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0264 - Wir stießen auf die Höllenbrut

0264 - Wir stießen auf die Höllenbrut

Titel: 0264 - Wir stießen auf die Höllenbrut
Autoren: Wir stießen auf die Höllenbrut (2 of 3)
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Pistole hoch, dass sie sich dreimal um sich selbst drehte und fing sie wieder auf. Immerhin konnte man mit so einem Zirkus auch fünf Sekunden gewinnen.
    »Recht gut«, lobte sie. »Ich kannte einen, der konnte das mit beiden Händen gleichzeitig.«
    Ich wollte etwas sagen, aber ich sah in ihrem Spiegel, dass die Tür hinter mir aufging. Leise, langsam, fast millimeterweise.
    Drei Minuten hin, drei Minuten her -jetzt musste ich sehen, wie ich allein mit der Situation fertig wurde. Ich beobachtete genau. Jetzt war die Tür ganz offen.
    Ein Kerl kam herein, der nach Berufsschläger aussah. Er hielt einen Colt in der Hand.
    »Wirf die Waffe weg!«, forderte er in meinem Rücken.
    Er hätte mit seiner Aufforderung wenigstens warten sollen, bis er ganz dicht an mir heran war. Bei der Entfernung kann es ein G-man nach dem ersten Trainingsmonat auf der Akademie.
    Ich warf mich herum, ließ mich fallen, ich hörte einen Knall und drückte auch schon ab.
    Der Schläger bekam den Schuss in die linke Schulter. Er wurde von der Wucht der Kugel ein Stück zurückgeworfen, stieß gegen einen Hocker und kippte über das zerbrechliche Ding hinweg auf den Rücken. Der Hocker beendete damit seine Existenz.
    »Aber jetzt sollten Sie wirklich die Waffe wegwerfen«, sagte Angela Duffcon in meinem Rücken. »Ich drücke sonst ab!«
    Ich lag auf dem Bauch, genau gesagt: mit meinem Bauch auf dem Rücken eines Bärenfelles. Man lag schön weich. Aber wenn eine Frau einem ein Schießeisen in den Rücken richtet, noch dazu eine Frau wie die Duffcon, dann ist die weichste Unterlage kein Trost.
    Mit einem schnellen Blick peilte ich die Lage. Und dann tat ich so, als wollte ich die Pistole irgendwo hinwerfen. Dass sie halb unter ein Sofa rutschte, konnte ja Zufall gewesen sein.
    »Kann ich jetzt auf stehen?«, fragte ich über die Schulter zurück. »Man kommt sich hier ja vor wie auf dem Eisbärenfell beim ersten Geburtstag.«
    »Bleiben Sie liegen!«, rief sie schnell. Und fügte hinzu: »Paul, komm schnell! Ich habe ihn!«
    Ich spannte meine Muskeln, während ich zur Tür blickte.
    Als Rusky in der offenen Tür auftauchte, preschte ich in einem Satz über das Sofa hinweg und dahinter in Deckung.
    Im Nu hatte ich meine Pistole wieder.
    »Hände hoch!«, rief ich. »Stehen bleiben! Miss Duffcon, lassen Sie Ihr Spielzeug fallen, da hat sich schon manch Besserer die Finger daran verbrannt!«
    Auf einmal lärmte es draußen im Flur. Die drei Minuten waren also um. Und da trommelten auch schon kräftige Männerfäuste gegen die Tür. Ich drehte mich um und lief geduckt zu dem linken Fenster. Ich hatte nicht umsonst meinen Rundgang durch das Zimmer angetreten.
    Angela Duffcon riss ihre kleine Pistole wieder hoch, als ich an ihr vorbei wollte. Ich schlug ihr den Arm nach oben weg. Ein heller, peitschender Knall ertönte. Ich packte ihren Arm und drehte ihn um.
    Mit einem Schrei ließ sie die kleine Waffe fallen. Ich bückte mich und hob sie auf. Als ich mich wieder aufrichten wollte, sah ich plötzlich einen zweiten Schlägertyp unmittelbar neben mir.
    Ich ließ mich kurzerhand mit dem Oberkörper nach vorn und zwischen seine Beine kippen, die ich mitriss.
    Von draußen aus dem Flur ertönte jetzt das Krachen der-Tür, die unter dem Ansturm von Polizisten krachte und bebte.
    Mein Gegner, den ich umgerissen hatte, schien es merkwürdigerweise auch 64 nicht auf mich abgesehen zu haben. Er stürzte hinter Rusky her. Der stand an einem Fenster und riss den Vorhang beiseite.
    Er riegelte das Fenster auf und wollte hinaus. Draußen zog sich das eiserne Gestell der Feuerleiter empor. Aber plötzlich tauchten hinter der stählernen Treppe zwei Köpfe übereinander auf.
    Die beiden Detectives hatten es tatsächlich in drei Minuten geschafft, von hinten her in den Hof zu kommen und den unteren Teil der Feuerleiter zu erklimmen.
    Rusky starrte in zwei Pistolenmündungen.
    ***
    »Ich habe Rusky mitgebracht, Chef«, sagte ich, als ich gegen fünf in Mr. Highs Arbeitszimmer trat. »Rusky und zwei Schlägertypen. Und ein Mädchen.«
    Der Chef hob ruckartig den Kopf.
    »Ein Mädchen?«
    »Ja. Angela Duffcon. Sie war Ruskys Freundin und hatte ihn versteckt. Oder besser: Unterschlupf gewährt. Sie hat eine Pistole, aber keinen Waffenschein, und sie scheint auch sonst ein nettes Früchtchen zu sein. Es kann nicht schaden, wenn wir ihr gründlich auf den Zahn fühlen.«
    Mr. High nickte. Ich war froh, dass ich Rusky endlich erwischt hatte. Den Mörder von Coldway, von
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