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0268 - Mit Vollgas in den Abgrund

0268 - Mit Vollgas in den Abgrund

Titel: 0268 - Mit Vollgas in den Abgrund
Autoren: Mit Vollgas in den Abgrund
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Rückseite des Gebäudes. Hier war eine Garagenhalle angebaut, eine ziemlich große Halle, in der ein Truck, zwei Schnelllaster und ein Mercury standen. Ein Mann in einem Overall beschäftigte sich mit dem Motor des Mercurys. Er sah nicht auf, als wir hereinkamen, aber aus dem Hintergrund der Halle schleuderten zwei Männer auf uns zu. Sie hätten Brüder meiner beiden Begleiter sein können. Nicht etwa, dass sie sich wirklich ähnlich sahen, aber sie waren aus dem gleichen Holz geschnitzt… Berufsgangster, die sich einem Boss für jeden dreckigen Job verkauften.
    Durch eine Seitentür der Garage gelangte man in einen Flur des Hauptgebäudes. Der nicht sehr breite Gang war mit einem roten Läufer ausgelegt. Er mündete vor einer Tür aus irgendeinem Edelholz. Die Tür besaß keine Klinke, sondern nur einen runden Knopf.
    Der größere Gorilla drückte auf einen Knopf neben der Tür.
    »Wir sind es, Jack und Terry mit dem G-man«, sagte er. Er sprach gegen die Wand, unter deren Bespannung eine Sprechanlage angebracht sein musste, denn eine Stimme antwortete: »Kommt herein!«
    Ein Summen ertönte. Die Tür sprang auf.
    Der Raum dahinter war groß, aber fensterlos. Er erhielt sein Licht durch das Dach, das aus dicken Glasziegeln bestand. Die Einrichtung war üppig. Links standen schwere Ledersessel um einen niedrigen Marmortisch gruppiert. Die rechte Wand war mit massiven Schränken aus Mahagoni zugestellt, und vor der Stirnwand befand sich ein Schreibtisch von den Ausmaßen einer Tischtennisplatte.
    Hinter diesem Schreibtisch saß James Bash. Ich hatte genug Bilder von ihm gesehen, um ihn auf den ersten Blick zu erkennen. Wenn er saß, wirkte er nicht so klein, wie wenn er stand. Er hatte einen sehr großen Kopf, den nur noch wenige, dünne, graue Haare bedeckten, die sorgfältig nach hinten gekämmt waren. Die Stirn war vorgebaut, und dadurch wirkten die kleinen Augen besonders tief liegend.
    Er hatte schwere, von roten Äderchen durchzogene Wangen, eine schiefe, magere Nase und wulstige Lippen, die er in diesem Augenblick mit der Zungenspitze anfeuchtete.
    Er machte eine nervöse, zuckende Bewegung mit dem Kopf zur linken Schulter und sagte: »Ich freue mich, Sie zu sehen, G-man!«
    Mit einer Handbewegung scheuchte er die Gorillas hinaus. Lautlos fiel die Tür hinter den Männern ins Schloss.
    James Bash war nicht allein im Raum. In einem der Sessel saß ein Mann von der Statur eines Schwergewichtlers. Das Auffallendste an ihm waren die dichten schwarzen, über der Nase zusammengewachsenen Augenbrauen in seinem kantigen Gesicht und die schweren Hände, die an die Greifer von Baggern erinnerten.
    Ein zweiter Mann stand hinter Bashs Stuhl. Er war schlank, elegant angezogen, höchstens dreißig Jahre alt, blond, hübsch und sicherlich verschlagen.
    Bash zeigte auf einen Stuhl vor dem Schreibtisch. Seine Hand war gepflegt, die Nägel leicht manikürt und mit einem schweren Siegelring geschmückt.
    »Setzen Sie sich doch, Mr. Jerry Cotton!«, forderte er mich auf. Ich zeigte keine Überraschung darüber, dass er meinen Namen wusste. Es enttäuschte ihn offensichtlich, denn wieder machte sein Kopf die zuckende Bewegung zur Schulter.
    »Das ist Fred Sander, der Geschäftsführer der International Ship Market Company«, sagte Bash und machte eine Handbewegung zu dem Blonden. »Dort sitzt Hank Borround, der Personalchef. Sie werden die Zeugen für unsere Unterredung sein, G-man… meine Zeugen, nicht die Ihren.«
    »Ich kenne die Gentlemen aus Ihren Akten, Bash«, antwortete ich. »Ihr Geschäftsführer ist der Organisator Ihres Prostitutionsgeschäftes, und Ihr Personalchef ist der Anführer Ihrer Schlägerbrigade. Wir haben ihre Bilder in unseren Akten.«
    Er leckte über seine Lippen.
    »Schon diese Worte genügen, um Sie wegen Verleumdung anzuzeigen.«
    Ich lachte. »Na und? Wollen Sie mich auf Schadenersatz wegen Ehrabschneidung verklagen? Ich müsste Ihnen die Summe vom Gehalt abstottern.«
    »Ich brauche Ihr Geld nicht, Cotton, aber ich will Ihnen klarmachen, dass Sie sich mir gegenüber in einer hoffnungslosen Position befinden. Geben Sie auf!«
    »Ich habe kaum angefangen.«
    »Ich nehme an, Sie wissen über das Schicksal Allan Steves Bescheid.«
    Ich krampfte die Fäuste zusammen.
    »Bash, haben Sie die Stirn, kaltblütig zu behaupten, Sie hätten Allan Steve ermordet?«
    Er lächelte… lächelte auf eine gleichzeitig gemeine und eitle Art. Er hob seine Hände und spreizte die Finger.
    »Selbstverständlich habe
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