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0268 - Traumschiff des Schreckens

0268 - Traumschiff des Schreckens

Titel: 0268 - Traumschiff des Schreckens
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sterblichen weiß von ihr. Deshalb brachte ich diese. Ich nahm sie einem Sterblichen ab. Vielleicht kannst du sie verwenden.
    Nein. Sie ist falsch. Zu klein, zu weich, zu empfindlich. Sie hält die Tiefe nicht aus. Siehst du? Sie ist bereits breiig. Sie löst sich auf. Sie ist nicht gut. Wir brauchen die richtige Hand, die verlorenging. Einer mit nur einer Hand ist nicht vollwertig.
    Aber was soll ich tun?
    Wir warten ein wenig, dann sehen wir uns noch einmal genauer um. Wir müssen die richtige Hand finden.
    Ein dritter, der nicht menschlich war, wartete in einiger Entfernung und belauschte das Gespräch. Aber jetzt wandte er sich ab. Es hat keinen Sinn, sagte er. Ich werde mit einer Hand leben müssen. Die Sterblichen sind zu wißbegierig. Sie werden sie zerschneiden, um zu sehen, wie sie funktioniert.
    Die beiden anderen erschraken. Das wird nicht geschehen, versprachen sie gleichzeitig. Wir werden einen Zauber machen!
    Aber dieser Zauber brauchte Zeit.
    Galgenfrist für Kapitän Porter und seine Crew …
    ***
    Der Hubschrauber kam eine Stunde nach Sonnenaufgang. Die große Maschine schwebte dicht über dem Wasser. Auf der Barkentine war keine Landung möglich. Porter ließ ein Boot aussetzen. Zwei Männer ruderten es, und Professor Zamorra und Nicole Duval ließen sich per Strickleiter auf das schaukelnde Boot herunter. Das notwendigste Gepäck trugen sie in wasserdichten Plastiksäcken mit sich. Nicole hatte sich Zamorras gespielt erstaunte Bemerkung gefallen lassen müssen, wie sie es denn schaffen wolle, mit so wenig auszukommen – immerhin begleitete sie sonst immer ein ganzer Kofferstapel, der sich durch umfangreiche Einkäufe während des Abenteuers weiter vergrößerte. Nicole hatte mit den Schultern gezuckt. »Wir werden ohnehin viel mit Wasser zu tun haben, und außerdem wirst du es schon merken, wenn ich nichts mehr anzuziehen habe.«
    Zamorra hatte gehüstelt und noch einmal auf das Schiff voller wildbarbarischer Männer hingewiesen. »Kapitän Porter ist ein Gentleman. Er wird mich beschützen – wenn du es nicht kannst«, sagte sie.
    »Willkommen an Bord«, begrüßte Porter sie beide. »Ich bin froh, daß Sie kommen. Es haben sich einige merkwürdige Dinge begeben, und ich hoffe, Sie können sie aufklären und vor allem für die Zukunft stoppen.«
    Zamorra lächelte. Er musterte den Kapitän und seine Crew. Porter und seine Offiziere machten einen vertrauenerweckenden Eindruck. Über die zusammengewürfelte Mannschaft bildete Zamorra sich vorerst noch kein genaues Urteil. Sie hätte eher auf ein Piratenschiff gepaßt. Aber diese Männer konnten mit Sicherheit kräftig zupacken, wenn es sein mußte.
    Die ULYSSES war ein Dreimaster, fast sechsunddreißig Meter lang und mittschiffs über siebeneinhalb Meter breit. Die hohen Masten ließen das Schiff größer erscheinen, als es in Wirklichkeit war. Im Augenblick waren die Segel gerefft, aber wenn sie sich im Wind blähten und die ULYSSES volle Fahrt machte, mochten sie einen eindrucksvollen Anblick abgeben. Vorn im Bug lag die zerstörte Tauchkapsel und der mächtige Kran, der mit Sicherheit nicht zur Dauerausrüstung des Forschungsschiffes gehörte. Jeweils am Fock- und Besanmast befanden sich die Aufbauten, und zwischen Besan- und Großmast sah Zamorra Ladeluken. Da paßten Tauchkugeln hinein, wie er richtig vermutete. Zwei Boote, von denen eines noch längsseits lag, paßten querkant zwischen Groß und Fockmast. Das Schiff war gepflegt und glänzte vor Sauberkeit.
    »Ist ja ein bannig kleiner Kahn«, bemerkte Nicole. Porter hob die Brauen. »Mademoiselle, Sie belieben zu scherzen«, bemerkte er trocken. »Für unsere Bedürfnisse ist die Barkentine groß genug.«
    Zamorra grinste. »Meine zartfühlende Gespielin träumt noch von unserem letzten Abenteuer an Bord eines NATO-Kreuzers.«
    »Und an Bord eines fliegenden Holländers«, fügte Nicole hinzu. »Der hatte wenigstens eine annehmbare Größe. Aber leider gibt’s ihn nicht mehr, der Kasten wird restlos abgewrackt.«
    Porter schluckte. »Fliegender Holländer? Abgewrackt? Da soll doch der Klabautermann …«
    Der baumlange Texaner neben ihm grinste. »Jetzt fangen Sie auch vom Klabautermann an, Sir …«
    »Verflixt, wer hat denn Sie gefragt, Mister Scott?« knurrte Porter. »Kommen Sie, Mademoiselle und Monsieur. Ich zeige Ihnen Ihre Kabinen, und dann geht’s los.«
    »Wollen Sie das Boot nicht wieder einholen?« fragte Nicole und sah dem Hubschrauber nach, der an Höhe gewann und nach
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