Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0268 - Mit Vollgas in den Abgrund

0268 - Mit Vollgas in den Abgrund

Titel: 0268 - Mit Vollgas in den Abgrund
Autoren: Mit Vollgas in den Abgrund
Vom Netzwerk:
euch allen ’ne wohldosierte Portion Blei verpassen kann.«
    Borround nagte an seiner Unterlippe. Sander strich nervös über seine Haare. Bash selbst stand wie versteinert hinter seinem Schreibtisch, den Mund noch geöffnet, unfähig zu einem Wort. Der Mann war ein einziges Bündel Hass.
    Sander brach das Schweigen. Er versuchte, einen spöttischen Ton anzuschlagen.
    »Das Gespräch hat eine unvorhergesehene Wendung genommen, Mr. Cotton. Der Chef ließ Sie herkommen, um sich mit Ihnen zu verständigen, nicht, um sich mit Ihnen zu streiten.«
    Bash fand die Sprache wieder.
    »Halt den Mund, Fred!«, sagte er heiser. Er drückte auf einen der zahlreichen auf dem Schreibtisch angebrachten Knöpfe. Die Tür öffnete sich.
    »Raus, G-man!«
    Ich stand langsam auf, steckte die Pistole ein, grinste jeden an und schlenderte zur Tür.
    Im Rahmen blieb ich noch einmal stehen.
    »Bash«, fragte ich, »haben Sie Allan Steve töten lassen, weil er Sie Kleiner nannte?«
    »Nein«, stieß er hervor, »aber ich werde dich umbringen lassen, wenn du es noch einmal wagst, mich so zu nennen.«
    Über die ganze Weite des Zimmers hinweg sah ich ihm gerade in die Augen.
    »Sie sind kein großer Boss, James Bash. Für einen wirklich großen Boss sind Sie zu verwundbar. Und wenn Sie mich umbringen wollen, so passen Sie auf, dass Sie sich dabei nicht übernehmen… Kleiner.«
    Wieder war es, als träfe ihn das Wort wie ein Keulenschlag Er zitterte am ganzen Körper. Sander beugte sich rasch an seinem Chef vorbei vor und drückte auf den Knopf. Die Tür fiel ins Schloss.
    Von diesem Augenblick an wusste ich, dass ich James Bash besiegen konnte.
    ***
    Einen Gang-Chef bei einer Unterredung so gereizt zu haben, dass er die Nerven verlor, war zwar sehr erfreulich, genügte aber bei Weitem nicht, ihn dingfest machen zu können.
    Bis ich so weit war, musste ich mich noch fleißig tummeln, und also tummelte ich mich zunächst einmal in eine Telefonzelle und rief die Nummer der G-men an, die Charles Kneight zu meiner Verfügung in New Haven gelassen hatte.
    Eine Männerstimme meldete sich und nannte den Namen Traft.
    »Hier spricht Cotton«, sagte ich. »Wir kennen uns nicht persönlich, Traft, aber Charles Kneight sagte mir, dass ich über Sie verfügen kann.«
    »Freue mich, dass Sie anrufen, Cotton«, antwortete er. »Haben Sie Arbeit für uns? Wir langweilen uns grässlich in dieser Bude, und die Karten glühen schon vom ewigen Poker. Außerdem habe ich dabei immer scheußliches Pech und wäre froh, wenn ich einen anderen Zeitvertreib fände.«
    »Sehr interessant ist der Zeitvertreib nicht, den ich Ihnen zu bieten habe. Sie kennen die Hampston Street?«
    »Klar, ich bin in New Haven geboren.«
    »Schön, fahren Sie mit Ihren Kollegen hin und bauen Sie sich rings um das Haus Nr. 214 auf, und zwar ganz offiziell. Sie brauchen kein Geheimnis aus Ihrer Anwesenheit zu machen. Lassen Sie niemanden an den Bau heran, und wenn die Bewohner - es sind Shug Legger und eine Frau - das Haus verlassen sollten, dann marschieren Sie mit und nehmen Sie sie in die Mitte, auch wenn sie protestieren sollten.«
    »Legger? Früher gab es einmal einen Gangster dieses Namens in New Haven, der eine gewisse Rolle spielte. Ist er das?«
    »Das ist er, aber er spielt keine Rolle mehr außer der einer möglichen Zielscheibe für James Bashs Zorn. Darum sollen Sie ihn bewachen, als wäre er ein Kronschatz, aber Sie werden finden, dass er verdammt wenig kostbar aussieht; jedenfalls nicht kostbar genug, um von drei ausgewachsenen G-men bewacht zu werden.«
    »Einerlei«, antwortete Traft. »Hauptsache, wir kommen ein wenig an die frische Luft.«
    Ich lachte. »Wenn Sie in die Nähe von Shug Legger kommen, so werden Sie wenig frische Luft, aber viel Whiskydunst spüren. Wahrscheinlich wird er seine Bude gar nicht verlassen. Ich habe ihm genug Geld gegeben, dass er sich einen dreifachen Rausch antrinken kann.«
    »Sie können sich auf uns verlassen, Cotton. Wir werden dafür sorgen, dass er nicht gestört wird.«
    »Das ist noch nicht alles, Traft. Irgendwann im Laufe des Tages, wahrscheinlich erst nach Einbrach der Dunkelheit werde ich dort auftauchen. Ich werde mich bemühen, möglichst ungesehen in die Baracke zu gelangen. Wenn Sie oder Ihre Kollegen mich bemerken sollten, so verhalten Sie sich so unauffällig wie möglich. Sobald ich in der Bude bin, gebe ich Ihnen ein Signal. Warten Sie, ich pfeife es Ihnen mal vor.«
    Statt einer Antwort wiederholte er den Pfiff.
    »Gut,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher