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0268 - Traumschiff des Schreckens

0268 - Traumschiff des Schreckens

Titel: 0268 - Traumschiff des Schreckens
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Gnomen kauerte. Ein dritter stand mit verschränkten Armen dahinter und sah aus der Kugel heraus Zamorra und Nicole an.
    »Gebt auf«, verlangte er. Seine Stimme schien von allen Seiten zugleich zu kommen. »Gebt auf, oder dieses Mädchen stirbt.«
    Zamorra stützte sich auf das Schwert. Er lachte spöttisch, trotz der verfahrenen Situation, in der sie sich befanden. »Weshalb sollte ich aufgeben?«
    »Weil du bestraft werden sollst für deinen Frevel! Du verletztest eine Hand und machtetest einen der unseren zum Krüppel!«
    »Ich wehrte mich«, sagte Zamorra schroff. »Ist das alles? Ihr habt mindestens einen unserer Art getötet, schwere Schäden angerichtet, bedroht, gemordet, verletzt …«
    »Das zählt nichts gegen die Verletzungen und die Schande, die einem von uns zugefügt wurden, sterblicher Wurm!« dröhnte der Klabautermann. »Ergib dich uns. Schalte deine schreiende Todesstimme ab. Übergib das Schwert. Und erdulde die Strafe, die dir zugedacht ist. Oder … diese Unschuldige stirbt an deiner Stelle.«
    Zamorra lachte wieder.
    »Ihr seid Narren«, sagte er leise. »Ich kann die schreiende Todesstimme nicht abstellen.«
    »Du wirst es ohnehin tun müssen, oder du stirbst mit der Stadt! Aber wenn du es jetzt tust, bewahrst du die Stadt vor Schäden und rettest dieses Leben.«
    »Ich kann es nicht«, wiederholte Zamorra eindringlich. Er warf das Schwert den Gnomen vor die Füße. »Ihr begeht einen Fehler. Ich habe keine Kontrolle über Merlins Stern . Und selbst, wenn ihr mich jetzt tötet – wird die Schreiende Stimme weiterschreien und die Blaue Stadt vernichten …«
    »Warte. Wir kommen zu dir!« sagte der Gnom plötzlich.
    Die Kugel erlosch.
    Im nächsten Moment stand er in Person vor Zamorra und Nicole, und vor ihm hockte das Bikini-Mädchen. Der Luftzug, der durch das Erscheinen verursacht wurde, wehte Zamorra entgegen.
    »Sprichst du wahr?« fragte der Gnom. Seine Augen funkelten düster.
    »Ich habe es nicht nötig zu lügen«, sagte Zamorra. »Ihr hättet mich nicht in die Stadt holen dürfen. Ich kann ihren Untergang und den Tod von uns allen nicht aufhalten. Und niemand kann diese Silberscheibe zerstören.«
    Der Gnom sah ihn durchdringend an. Dann stieß er das Mädchen an. »Ich brauche dich nicht mehr. Du bist frei«, sagte er für alle überraschend.
    Nancy drehte den Kopf, sah ihn ungläubig staunend an. Dann aber sprang sie auf. Nicole fing die Taumelnde auf und hielt sie fest. »Was nun?« fragte sie. »Fertigmachen zum Sterben?«
    Weitere Staubschleier wehten über den Platz. In der Nähe begann eines der Gebäude langsam in sich zusammenzurutschen und zu vergehen. Die hochstehende magische Kuppel flimmerte bereits in rasendem Tempo. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis sie zerbarst.
    »Wenn wir dich töten, nützt uns das also nichts«, sagte der Gnom dumpf. »Du müßtest die Stadt verlassen. Aber das geht nicht. Dein Schutzpanzer ist zerstört.« Er wies auf die Tauchkapsel. »So soll es denn sein. Wir alle werden untergehen. Ich, du, wir alle.«
    »Vielleicht nicht«, sagte Zamorra.
    Der Gnom, der wohl der Anführer war, horchte auf. »Was bedeutet das?« fragte er. »Hast du mir etwas verschwiegen?«
    »Wir haben nicht mehr viel Zeit«, sagte Zamorra. »Dies ist eine Blaue Stadt. Ist der Transmitter funktionsfähig?«
    »Du bist gut informiert«, murmelte der Klabautermann.
    »Ich bin Zamorra«, sagte Zamorra.
    »Der Transmitter funktioniert. Wir … ah, ich verstehe.«
    »Ein Handel«, sagte Zamorra. »Ein Geschäft. Ihr stellt sämtliche Aktionen gegen uns und unsere Gefährten ein. Kein Schiff wird mehr versenkt, kein Mensch mehr getötet oder verletzt. Dafür verlassen wir diese Stadt auf dem schnellsten Wege.«
    »Könnt ihr den Transmitter etwa bedienen? Wir nicht«, sagte der Gnom und gab damit einen Nachteil preis. Zamorra verstand ihn. Der Anführer wollte ihn auf jeden Fall loswerden, koste es, was es wolle. Auch, wenn er dabei eine Schwäche eingestand.
    »Wir können es«, sagte Zamorra.
    »Dann gilt der Handel«, sagte der Klabautermann schnell. »Folgt mir.«
    Er begann zu laufen. Zamorra und die beiden Mädchen folgten ihm. Der Dauerton des Amuletts zeigte bereits seine bedrohliche Wirkung. Um sie her wehte Staub auf. Die blauen Mauern begannen sich aufzulösen. Aber noch hielt der magische Schirm. Noch …
    Wenig später standen sie in einem großen Gebäude vor dem Maschinensatz des Transmitters. Der Sage nach sollte einst der Dämon Pluton diese Geräte
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