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0265 - Des Satans Tätowierer

0265 - Des Satans Tätowierer

Titel: 0265 - Des Satans Tätowierer
Autoren: Jason Dark
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einen Mantel, wobei sich die Gestalt deutlich abhob. Dann erklangen die Schreie.
    Grauenhaft, markerschütternd, schrecklich. Keiner der Polizisten hatte je in seinem Leben einen Menschen so schreien gehört.
    Die Leute waren gebannt. Sie konnten nichts für den Mann tun, der am Dachrand einen so makabren Tanz aufführte. Es kam, wie es kommen mußte. Ein falscher Tritt, der Schritt ins Leere, dann der Fall nach unten. Ein von Flammen Umloderter jagte dem Hinterhof entgegen, wo er hart aufschlug.
    Die Beamten hörten das Geräusch. Sie zuckten zusammen, es schnitt ihnen durch Mark und Bein, und ihre Blicke richteten sich auf den Punkt, wo Zack Ival lag. Die Flammen waren nicht erloschen. Wie winzige blaue Zungen huschten sie über seinen Körper, und sie wollten einfach nicht verlöschen. Die Männer standen startbereit.
    Einer hatte sogar eine Decke besorgt, aber Preston hielt sich zurück.
    Normalerweise wäre er längst vorgesprungen und hätte etwas unternommen, aber diese kleinen Flammen waren ihm nicht geheuer. Das konnte kein normales Feuer sein - nein, es sah anders aus.
    Preston hatte die Verantwortung für den Einsatz, und er war bereit, diese Verantwortung zu übernehmen. Vor allen Dingen wollte er nicht das Leben seiner Männer aufs Spiel setzen, deshalb näherte er sich allein dem Mann. Als er sich nur noch einen Schritt von ihm entfernt befand, stutzte er.
    Normalerweise hätte er Hitze spüren müssen. Dies allerdings war nicht der Fall. Nicht die Spur eines wärmenden Hauchs streifte seine Haut. Und das irritierte ihn.
    Nick Preston drehte sich um. Er winkte dem Mann mit der Decke, ließ sie sich geben und breitete sie über den am Boden liegenden Körper aus.
    Dabei hoffte er stark, daß die Flammen ersticken würden, und er wartete ab.
    Eine halbe Minute kann sehr langsam vergehen, das merkte auch Nick Preston. Er sah keine Flammen aus der Decke springen und tanzen. Schließlich bückte er sich und hob die Decke an.
    Zack Ival brannte nicht mehr.
    Eine Leiche lag vor dem Mann.
    Aber was für eine!
    Geschrumpft, verkohlt und zusammengekrümmt. Der Polizist mußte sich überwinden, um den Toten auf den Rücken zu drehen, damit er in dessen Gesicht schauen konnte.
    Er tat schon lange Jahre Dienst, hatte Brandopfer gesehen, aber so etwas wie hier hatte er noch nicht erlebt.
    Das Gesicht des Toten und die Haut zeigten keine Spuren von normalen Verbrennungen. Im Gegenteil, die Haut war glatt geblieben, allerdings hatte sich ihre Farbe verändert Sie schimmerte in einem kalten Blau! Es war nicht dunkel und auch nicht hellblau, sondern ein Zwischenton. Auf Preston wirkte das Gesicht wie eine angestrichene Maske, in der die Augen weiß leuchteten. Nick Preston schüttelte den Kopf. So etwas hatte er noch nie in seinem Leben gesehen. Er schluckte ein paarmal und spürte, wie sich Schweiß auf seiner Stirn ausbreitete. In einer hilflos wirkenden Geste hob er die Schultern. Das begriff er nicht.
    Obwohl der Tote stark geschrumpft war, hatte sich die Haut nur in der Farbe verändert.
    Die anderen Beamten traten näher. Auch sie waren sprachlos und schockiert. Eine Erklärung konnte niemand geben, zudem fragte Preston nicht danach.
    Sein Blick glitt an der hinteren Wand des Abbruchhauses in die Höhe. Als Zack Ival noch gelebt hatte, da war zweimal auf dem Dach geschossen worden. Grundlos ballerte niemand in der Gegend herum. Welchen Grund konnte der Bankräuber gehabt haben? Das wußte Preston nicht. Er wollte es jedoch herausfinden und gab den Befehl, das Haus zu stürmen.
    Zwei Leute blieben als Wachen bei dem entstellten Toten zurück. Die Türen mußten erst aufgebrochen werden. Das schafften die Polizisten mit ihren Äxten und Brecheisen, und die Männer stürmten das Haus und durchsuchten es vom feuchten, von Ratten verseuchten Keller bis hoch zum Dach.
    Unrat fanden sie, Abfall, Müll, Herausgerissene Toiletten, aber keinen Menschen und kein anderes Ziel, auf das der Bankräuber hätte schießen können. Nick Preston war überfordert. Er stand auf dem Dach, zündete sich ein Zigarillo an und sagte zu seinem Assistenten: »Wissen Sie was, Jim. Das ist mir zu hoch.«
    »Wieso?«
    »Ich verfolge den Fall nicht mehr weiter. Soll sich Scotland Yard deswegen die Köpfe zerbrechen, ich habe die Nase voll.«
    »Wie Sie meinen, Sir.«
    ***
    Irgendwie fühlte ich mich nicht wohl. Vielleicht lag es an dem Wetterumschwung. Wie dem auch war, große Lust, irgend etwas zu tun, hatte ich nicht.
    Suko hatte sich einen Tag
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