doch er wollte es nicht so schnell machen. Er wollte sich ein bißchen Zeit lassen. Er wollte sein Opfer erst noch ein wenig kennenlernen.
    Hinterher machte es wesentlich mehr Spaß.
    »Mir ist richtiggehend unheimlich zumute, wenn ich nachts bei diesem Nebel allein nach Hause gehen muß.«
    »Möchten Sie, daß ich Sie begleite?« fragte Burt Silva freundlich und hilfsbereit.
    Die Frau nickte begeistert. »Das wäre furchtbar nett von Ihnen. Würden Sie das wirklich für mich tun?«
    »Ich glaube, wir haben den gleichen Weg«, grinste Silva.
    Wohin sie auch ging. Er hatte denselben Weg wie sie.
    »In Gesellschaft eines starken Mannes ist eine Frau bei einem solchen Wetter auf jeden Fall besser aufgehoben«, lachte die Frau. »Ich heiße Cynthia Loos. Ich bin
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