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0268 - Wikkas Rache

0268 - Wikkas Rache

Titel: 0268 - Wikkas Rache
Autoren: Jason Dark
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versammelt. Sie alle wandten ihre Blicke der Tür zu.
    Und was für Blicke!
    Kalt, hinterlistig, tückisch, lauernd und feindselig. Aber auch gierig und haßerfüllt. Gleichzeitig abschätzend, denn die Hexen sahen in Suko das Opfer.
    Der Chinese hatte sich breitbeinig aufgebaut. Die Dämonenpeitsche hielt er in der linken Hand, in der rechten die Beretta. Das Magazin war mit geweihten Silberkugeln geladen, zwei Ersatzmagazine besaß der Inspektor ebenfalls. Er war also gerüstet, wenn es hart auf hart kommen sollte.
    Bleiche, manchmal grün wie Schimmel schimmernde Gesichter mit toten, leeren Augen starrten Suko an. Lumpen trugen die Hexen. Die meisten von ihnen waren alte Frauen mit strähnigen Haaren, in denen Läuse und Flöhe Platz fanden.
    Durch zahlreiche Löcher in der Kleidung schimmerte die welke Haut in einem grauen Ton. Suko sah auch Wunden, die Folterinstrumente in der Vergangenheit gerissen hatten.
    Insgesamt boten die Hexen einen scheußlichen Anblick. Nur wenige jüngere befanden sich unter ihnen. Eine hockte auf der Theke. Ihr Haar war ehemals rot gewesen, jetzt überwog der Grauschimmer, zudem war es völlig verfilzt.
    Sie rutschte herunter. »Was willst du hier, Mann?« fragte sie und schleuderte ihr Haar zurück. Dabei wurde das gesamte Gesicht frei, und Suko sah neben dem linken Ohr die offene Wunde, die wohl ein Schlag mit der Peitsche oder eine glühende Zangenbacke hinterlassen hatte.
    »Ich will wissen, was hier gespielt wird.«
    »Wo?«
    »Frag nicht so dumm!« erwiderte Suko. »Hier natürlich. Sagt mir, aus welchem Grund ihr euch hier versammelt habt!«
    Die Hexe kicherte laut. »Wir haben uns hier versammelt, um Menschen zu töten. Wir bereiten ein Hexenmahl vor. Und mit dir wollen wir den Anfang machen.«
    Suko hatte für diese Worte nur ein spöttisches Lächeln übrig. »Möglich«, gab er lässig zurück. »Aber ihr werdet euch wundern, ich bin nämlich unverdaulich. Außerdem halte ich hier Dinge in den Händen, die euch echte Schwierigkeiten machen können. Wer von euch möchte denn einmal mit der Dämonenpeitsche oder einer geweihten Silberkugel Bekanntschaft machen, wie?«
    Sukos Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Die Sprecherin zog sich zurück.
    Eine andere, die auf einem umgekippten Tisch hockte, sagte: »Er blufft, Clara, er blufft!«
    Da bewies Suko das Gegenteil. Er konnte auch mit links schießen. Zwar nicht so gut wie mit der rechten Hand, aber um den Körper der Hexe zu treffen, reichte es allemal.
    Fast bedächtig hob er den Arm, ließ die widerliche, häßliche Untote für einen kurzen Moment in die Mündung schauen und drückte ab.
    Kaum meßbar war die Zeitspanne, in der die Hexe in das fahle Mündungslicht stierte. Daß es wieder zusammenfiel, bekam sie nicht mehr mit, denn die geweihte Silberkugel saß.
    Die anderen Furien mußten miterleben, wie ihre Hexenschwester verging. Die Kugel schien den mageren Körper auseinanderreißen zu wollen, dies allerdings geschah nicht. Statt dessen puffte eine Rauchwolke hoch, die widerlich nach Schwefel stank und aus der Hölle selbst zu kommen schien. Von der Hexe blieb nichts mehr zurück.
    Vielleicht ein Rest von Staub. Auf den jedoch achtete niemand.
    »Das war's dann«, sagte Suko und schwenkte die Beretta im Halbkreis. »Habt ihr auch Lust, meine Peitsche auszuprobieren?« Er bewegte locker den rechten Arm, grinste dabei und blickte in die starren Visagen der Hexen.
    »Du hast sie getötet«, sagte die Sprecherin.
    »Sehr richtig.«
    »Wir könnten dich…«
    »Nicht so große Reden. Als nächste werde ich mir dich vornehmen. Und auch das Spucken von Feuerringen wird euch nicht viel nutzen. Ich bin immer schneller.« Damit übertrieb Suko zwar, doch er glaubte in seiner Forschheit die große Chance zu sehen. Tatsächlich überlegten sich die Hexen einen Angriff. Statt dessen wurde Suko nur angestarrt.
    »Wer bist du?« fragte jemand aus dem Hintergrund. »Bist du auch ein Hexenjäger?«
    »Nein, mit Mason Cordtland habe ich nichts gemein, das könnt ihr mir glauben. Aber ich bin etwas Ähnliches. Ihr könnt mich einen Geisterjäger nennen. Ich jage nicht nur Hexen, sondern auch andere Dämonen. Und darin habe ich Routine bekommen. Zudem bin ich es hier, der die Fragen stellt, und ihr habt meine erste noch nicht beantwortet. Also, noch einmal: Was sucht ihr hier? Auf wen wartet ihr?«
    Bisher hatten die dämonischen Wesen ziemlich steif dagesessen. Nun gerieten sie in eine gewisse Unruhe und bewegten sich auf ihren
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