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0268 - Mit Vollgas in den Abgrund

0268 - Mit Vollgas in den Abgrund

Titel: 0268 - Mit Vollgas in den Abgrund
Autoren: Mit Vollgas in den Abgrund
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die ich mir am Nachmittag von einem Autoverleih besorgt hatte. Ich klemmte mich hinter das Steuer und fuhr langsam aus dem Stadtzentrum heraus. Als die Straßen leerer wurden, dauerte es nicht lange, bis ich feststellte, dass sich ein Wagen hartnäckig hinter mir hielt. Der rechte Scheinwerfer war zu hoch eingestellt. Daran erkannte ich im Rückspiegel, dass es immer derselbe Wagen war.
    Ich wunderte mich nicht. Ich hatte Beweise genug dafür erhalten, dass Bash mich beobachten ließ, und es war selbstverständlich, dass er mühelos zwei Dutzend Leute aufbringen konnte, die mich auf Schritt und Tritt verfolgten. Die einzige Frage war, ob die Burschen in dem Schlitten dahinten schon einen Mordbefehl in der Tasche hatten, oder ob sie mich lediglich beobachten sollten.
    Selbstverständlich wäre es unvernünftig von dem Gang-Boss gewesen, einen Mordanschlag auf mich zu starten, wenige Stunden, nachdem ich mit ihm gesprochen hatte. Andererseits hatte ich ihn bis zum Wahnsinn gereizt, und ich konnte nicht wissen, ob Wut oder Vernunft die Oberhand behalten hatten.
    Im Grunde genommen war die Frage nebensächlich. Auf jeden Fall musste ich die Burschen hinter mir los werden.
    Ich kutschierte den Chevrolet in eine zwar breite, aber verkehrsarme Vorortstraße. Als die Strecke frei war, gab ich ein wenig mehr Gas, und im richtigen Augenblick wirbelte ich das Steuer nach links herum. Der Chevrolet schoss in einer Halbkurve über die Fahrbahn, und bevor mein Verfolger richtig begriff, was geschehen war, brauste der Wagen schräg von rechts auf ihn zu. Ich schaltete den Scheinwerfer ein.
    Wäre der Junge am Steuer des anderen ein schneller Fahrer mit raschem Reaktionsvermögen gewesen, dann hätte er das Gaspedal bis zum Anschlag durchgetreten, und er hätte eine Chance gehabt, mir noch zu entwischen.
    Idiotischerweise trat er auf die Bremse. Seine Mühle bockte und stand. Nur eine Sekunde später bremste ich den Chevrolet neben ihm, stieß den Wagenschlag auf, sprang raus und riss die Tür seines Schlittens auf.
    »Sind Sie yerrückt geworden!«, schrie der Mann hinter dem Steuer.
    Ich packte den Mann mit der linken Hand an der Krawatte und schlug mit der rechten Faust zu. Ich landete einen Brocken auf seinem Kinn, und zur Sicherheit setzte ich einen zweiten hinterher. Er gurgelte ein bisschen, sackte in sich zusammen, und als ich seine Krawatte losließ, legte er sich zur Seite und schlief ein.
    Das ganze Vergnügen dauerte keine zwanzig Sekunden. Mit einem Sprung hechtete ich hinter das Steuer des Chevrolets, dessen Motor lief, gab Gas und zischte ab.
    Sorgfältig beobachtete ich die Straße im Rückspiegel. Kein Wagen folgte mir mehr, und ich riskierte es, die Richtung zur Hampton Street einzuschlagen. Ich stellte den Chevrolet fast eine Meile von Shug Leggers Bude entfernt in einer Parallelstraße ab und machte mich zu Fuß auf den Weg.
    ***
    Auf einer Karte im Polizeirevier hatte ich mir die Gegend genau angesehen und eingeprägt. Ich wusste, dass es eine Möglichkeit gab, von hinten an Leggers Baracke heranzukommen, wenn man mit dem Überklettern von einigen Gartenzäunen und dem Betreten privater Grundstücke nicht zu genau war. Ich hatte Glück und verfehlte den Weg nicht. Der einzige Zwischenfall ereignete sich mit einem Hund, der sich kläffend auf meine Hosenbeine stürzte. Aber es war nur ein kleiner Kläffer. Ich konnte ihn mit dem Fuß wegschieben und entkommen.
    Dann erreichte ich das Grundstück, auf dem die Baracke stand. Wie ein Indianer schlich ich mich näher. Noch bevor ich die Hauswand berühren konnte, wurde ich leise angerufen: »Stopp, mein Junge! Nimm für alle Fälle die Arme hoch!«
    Zur Vorsicht blieb ich stehen und fragte flüsternd: »Sind Sie es, Traft? -Ich bin Cotton!«
    Der Mann löste sich aus dem Schatten der Hauswand.
    »Nein, ich bin Stanley Rading. Traft steht auf der Straße.«
    »Gut, Stan. Ich kann mir dann die Pfeiferei schenken. Sagen Sie Taft, dass ich da bin, und dass Sie alle in ungefähr einer halben Stunde verschwinden können.«
    Ich spürte, dass der Kollege zögerte.
    »Kann ich Ihr Gesicht sehen, Cotton?«, fragte er.
    Ich lachte leise. »Fein, dass Sie so vorsichtig sind. Wenn Sie ein Feuerzeug haben, dann zünden Sie es an.«
    Eine kleine Flamme leuchtete auf. Der schwache Schein fiel mir ins Gesicht. Gleich darauf erlosch die Flamme.
    »In Ordnung«, flüsterte Rading. »Entschuldigen Sie, Cotton!«
    »Nichts zu entschuldigen. - Warten Sie noch, bis ich ins Haus
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