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0268 - Wikkas Rache

0268 - Wikkas Rache

Titel: 0268 - Wikkas Rache
Autoren: Jason Dark
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Die Hexen und ich zeigen dir…«
    »Dann kommt her!« schrie Mason Cordtland und schwenkte drohend seine Peitsche. »Los, verdammt!«
    Suko hatte längst festgestellt, daß sich die Lage zuspitzte. Auch er wollte eingreifen, und es gab verschiedene Möglichkeiten. Er hätte die Hexen von seinem Standort aus mit der Beretta beschießen können. Einige wären unter den geweihten Geschossen vergangen, aber damit hatte er Wikka noch nicht. Sie zeigte sich gegen Silbergeschosse widerstandsfähig und konnte ebenso schnell wie der Flug einer Kugel einen Gegenzauber aufbauen.
    Außerdem hätte er seinen Stab einsetzen können. Wenn Suko das Wort ›Topar‹ rief, blieb die Zeit für fünf Sekunden stehen. Und nicht nur das. Die sich in Rufweite befindlichen Wesen konnten nicht mehr reagieren, sie verfielen in eine Starre. Nur der Rufer selbst bewegte sich. Erreichen konnte Suko damit auch nicht viel, denn er durfte seinen Gegner nicht töten, damit wäre die Magie des Stabs aufgehoben worden.
    Noch eine dritte Möglichkeit blieb ihm. Sich an die Seite des Hexenwürgers zu stellen.
    Das gefiel dem Inspektor zwar nicht besonders, aber diese Alternative war noch immer die beste von allen.
    Deshalb blieb er auf seinem Platz nicht mehr hocken, sondern drehte seinen Oberkörper nach links und robbte wie ein Rekrut über das flache Dach, dem Hexenwürger entgegen.
    Vom Ende des Schuppens hatte er es nicht mehr weit. Als Suko die Stelle erreichte, blieb er für einen Moment liegen, bevor er den Kopf hob, über den Dachrand peilte und auf die Straße hinuntersah. Sein Blick saugte sich an dem Hexenwürger fest.
    Mason Cordtland hatte sich breitbeinig aufgebaut. Mit der rechten Hand umklammerte er die Peitsche. Seine Augen leuchteten in einem unheimlichen Feuer, der Mund war zusammengepreßt, das Gesicht schimmerte in einem kalkigen Farbton.
    »Was ist?« schrie Cordtland. »Wollt ihr nicht, ihr verdammten Hexenweiber?«
    Er reizte sie noch mehr, wollte sie wahrscheinlich zu Unvorsichtigkeiten verleiten. Das war genau der Moment, in dem Suko sich erhob. Seine Gestalt zeichnete sich klar und deutlich auf dem Schuppendach ab, bevor er in die Tiefe sprang.
    Nicht Mason Cordtland entdeckte ihn zuerst, sondern Jane Collins. Ihre Stimme hörte Suko genau unter den anderen heraus. »Verdammt, der Chinese!«
    Da lief Suko schon auf den überraschten Cordtland zu, der sich gegen ihn wandte und seine Peitsche hob.
    »Nicht!« schrie der Inspektor. »Wir werden uns gemeinsam gegen die Brut stellen!«
    »Los jetzt!« Wikkas Befehl machte die beiden ungleichen Personen in den nächsten Sekunden zu Partnern. Als Suko und Cordtland sich den Hexen zuwandten, hatten diese bereits reagiert und einen unheimlichen Zauber entfacht.
    Den Rattenzauber!
    ***
    Ich hatte es verständlicherweise sehr eilig.
    Aber auch Lydia Barrows wollte so rasch wie möglich dem Sumpf entfliehen, wobei sie allerdings ein großes Handicap besaß. Ihre Kraftlosigkeit. Bei der Flucht vor den Zombie-Hexen hatte sie sich völlig verausgabt. Es war ihr manchmal nicht möglich, sich auf den Beinen zu halten. Zudem war der Boden durch seine Unebenheiten das reinste Gift für sie, so daß ich gezwungen war, sie oftmals zu stützen und sie kurzerhand hinter mir her zu schleifen.
    Es war eine verdammte Lage. Mir rannen die Minuten zwischen den Fingern hindurch. Allein wäre ich schon längst in Blackmoor gewesen, aber ich mußte mehr an Lydia Barrows denken. Sie durfte auf keinen Fall allein zurückbleiben.
    Und weiter ging es.
    Rechts von uns lag die ausgebrannte Ruine. Wir hatten sie schon fast passiert. Es war also nicht mehr so weit bis zu unserem Ziel.
    Ich munterte Lydia mit einigen Sätzen auf. »Bitte, machen Sie weiter, Mädchen! Geben Sie um Himmels willen nicht auf. Machen Sie nicht schlapp! Ich flehe Sie an…«
    »Ich versuche es, Mr. Sinclair… ich…« Sie schüttelte den Kopf und begann zu weinen. Wahrscheinlich auch vor Erschöpfung.
    Mir blieb noch eine Möglichkeit. Ich faßte Lydia unter, bückte mich und hievte sie auf meine Schulter, wobei ich ihr Gewicht möglichst gleichmäßig verteilte.
    Jetzt kam ich besser voran, und es gelang mir, in einem trabähnlichen Gang weiter zu laufen. Auch wurde unter meinen Füßen der Boden fester. Für mich ein Beweis, daß ich den Moorpfad bald hinter mir gelassen hatte.
    Ich atmete auf.
    Wenig später sah ich schon das Dorf.
    Dunkel hoben sich die Umrisse der Häuser vor dem nach unten fallenden Mondlicht ab. Der Ort
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