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027 - Das Geheimnis der Totenmaske

027 - Das Geheimnis der Totenmaske

Titel: 027 - Das Geheimnis der Totenmaske
Autoren: A. F. Mortimer
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Totengesicht und hatte plötzlich das Gefühl, er würde ein Stück von sich selbst zerstören, wenn er die Maske aus dem Fenster schleudern würde.
    Er wandte sich vom Fenster ab.
    Gut. Er wollte die Maske nicht vernichten. .Er wollte sie aber auch nicht mehr aufsetzen, denn immer dann, wenn er das tat, wurde hinterher eine grauenvoll zugerichtete Mädchenleiche gefunden.
    Ein neuerliches Entsetzen bemächtigte sich seiner.
    Ob er auch Claudia ermordet hatte?
    Die eigene Schwester? Das Grauen schüttelte ihn.
    Schnell schloß er die Maske in den Schrank ein. Er drehte den Schlüssel zweimal herum und rannte dann zum Fenster. Er riß es auf und schleuderte den Schlüssel hinaus.
    Ein erleichterter Seufzer entrang sich seiner Brust.
    Nun konnte er an die Maske nicht mehr heran.
    Der Abend kam.
    Jack hatte sein Zimmer den ganzen Tag nicht verlassen.
    Er trauerte um Cilla.
    Allmählich wuchs in ihm wieder das Verlangen, die Maske aus dem Schrank zu holen.
    Er schüttelte verzweifelt den Kopf. »Nein. Ich will nicht. Ich darf es nicht mehr tun!«
    Zum ersten Mal war er sich dessen bewußt, was passieren würde, wenn er die Maske aufsetzte.
    Er würde wieder etwas Furchtbares tun. Dazu durfte er es nicht kommen lassen.
    Die Kopfschmerzen wurden immer ärger. Sie waren schon fast nicht mehr auszuhalten.
    Er stieß mit der Stirn gegen die Wand. Ein schreckliches Pochen machte ihn beinahe wahnsinnig.
    Seine Gehirnwindungen schienen zu brennen. Die Kopfhaut schien zu glühen.
    Er hielt die schrecklichen Schmerzen nicht mehr länger aus.
    Mit verzerrtem Gesicht lief er zum Schrank. Er rüttelte verzweifelt an der abgeschlossenen Tür.
    »Verdammt!« keuchte er. »Verdammt. Ich muß sie aufkriegen. Ich halte das einfach nicht mehr aus. Ich muß die Tür aufkriegen!«
    Wie besessen rüttelte er an der Schranktür.
    Er holte sein Taschenmesser hervor, klappte die Klinge auf und versuchte damit die Schranktür aufzubrechen.
    Die Klinge brach ab.
    »Verflucht!« keuchte Jack benommen. Er fuhr sich mit den zitternden Händen ins Gesicht. Schweiß klebte an seinen Wangen. Sie waren heiß und gerötet, als hätte er hohes Fieber.
    Die Schmerzen wurden heftiger. Pochender.
    Er mußte die Tür unbedingt aufbekommen. Er brauchte die Maske. So schnell wie möglich.
    Setz die Maske auf! heulte es in seinem Innern.
    »Ja, ja!« röchelte Jack verzweifelt. »Ich kann doch nicht. Ich kann nicht an sie heran.«
    Er riß eine andere Schranktür auf.
    Hier drinnen bewahrte er seine Film-und Fotosachen auf.
    Sein fieberglänzender Blick fiel auf die Beleuchtungsschiene.
    Hastig griff er danach.
    »Damit wird es gehen!« zischte er aufgeregt.
    Er stemmte die Schiene in den schmalen Schlitz und drückte kräftig dagegen.
    Ein Knistern und Knirschen ließ ihn das Gesicht zu einem erlösten Grinsen entspannen.
    Gleich war es geschafft. Gleich!
    Die Tür brach knirschend auf.
    Vor Jack lag die kreideweiße Maske.
    Seine zitternden Hände schnellten vor. Er wollte das Gipsgebilde packen.
    Da klopfte jemand an seine Tür.
    Jack wirbelte entsetzt herum. Er hatte jetzt keine Zeit. Er wollte jetzt nicht gestört werden. Mit einem unwilligen Knurren schüttelte er den Kopf.
    Er faßte die Maske nicht an, sondern richtete sich langsam auf.
    Wieder klopfte es.
    Jack versuchte sich zu beruhigen. Er wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß vom Gesicht.
    »Was ist denn?« fragte er ungehalten.
    »Ich bin es! Alexandra!«
    »Was willst du denn?«
    »Ist mit dir alles in Ordnung, Jack?«
    »Was soll die Frage?«
    »Ich habe ein Geräusch in deinem Zimmer gehört.«
    Jack schaute ärgerlich auf die entzwei gegangene Schranktür.
    »Du mußt dich verhört haben, Alexandra!« rief er. »Hier drinnen ist alles in Ordnung.«
    Doch Alexandra ließ sich nicht abschütteln. Jack spürte eine unbändige Wut wachsen. Mit einem Mal begann er seine Schwester, die sich um ihn sorgte, zu hassen.
    »Du hast den ganzen Tag nicht gegessen, Jack.«
    »Wennschon! Ich mag nichts.«
    »Soll ich dir irgend etwas bringen?«
    »Nein. Ich sagte doch, ich mag nichts. Laß mich zufrieden! Ich will niemanden sehen!«
    »Aber du mußt doch etwas essen ...«
    »Verdammt noch mal, ich habe nein gesagt!« brüllte Jack zur Tür hin.
    »Wie du willst«, erwiderte Alexandra.
    Er hörte, wie sie sich von seiner Tür entfernte. Ihm fiel ein Stein vom Herzen.
    Er wandte sich sofort wieder der Maske zu.
    Er riß sie aus dem Schrank und stülpte sie sich begierig auf das Gesicht.
    Wenige Augenblicke
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