Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0268 - Traumschiff des Schreckens

0268 - Traumschiff des Schreckens

Titel: 0268 - Traumschiff des Schreckens
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
aufgestellt haben.
    »Beeile dich«, drohte der Klabautermann. Er hatte es sichtlich eilig, die drei Menschen loszuwerden.
    »Noch etwas«, sagte Zamorra. »Unser Handel gilt … für beide Seiten. Solltest du ihn nicht einhalten wollen, kehre ich in deine Stadt, hierher zurück, und vernichte sie und euch.«
    Der Klabautermann zuckte zusammen. Er fühlte sich durchschaut.
    Dann aber grinste er wölfisch. »Diesmal werden wir dich vernichten, ehe du hier unten eintriffst«, sagte er.
    Zamorra grinste zurück, während er sich an dem Gerät orientierte. »Glaube nicht, daß dies die einzige Blaue Stadt mit einem intakten Transmitter ist«, sagte er spöttisch. » Wir haben noch mehrere davon. Ich werde natürlich per Transmittertransport hier erscheinen. Es genügt sogar, wenn ich nur das Amulett schicke.«
    Der Klabautermann fauchte. »Und wer garantiert mir, daß du den Handel einhältst?«
    Zamorra lächelte.
    »Wir sollten einander vertrauen«, sagte er. »Ihr bleibt in eurem Reich hier unten und laßt uns in Ruhe, und wir lassen euch in Ruhe.«
    »Wir haben keine andere Wahl«, knurrte der Gnom.
    Zamorra nickte. Er hatte die richtige Einstellung gefunden. »Wir sind soweit.«
    Zu dritt traten sie in das markierte Feld.
    »Du tätest gut daran, zu vergessen, daß es hier unten diese Stadt gibt«, sagte der Gnom zischend.
    »Sicher«, nickte Zamorra und zählte bereits die Sekunden. Von irgendwoher hörte er Dröhnen, Prasseln und Knistern, und er begann zu befürchten, daß der Infraschall des Amuletts auch den Transmitter aufzulösen begann. In dem Falle würden sie hier verschwinden und nirgendwo wieder auftauchen …
    »Sicher«, fuhr er fort. »Solange du die Oberwelt … vergißt … taucht einer von euch noch einmal in unserem Bereich auf, kehre ich zurück.«
    »Es sei«, knirschte der Klabautermann.
    Dann kam der Punkt Null.
    Und Zamorra, Nicole und Nancy hörten in der Blauen Stadt auf zu existieren.
    ***
    Im Wasser tauchten sie schwimmend wieder auf. Nancy schlug im ersten Moment verwirrt um sich und schluckte Wasser. Nicole beruhigte sie schnell. Zamorra sah sich um. »Ich denke, wir haben es geschafft«, sagte er. »Und ich fürchte, daß die Blaue Stadt auch noch existiert. Das Reich der Klabautermänner existiert weiter.«
    »Sie hätten sie ruhig vernichten können«, zischte Nancy. »Sie … sie wollten mich umbringen, diese Bestien! Wo sind wir hier überhaupt? Wie ist das alles möglich?«
    »Ein kleines künstliches Weltentor von da nach hier«, sagte Zamorra. »Sehen Sie. Da drüben ist die ULYSSES.«
    »Sie hätten ruhig besser zielen können«, verlangte Nancy.
    Weder Zamorra noch Nicole erwiderten etwas darauf. Nancys gereizte Reaktion war verständlich. Für sie war das alles ungewohnt und furchtbar, was für die beiden anderen fast schon Routine war. Sie schwammen auf die ULYSSES zu. Das Forschungsschiff war erheblich ramponiert, aber es lag ruhig in der See.
    Eine halbe Stunde später waren sie erschöpft, aber sicher an Bord.
    ***
    »Ich denke, es war das beste«, sagte Zamorra, »diesen Kuhhandel zu machen. Die Gnome aus der Tiefe werden sich in Zukunft hüten, sich hier oben zu zeigen.«
    Kapitän Porter, mit einem kräftigen Sonnenbrand versehen von seinem unfreiwilligen Bootsausflug, zeigte sich von der großzügigen Seite und spendierte eine kleine Runde seines Chivas Regal. Die ULYSSES lief mit vollen Segeln Puerto Rico an. Im Hafen von San Juan würde es eine Möglichkeit geben, die schweren Schäden zu heben, die die Kollision mit der RENO und das Wirken des Klabautermanns hinterlassen hatten. Es wurde Zeit; die provisorischen Dichtungen konnten nicht verhindern, daß die Barkentine mehr und mehr Wasser zog und immer schwerer wurde …
    »Ein ganzes Volk von Klabautermännern … und jeder mit magischer Kraft begabt. Kaum zu fassen«, sagte Porter. »Tut mir leid, ich begreif’s einfach nicht so recht. Und wenn ich es nicht alles am eigenen Leibe erlebt hätte …«
    »Berkenhein zweifelt immer noch«, warf Percy Scott ein. »Er bastelt an einer Theorie.«
    »Er sollte lieber an den Tauchkugeln basteln. Statt des einfachen Luks eine Schleuse«, erinnerte Zamorra. »Aber irgendwie hat die Sache doch ein Gutes«, fuhr er fort.
    »Und das wäre?« wollte Porter wissen.
    »Es gibt zwei Spione weniger auf der Welt. Der Russe will sich aus dem Geschäft zurückziehen und mit neuer Identität irgendwo in der Einsamkeit verschwinden. Und ob Pablo Contempo noch einmal ins
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher