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0262 - Non-Stop in die Ewigkeit

0262 - Non-Stop in die Ewigkeit

Titel: 0262 - Non-Stop in die Ewigkeit
Autoren: Non-Stop in die Ewigkeit
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ohne damit näher zu erklären, warum sie den Doc nicht leiden konnte.
    Ich verließ die Villa nur wenig beruhigt. Eine Pistole in Sandra Spents Händen schien mir kein ausreichender Ersatz für zwei geschulte G-men vor ihrer Tür. Ich war einfach zu unruhig, um nach Hause zu fahren und mich ins Bett zu legen. Also steuerte ich den Wagen zum 24. Revier. Ich hatte Glück. Lieutenant Cower, der uns seinerzeit mit Slim Meadock zusammengebracht hatte, hatte Nachtdienst.
    »Gibt es eine Möglichkeit, den Burschen heute Nacht noch aufzutreiben?«, erkundigte ich mich.
    »Möglich schon«, sagte er, »aber ziemlich schwierig. Ich habe lange Zeit nichts von ihm gehört.«
    »Wir auch nicht«, antwortete ich. »Seitdem er uns erzählt hat, dass es einen Boss der Tramps gibt, habe ich ihn nie wieder gesehen.«
    »Wenn Sie wollen, Decker, können wir uns auf die Socken machen und versuchen, ihn zu finden.«
    Ich überlegte einen Augenblick lang. Jerrys Anordnungen lauteten nur, dass wir Sandra Spents Überwachung einstellen sollten. Alle anderen Nachforschungen konnten wir weiterbetreiben.
    »Einverstanden, Lieutenant«, sagte ich, »aber ich möchte nicht als irgendeine Sorte von besonderem Polizisten in Erscheinung treten. Haben Sie keine Cop-Uniform, in die ich kriechen könnte?«
    Er sah mich überrascht an. Dann grinsteer.
    »Merkwürdige Tarnung für einen G-man, sich in einen gewöhnlichen Wald- und Wiesenpolizisten zu verwandeln. Wie Sie wollen, Decker. Eine Cop-Uniform wird sich finden lassen.«
    Eine halbe Stunde später durchstreifte ich in der Uniform eines Sergeant der City-Polizei zusammen mit dem Lieutenant die verrufenen Kneipen des Hafenviertels auf der Suche nach Slim Meadock.
    Wir sahen uns in einem halben Dutzend Spelunken nach ihm um, ohne ihn zu finden.
    »Chats Inn!«, schlug ich dann vor. Jerry hatte mir den Namen genannt.
    Auch in Chats Inn war Meadock nicht zu finden, aber an jenem Tisch in der äußersten Ecke, den Jerry mir beschrieben hatte, saß ein Dutzend Tramps. Einer von ihnen war ein sommersprossiger, rothaariger Knabe, der offensichtlich ziemlich betrunken war. Ohne Zweifel war es jener Red, mit dem sich Jerry eine Zeit lang herumgetrieben hatte.
    Ich schaltete um. Ich kann Ihnen nicht sagen, warum ich es tat. Es war eine innere Unruhe, ausgelöst durch das merkwürdige Telefongespräch, die mich dazu trieb, irgendetwas zu unternehmen.
    Ich kaufte mir Red.
    »Lass mich los, Bulle!«, lallte er, als ich ihn an den Aufschlägen packte und hochzog. Die anderen Tramps rückten unwillig zur Seite. Irgendwo knurrte einer: »Verdammte Cops!«
    »Wir suchen einen von eurer Sorte, mein Junge«, sagte ich und schüttelte Red leicht. »Hat sich ein bisschen zu viel erlaubt. Er wird Kid genannt. Soll mal Boxer gewesen sein, bevor er Tramp wurde, raus mit der Sprache! Wo finde ich ihn?«
    »Kenne keinen Kid! Kenne überhaupt niemanden! Schon gar nicht, wenn ein Bulle mich fragt.«
    »Ihr kennt euch alle untereinander. Also - wo ist Kid?«
    Über Reds Gesicht glitt ein Grinsen, aber es wirkte eher traurig als schadenfroh.
    »Na, such ihn doch, Bulle«, sagte er stockend. »Ihr findet ihn doch nicht. Ihr findet ihn nie mehr.«
    Einer der Tramps, der neben Red saß, hob das Bein und trat seinem Kumpan mit voller Wucht in die Seite. Obwohl ich ihn hielt, knickte Red in sich zusammen.
    »Besoffener Quatschkopf!«, grölte der Tramp.
    Lieutenant Cower eilte herbei.
    »Holen Sie ein paar Fahrzeuge und einige Leute«, flüsterte ich ihm zu. »Ich möchte den ganzen Verein hochnehmen. Irgendetwas ist mit Jerry, und sie wissen davon.«
    ***
    Noch vor Mitternacht saßen die Tramps aus Chats Inn im Kittchen des Reviers. Der Lieutenant und ich vernahmen sie der Reihe nach.
    Es war ein mühseliges und ergebnisloses Geschäft. Tramps kann man nicht einschüchtern, denn sie haben nichts zu verlieren. Sie wissen, dass man sie höchstens für ein paar Wochen wegen Landstreicherei ins Gefängnis stecken kann, und es ist ihnen gleichgültig. Nur der Alkohol war schuld, dass Red überhaupt in der Kaschemme den Mund auf getan hatte, aber jetzt schwieg er so hartnäckig wie die anderen.
    »Zwecklos«, sagte der Lieutenant. »Vielleicht messen Sie dem zufälligen Satz eines Betrunkenen zu viel Bedeutung bei.«
    »Ja, vielleicht«, antwortete ich nachdenklich. »Trotzdem bitte ich Sie um einen weiteren Gefallen, Cower. Lassen Sie uns eine Razzia in der Selbridge Street machen. Ich möchte in das Asyl. Wenn irgendetwas mit Jerry
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