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0268 - Wikkas Rache

0268 - Wikkas Rache

Titel: 0268 - Wikkas Rache
Autoren: Jason Dark
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schmerzten mir die Arme in Höhe der Schultern, denn es war nicht einfach gewesen, die Frau aufzufangen. Jetzt hatte ich sie endlich aus den Klauen der Hexen befreit.
    Die Unbekannte lag am Boden, hatte sich auf ihre Hände gestützt und schaute mich an. »Sind… sind wir frei?« hörte ich ihre krächzende Stimme.
    Ich nickte nur.
    Danach half ich ihr hoch. Diesmal fiel sie in meine Arme. Ich spürte ihr Zittern. Sie hatte ungemein viel durchgemacht. Deshalb war ihre Reaktion verständlich.
    Ich wäre gern länger stehengeblieben, doch die Zeit drängte. Ich mußte unbedingt nach Blackmoor, denn noch befanden sich Wikka, Jane Collins und zahlreiche andere Hexenweiber auf freiem Fuß. Zudem dachte ich auch an Suko, der im Ort völlig allein und auf sich gestellt die Stellung hielt.
    »Wer… wer sind Sie?« fragte mich die Frau.
    »Mein Name ist John Sinclair.«
    Ich war überrascht, wie sehr sie nach dieser Antwort zusammenzuckte. Sie drückte sich sogar von mir weg und flüsterte: »Sie sind der Geisterjäger?«
    »Ja.«
    »Mein Gott… Tief atmete sie durch. »Wenn das kein Zufall oder eine Fügung des Schicksals ist…«
    Ich verstand noch immer nicht. »Wie meinen Sie das?«
    Sie schluckte ein paarmal. »Wissen Sie, wie ich heiße?« Dann lachte sie. »Nein, das können Sie gar nicht. Ich bin Lydia Barrows. Dr. Barrows ist mein Onkel.«
    Jetzt war ich der Überrachte. »Das gibt es doch nicht«, flüsterte ich.
    »Doch, es stimmt, Mr. Sinclair. Ich bin die Nichte, und ich wollte meinen Onkel mit meinem Besuch überraschen.«
    »Aber er ist nicht hier.«
    »Das habe ich ja nicht gewußt!« rief sie. »Es sollte doch eine Überraschung werden.«
    Ich nickte. »Ja, das ist es auch. Trotzdem, wir müssen hier jetzt verschwinden und nach Blackmoor, denn der Fall ist längst nicht beendet.«
    »Ich gehe mit!«
    Was sollte ich da sagen? Sie wäre hier vielleicht sicherer gewesen. Doch wer konnte das mit Bestimmtheit sagen. Deshalb nickte ich und sagte: »Ist schon recht, ich nehme Sie mit nach Blackmoor.«
    Wir gingen. Ich hatte es ziemlich eilig, doch Lydia hielt mich plötzlich fest. »Da, sehen Sie doch!«
    Ich schaute nach rechts, denn dort hatte sie hingedeutet. Wir konnten die Reste des Hexenwürgers erkennen. Sie schwammen dicht unter der Oberfläche, schienen zum Greifen nahe zu sein und dennoch weit entfernt. Er lag auf dem Bauch, und der Sumpf zog ihn immer weiter in die Tiefe. Er holte ihn wieder zurück.
    »Schauen Sie nicht zur Seite, Lydia, sondern nach vorn«, sagte ich. »Das ist jetzt wichtiger.«
    Sie begriff den Doppelsinn der Worte. »Haben wir denn noch eine Zukunft, Mr. Sinclair?«
    »Das hoffe ich doch sehr, meine Liebe…«
    ***
    Es kam Suko vor wie in einem Western. Zwei feindliche Parteien lauerten aufeinander, wobei die eine Partei zahlenmäßig in der Überzahl war. Der Hexenwürger stand allein. Er hatte nur seine Peitsche, während auf der anderen Seite sich Jane Collins, Wikka und ungefähr 20 ihrer Dienerinnen aufhielten.
    Zwischen ihnen war die Straße leer. Suko konnte alles gut beobachten, denn der Mond schien sich mit den Mächten der Finsternis verbündet zu haben. Er war soeben hinter einer dicken Wolke hervorgekrochen und warf sein Licht genau auf den kleinen Ort Blackmoor, wobei er auch die kleine Straße nicht verschonte.
    Der Hexenwürger schritt weiter. Er ließ sich nicht beirren. Manchmal kam es Suko vor, als würde er an einem Faden hängen, den jemand zog, so gleichmäßig waren seine Schritte.
    Stille hatte sich über die Szene gelegt. Niemand sprach ein Wort. Alles wirkte wie eingefroren, und auch die Hexenbrut hielt sich erstaunlicherweise zurück.
    Sie hatten ihre Stellung verändert. Wikka und Jane standen jetzt an der Spitze. Hinter den beiden, etwa zwei Schritte entfernt, hatte sich ihre Gefolgschaft aufgebaut. 20 Hexen, die die gesamte Breite der Straße einnahmen.
    Die widerlichsten und schrecklichsten Gestalten befanden sich unter ihnen. Alte Vetteln und Weiber, die an Märchenfiguren erinnerten. Manche mit Höcker, andere mit kurzen Haaren und verschrumpelten Gesichtern, wo nur die Nasen lang und spitz hervorstanden. Ihre Hände befanden sich in dauernder Bewegung, sie waren unruhig, manchmal drang auch ein Laut aus ihren Mäulern, dann wurde es wieder still, so daß Suko die Schritte des Hexenwürgers hören konnte.
    »Halt!« Wikkas Stimme unterbrach die Stille. »Keinen Schritt weiter, Mason Cordtland!«
    Was Suko nicht für möglich gehalten hatte, trat
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