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0268 - Mit Vollgas in den Abgrund

0268 - Mit Vollgas in den Abgrund

Titel: 0268 - Mit Vollgas in den Abgrund
Autoren: Mit Vollgas in den Abgrund
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vielleicht ist der eine oder andere auch gestorben. Sie wissen, wie verdammt schwer es in den Staaten ist, einen Menschen zu finden, der seine Adresse gewechselt hat, da es bei uns keine An- und Abmeldepflicht gibt. Wenn wir sie aber finden, können wir ihnen die Bilder von Bash vorlegen. Ein Mensch, der Zeuge eines Mordes gewesen ist, vergisst den Anblick des Täters auch nach einer so langen Zeit nicht.«
    Allan Steve versank in Nachdenken. Schließlich sagte er: »Ein Jugendfoto von Bash müsste zu beschaffen sein. Ich werde mich darum kümmern, und wenn ich es ihm eigenhändig aus seinem Erinnerungsalbum stehlen müsste. Überlassen Sie mir die Unterlagen?«
    »Klar!« Ich übergab ihm das Bündel verstaubter Papiere.
    »Sie werden sich also auf die Socken machen, um die Zeugen zu finden?«
    »Ja, ich werde es versuchen. Mag sein, dass sich die Leute gar nicht mehr in New York befinden, aber da die letzte Adresse, die wir von ihnen kennen, eine New Yorker Anschrift ist, müssen wir von New York ausgehen. Sie hören von mir, sobald ich eine Fährte gefunden habe.«
    Wir schüttelten uns die Hände.
    Als ich schon ausgestiegen war, wandte ich mich noch einmal um.
    »Allan, Sie sprechen von New Hävens Obergangster immer als Bash. Hat er keinen Spitznamen, der ihn irgendwie kennzeichnet?«
    Steve schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe nie gehört, dass man ihm einen Spitznamen gegeben hätte.«
    »Seltsam, denn damals in New York nannte man ihn immer den Kleinen, und in der Regel kleben solche Spitznamen hartnäckig an einem Mann.«
    »Der Kleine?«, wiederholte Allan. »Nein, ich habe es nie gehört, und ehrlich gesagt, Jerry, mir ist James Bash nie besonders klein vorgekommen.«
    »Hören Sie, Allan! Seine Körpermaße sind in der Beschreibung mit fünf Fuß und zwei Zoll angegeben. Das ist ein gehöriges Stück unter dem Durchschnitt.«
    Allan lächelte. »Als Gangster ist er die größte Nummer, die ich je jagte. Wahrscheinlich kommt er mir aus diesem Grund nicht klein vor.«
    Ich winkte ihm zu, stieg in den Jaguar, gab Gas und rollte vom Parkplatz auf den Highway.
    Ich sah Allan Steve nie wieder.
    ***
    Einen Monat später stand ich vor Charles Kneight, dem FBI-Chef von Connecticut. Das Gespräch fand in einem Büro des Polizeipräsidiums von New Haven statt.
    Kneight war ein großer, hagerer Mann mit vollem, grauen Haar. Seit der Gründung gehörte er dem FBI an, und er stand kurz vor der Pensionierung.
    Er bot mir einen Stuhl an.
    »Ich habe mit dem Polizeichef gesprochen«, sagte er. »Sie können dieses Büro benutzen und es zu Ihrem Standquartier machen, Cotton. Sie sehen, ich habe alle Unterlagen und Akten, die wir über James Bash besitzen, bereits herbringen lassen.« Er zeigte auf eine große Anzahl von Aktenordnern, die in einem einfachen Regal standen. »Allans letzte Berichte finden Sie ebenfalls unter diesen Papieren, ebenso alles, was wir über seine letzten Stunden feststellen konnten.«
    »Aber Sie haben nie herausbekommen, wie und wo sie ihn getötet haben?«
    Er schüttelte den Kopf. »Sie müssen ihn in eine Falle gelockt haben. Allan verließ an jenem Abend spät seine Wohnung, wahrscheinlich aufgrund eines Telefonanrüfes. Wohin er gefahren ist, weiß niemand. Wir fanden seinen Wagen in der Stadtmitte von New Haven, aber sicherlich ist er nicht dort umgebracht worden. Wahrscheinlich ist es außerhalb der Stadt und in der Nähe der Küste geschehen. Sein Körper wurde von einem Fischdampfer im Atlantik gefunden, ein paar Meilen südlich von New Haven. Die Mörder haben eine MP benutzt. Allan war achtmal getroffen. Ihr Chef sagte mir das am Telefon, dass Sie meistens mit Ihrem Freund Phil Decker arbeiten, aber Sie haben ihn nicht mitgebracht?«
    »Er sucht noch nach den Leuten, die Zeuge eines Mords waren, den wir auf Bashs Konto schreiben.«
    »Ich habe darüber in Allans Berichten gelesen. Er selbst hat versucht, ein Jugendbildnis von Bash aufzutreiben. Es ist ihm nicht gelungen. Haben Sie die Zeugen gefunden?«
    »Wir erfuhren einiges über zwei von ihnen, leider nichts Positives. Einer, Slim Prosk, ist tot. Im zweiten Fall war es eine Zeugin, Ellen MacDonald, Sie wohnt noch in New York, und wir konnten ihr Bashs Bild vorlegen, allerdings nur ein Foto von heute. Sie weigerte sich, in diesem Bild den Mörder von damals zu erkennen, allerdings waren die Aussagen der Frau auch vor fünfundzwanzig Jahren schon sehr unbestimmt.«
    Kneight sah mich skeptisch an. »Nicht sehr ermutigend. Sie geben
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