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0265 - Des Satans Tätowierer

0265 - Des Satans Tätowierer

Titel: 0265 - Des Satans Tätowierer
Autoren: Jason Dark
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Typ war Zack der seltsame Fleck auf dem Oberkörper ins Auge gestochen. Der leuchtete auf einmal blau auf. Genau auf diese Stelle hatte er gezielt. Er traf.
    Trotz des Knalls vernahm Zack Ival ein hohes singendes Geräusch, als das Geschoß ins Ziel schlug. Den abgeprallten Querschläger konnte er nicht erkennen, er sah nur, daß der andere nicht zu Boden fiel, sondern auf den Beinen blieb. Er stand wie eine Eins!
    Nur das Leuchten blieb. Es verstärkte sich sogar noch, und Zacks Blick wurde von diesem Fleck auf der Brust magisch angezogen. Er schaute sehr genau hin und erkannte die Umrisse eines Gesichts.
    Nein, das war schon eine Fratze. Widerlich anzusehen. Alle Bosheit ausströmend, die es überhaupt gab, und Zack wurde plötzlich klar, daß er gegen diesen Gegner den kürzeren ziehen würde. Der war selbst gegen Kugeln immun. Zack spürte, daß seine Knie weich wurden. Er sackte ein wenig ein, zielte noch einmal und schoß abermals. Wieder traf er genau. Das Geschoß hieb in das Zentrum, aber es zerstörte nicht, sondern jagte ebenfalls als Querschläger davon.
    Jetzt drehte Zack durch. In einem Anfall von Raserei begann er zu brüllen und schleuderte dem Kerl den seiner Ansicht nach wertlos gewordenen Revolver entgegen. Er traf die Schulter genau in dem Augenblick, als sich der andere in Bewegung setzte. Er wollte Zack Ival!
    Wer zwei Revolverkugeln widerstand, der konnte auch nicht mit bloßen Fäusten besiegt werden. Das stand fest. Für Zack galt es nun, sein Leben zu retten, auch die Beute, wenn es ging. Noch rannte der andere nicht. Zack mußte es einfach packen! Zudem hatte er einen Vorsprung, und bis zum Dachrand war es nicht mehr weit. Er startete.
    Große Schritte brachten ihn voran. Er lief federnd, zudem vibrierte die Unterlage unter seinen Füßen. Die Feuchtigkeit lag wie ein leicht glitschiger Schleier auf dem Dach. All das störte den Mann nicht. Zack Ival wollte nur weg und diesem Schrecken entfliehen.
    Gefährlich nahe tauchte der Dachrand vor ihm auf. Jetzt mußte er stoppen, sonst würde er in die Tiefe fallen.
    Ival warf seinen Körper zurück. Er hatte Mühe mit dem Gleichgewicht, riß die Arme hoch, breitete seine Beine aus und fand die entsprechende Standfestigkeit.
    Er hielt sich.
    Aber wo war die Leiter?
    Sein Blick flog nach rechts und links. Durch die hastige und überstürzte Lauferei hatte er den eigentlichen Zielpunkt verpaßt, erreichte dann die Stelle und wunderte sich erst jetzt, daß er keine Schritte hinter sich gehört hatte. In gebückter Haltung drehte er den Kopf. Trotz der Angst war Zack Ival neugierig genug, um sehen zu wollen, was der andere tat und weshalb er ihn nicht verfolgte. Der Mann mit dem bloßen Oberkörper hatte sich tatsächlich nicht gerührt. Doch er reagierte!
    Von einem Augenblick zum anderen schien seine Brust in Flammen gehüllt zu sein. Blaues Feuer!
    Zack riß weit die Augen auf. Er glaubte, verrückt zu werden, schüttelte den Kopf und merkte, daß er unter einem schrecklichen Bann stand. Er schien innerlich zu brennen. Das blaue Feuer, das der andere ausströmte, erfaßte ihn. Wenn auch nicht sichtbar. Noch nicht, mußte man sagen.
    Einen Lidschlag später verlor Zack Ival, der Bankräuber, fast den Verstand, als er sah, wie aus seiner Kleidung kleine Flämmchen schlugen.
    Es waren bläuliche Finger, die sich in zuckender Bewegung befanden, auf jedem Flecken des Körpers einen wilden Tanz aufführten und ihn von Kopf bis Fuß einhüllten.
    Zack Ival verbrannte in einem blauen Feuer! Erst jetzt löste sich der Schrei!
    Das Gefühl des Schmerzes, der Überraschung und des Grauens vermischten sich, und dieser Schrei jagte in den dunklen Nachthimmel. Wie eine Puppe stand er am Rand des Daches, hob die beiden von winzigen Flammen umloderten Arme und sah seine Umgebung durch den glosenden Schleier, der alle Perspektiven verzerrte. Dem Bankräuber wurde in diesen Augenblicken klar, daß er sein Ende gefunden hatte. Er schrie!
    Es waren wahnsinnige Schreie, weit zu hören, und er warf sich in wilder Panik vor, wobei er zwangsläufig ins Leere trat, da er dicht am Dachrand stand. Dann fiel er.
    Ein von kleinen, blauen Flammen eingehüllter Mensch, der nicht einmal die Hitze des Feuers gespürt hatte und als er zu Boden schlug, schon tot war. Aus, vorbei…
    Es gab keinen lebenden Zack Ival mehr…
    ***
    Dem Bankräuber war bei seinem letzten Überfall ein Mißgeschick unterlaufen. Er hatte seine Fingerabdrücke hinterlassen. Als Vorbestrafter war er
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